11 - A Day At The Races {{ currentPage ? currentPage.title : "" }}

Ghost lässt Bono eine billige Absteige für Jack arrangieren und leiht ihm ¥ 1.550. ("To get you started.") Danach lädt er ihn auf einen Soykaf ein und erinnert ihn freundlich, aber bestimmt daran, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als Geld zu verdienen, denn er hat ja nun bei ein paar gemeinsamen Bekannten Schulden. Er wolle also zusehen, ihm beim Sprung in die Schatten vielleicht ein wenig unter die Arme zu greifen, und verpasst ihm kurzerhand den Straßennamen Quicksilver.

 

Kurz darauf erhält er einen Anruf vom Wolfpack, in dem ein Treffen unter der Brücke vereinbart wird. Es winken ¥ 80.000, und Ghost bekommt eine Komnummer, die Stu anrufen soll. Im Anschluss trifft er sich mit Fi, die Valdez das Geld wechseln lässt.

 

Stu holt am nächsten Morgen in Bishop's WTF?! von Ghost Kohle und Nummer ab, ruft an und hat eine Frau dran, die nach Bildung klingt und ihn in 20 Minuten in einem Starbuck's treffen möchte. Sie stellt sich als Niobe Goldman (Lena Headey) vor, eine von Bugsy Morans Anwälten. Jaron Namir, Straßenname Hunter (Wesley Snipes), hat eine starke Leidenschaft für illegale Autorennen, die er mit BTLs finanziert. Möglicherweise hat er sich auch eine Wolfpack-Lieferung unter den Nagel gerissen. Hunter arbeitet für die Larragas, mit denen das Wolfpack keinen Krieg möchte, aber es möchte auch wissen, ob er der Dieb ist, also beauftragt es externe Leute. Stu kennt sich damit nicht ganz so gut aus, aber Ghost wird das später für einen ganz klaren Vorwand halten – wenn Hunter kein Mitglied der Larragas ist und einem Syndikat in die Suppe spuckt, dann hat dieses Syndikat selbstverständlich jedes Recht, ihn auszuschalten. Das kann also nicht der Grund sein.

 

Hunter wohnt bei David Koehler, seinem Freund und Bewährungshelfer, in Montebello. Er bevorzugt Handfeuerwaffen und ist darin geübt, ist aber hauptsächlich ein Rigger. Sein Team ist überall unterwegs und verantwortlich für manche lukrativen Einbrüche (Juwelen o. ä.), womit die Larragas nichts zu tun haben – für die schmuggelt er BTLs und Drogen.

 

Für zahlreiche Verkehrsdelikte und seine Flucht vor dem Gesetz vor ca. zehn Jahren hat er 2,5 Jahre bekommen, davon zwei abgesessen, zusammen mit Howard Miller, den wir ja noch ganz gut kennen. Es gibt auch Aufnahmen von ihm und Thaddeus LeTourneau – das letzte Treffen hat erst vor vier Tagen stattgefunden.

 

Hunter ist für sein Geltungsbedürfnis bekannt, er giert nach Anerkennung und sabotiert auch schon mal Konkurrenten, um sie zu erlangen. Seine aktuelle Freundin, Maya Trotter, ist eine Stripperin. Sein Team besteht aus Hybris (Magier), Screwdriver (Mechanikerin, Deckerin) und Painkiller (Samurai).

 

Für die Unkosten gibt es ¥ 10.000 sofort, bei Erfolg weitere ¥ 120.000 sowie ein Auto seiner Wahl. Selbstverständlich sagt Stu zu.

 

Starlight trifft sich mit Montgomery Styles (Gordon "Sting" Sumner) und beauftragt ihn mit der Suche nach einer Verbindung zwischen Hunter und LeTourneau. Seine Ermittlungen führen ihn ins Jabulani ("Frieden" auf Zulu), einem edlen afrikanischen Club, in dem er als Weißbrot auffällt. Wie es das Schicksal will, ist Thaddeus LeTourneau hier, lässt ihn zu sich an den Tisch kommen, und als er auf die freundliche Schiene nichts aus ihm herausbekommt, lässt er ihn von den Jungs hinter dem Haus bearbeiten.

 

Bald darauf bricht Hunters Team in Montys Büro ein. Hunter sieht Fionas Holo auf dem Trid, ganz zentral aufgestellt. Ihm fällt auf, wie hübsch sie ist.

 

Edmondo Valdez meldet sich mit News: Wegen einer Lieferung seltener Autoteile aus Deutschland wurde Hunters Schieber von ihm ins Pudding'n'Pie bestellt, da hängt er wohl öfter ab.

 

Fi und Ghost haben Sex und planen danach ihr weiteres Vorgehen. Am nächsten Morgen schließt sich eine weitere Sex-Szene an, nun aber mit Cutty – es ist jedoch nur ein Traum. Verstört von ihrem eigenen Unterbewusstsein fährt Fi los, um Monty zu besuchen.

 

Monty berichtet, dass jeden Abend um acht ein Cop Koehler besucht und etwa eine Stunde lang bleibt. Es ist immer derselbe, er bringt nichts mit, er holt nichts ab.

 

Meryl besucht draußen in Redemption zuerst Trixie's Bar & Grill, um etwas zu essen, und dann das Freak Valley Festival (GTA 5, Point of Interest 7), wo sie eine Band näher kennt, Oboe Jig und deren Sänger Milan "Milo" Nedich. Eigentlich ist sie aber geschäftlich hier, denn sie sucht den Schieber Smokie Van Bruggen. Too Sweet Tutter gibt ihr die Adresse – es muss wohl irgendwas Unvorhergesehenes passiert sein, dass er sich nun doch nicht hier trifft. Sie telefoniert mit Stu, der eigentlich längst hier sein müsste, aber gerade wegen einer Panne am Van herumschraubt, und begibt sich zur von Too Sweet genannten Adresse, sieht einen kaputten Typen, der sich auf ein Motorrad schwingt, betritt den kleinen Laden, sieht keine Bedienung, geht hinauf und findet oben den niedergeschlagenen Smokie vor, der sie hinterher jagt, er muss diesen Koffer wieder haben, der ihm gestohlen wurde – ¥ 5.000 auf die Hand! Meryl verfolgt die Spur bis zu einem Schrottplatz, wo sie auf den orkischen Besitzer stößt, den sie mit etwas Handgeld schmiert. Er berichtet ihr, dass das ein DeSade war. Seine Kumpels haben hier auf ihn gewartet und sind nun bestimmt zum Hangnail gefahren, ihrem Hangout in der Wüste. Mittlerweile wird es langsam Abend. Meryl ruft erneut Stu an und gerät in einen heftigen Streit, denn er besteht darauf, dass sie auf ihn wartet, worauf sie trotzig reagiert. Sie findet, sie habe sich ihre Sporen verdient, will Anerkennung als Gleichberechtigte, will beweisen, was sie auf dem Kasten hat. Also drückt sie Stu weg und ruft Smokie an und handelt ihn auf ¥ 9.500 hoch.

 

Meryl rafft ihr ganzes Selbstbewusstsein zusammen und betritt das Hangnail. Die harte Musik, die finstere Location und die wirklich erschreckende Klientel machen ihrer Fassade jedoch sehr bald zu schaffen.

 

Jack Sutcliffe sitzt in seiner schäbigen Bruchbude, trauert Tanya nach und bangt um Chandra, als er ein FedEx-Paket von Estella erhält: ein nobler Designer-Anzug und ein fettes Hardcopy-Dossier über die Modewelt. Der einzige Kommentar dazu lautet, dass morgen Abend um 18:00 Uhr eine Limousine vom Horizons-Gebäude losfahren wird, und er sitze besser darin. Zuerst schließt er messerscharf, dass Ghost und Star sie im Affiliated-Artists-HQ kennen gelernt hatten, sie ihn aber nun zum Horizons-HQ bestellt, sie also vielleicht in Wirklichkeit für den Mutterkonzern arbeitet. Was ihn erwartet, weiß er nicht, aber was auch immer er tun soll, offenbar gehört das Dossier dazu. Warum hat sie es ihm nicht in Chipform geschickt? Dann hätte er die Wissenssoft einfach einsetzen und bei Bedarf abrufen können. Nein, er vermutet, dass sie ihn testen will, also verliert er keine Zeit und paukt den Stoff die ganze Nacht durch, ist aber auch nicht blöd und sichert sich ab, indem er alles scannt und digitalisiert und in seine HeadMem hochlädt.

 

Stu ruft wieder und wieder Meryl an, aber sie antwortet nicht. Mittlerweile fährt der Van wieder, Stu ist also unterwegs und rechnet mit dem Schlimmsten. Interessanterweise ist die erste Nummer, die er wählt, die von Kitsune. Diese wiederum sagt ohne Zögern ihre Hilfe zu, als sie hört, was los ist. Er gibt ihr die Nummer des Zwergenriggers Icarus, der sie mit dem Helicopter abholen und hier rausbringen soll. Dann ruft er Sheriff Dustin Knowles an und bittet ihn um einen großen Gefallen...

 

Währenddessen trifft sich Star mit einem Kumpel von Monty, Luther Genachowski, ebenfalls ein Privatdetektiv, der seinen Job übernommen hat. Bei dem Cop, der David Koehler regelmäßig besucht, handelt es sich um Caleb Humboldt. Seine Frau Burgundy, eine Elfe, ist Bürgerrechtlerin für Meta-Gleichstellung, arbeitet aber hauptberuflich für Morpheus Alderman, den stellvertretenden Generalstaatsanwalt von L.A.

 

Draußen verabschieden sich die beiden, Luther steigt in sein Auto – bang! Die klassische Autobombe. Star sieht nun einen Wagen mit quietschenden Reifen davonfahren, springt in ihren Dodge und rast hinterher. Eine spannende Verfolgungsjagd schließt sich an, in deren Verlauf Star den gegnerischen Wagen abdrängt und crashen lässt. Sie ruft Angel an, der in den Bordcomputer und die beiden Koms deckt. Aus den beiden Insassen ist nichts mehr herauszubekommen, man sieht nur, dass sie vom Typ rechter Schläger sind. Die Komms sind beide neu und nicht personalisiert, aber immerhin gibt es den Namen Eisenwolf in der Liste Law & Order, und die Nummer, mit der am häufigsten telefoniert wurde, heißt Screw. Diese stellt sich natürlich als Screwdriver heraus, Hunters Deckerin. Da der eigentliche Run ja erst noch ansteht, möchte Angel sie noch nicht auf sich aufmerksam machen.

 

Icarus setzt Kit am vereinbarten Treffpunkt mitten im Nirgendwo ab, wo ihre geschmeidige Silhouette vor den Lichtern des Hubschraubers in den Van steigt, der Staub aufwirbelnd losbraust. Eine halbe Meile vor dem Hangnail hält Stu an, lädt die Schrotflinte durch, und es geht zu Fuß weiter. Derweil fahren mehrere Wagen der California Rangers mit Scheinwerfern vor dem Hangnail vor und lenken so die Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Front des Gebäudes. Geschickt schleichen sich Kit und Stu an, brechen die Hintertür auf, machen ein paar Ganger unschädlich (was zwar nicht leise vonstatten geht, bei dem Krach aber nicht auffällt) und entscheiden sich für den Keller. Dort wird Stu sogleich von einem massiv vercyberten DeSade ausgeknockt, der sich nicht vorstellt, der aber schlicht The Doctor genannt wird. Meryl steht mit Kabelbindern an ein Rohr gefesselt und geknebelt da – sie trägt noch ihre Kleidung, hat aber blaue Flecken und verweinte Augen. Der Doctor liefert sich mit Kit einen Kampf – zuerst grober Claymore aus schwarzem Stahl gegen Kits elegantes Katana, danach unbewaffnet –, der in seiner Spannungskurve mehr als einmal an Striper gegen den Prozhektor erinnert hat. Kit ist viel schneller und geübter als der Doctor, aber dieser schluckt unwahrscheinlich viel Schaden und macht Kit fertig, und schließlich geht sie krachend auf die Bretter und ist für einen Moment benommen. Währenddessen rappelt sich Stu wieder auf, doch der Doctor zertrümmert seine Schrotflinte, schubst ihn krachend in ein Werkzeugregal – aber er setzt nicht nach. Zufrieden geht er auf Meryl zu, reißt die Kabelbinder ab, nimmt Meryls Kommlink in die Hand und liest scrollend vor: "Culebra... Ghost... Machine... Monty... Roadie... Stu... Wraith. Ich habe alles, was ich brauche. Wir sehen uns wieder. Ihr dürft jetzt gehen." Das kann nur bedeuten, dass er sich für die Probleme in HELLISH TRAFFIC vor drei Jahren revanchieren möchte. Nun hat er alle Kommnummern, und über die wird er mehr herausbekommen.

 

Meryl muss nun Stu und Kit hinaushelfen. Die drei fahren wortlos nach L.A. und erreichen im Morgengrauen Kits Wohnung. Sie sieht noch mal nach hinten – Meryl sitzt ganz klein mit Hut hinten im Van und kann Kit gar nicht in die Augen sehen – und verabschiedet sich scheinbar locker von Stu, aber wer die beiden kennt, weiß die Szene zu deuten, denn hier hat man es mit zwei unwahrscheinlichen Freunden zu tun, die verschiedener nicht sein könnten, zwischen denen es aber irgendwann einfach geclickt hat.

 

Stu hatte eigentlich eine neue Verabredung mit Niobe, hat aber unterwegs Ghost angerufen, da er sie logischerweise nicht wahrnehmen kann. Also tritt Ghost in seinem feinsten indianischen Zwirn zum Frühstück an und lernt Mrs. Johnson kennen. Sie erzählt ihm, dass sie jemanden bei Morpheus Alderman hat einsteigen lassen, um Datenklau zu betreiben. So hat sie erfahren, dass er für das Amt des Bürgermeisters kandidieren will. Aber das hätte sie sich sparen können, denn heute Morgen wurde es im Trid bekannt gegeben. Ghost merkt auch, dass er im Gegensatz zum unfreundlichen Stu mächtig Eindruck bei Niobe gemacht hat – sie flirtet mit ihm und beobachtet ihn, wenn sie glaubt, dass er nicht hinsieht.

 

Kit frühstückt mit Star, erzählt von der letzten Nacht, warnt sie vor den DeSades, meint plötzlich beherrscht emotional, dass sie nicht mehr mit der Gruppe zusammenarbeiten könne, und haut ab, bevor Star sie aufhalten kann.

 

Pünktlich um 18:00 Uhr steht Jack vor dem Horizons-HQ und steigt zu Estella in die Limousine. Sie erklärt ihm nur, dass er heute Abend Kyle Mancini von Armanté sein wird und dass sie zu einer Party des weltberühmten Modezaren Zaza auf seiner Yacht Bijou de la Mer fahren. Auf dem Weg läuft im Trid Aldermans Bekanntgabe seiner Kandidatur. Derweil sieht sich Jack ob der kargen Informationen Estellas und des Ins-kalte-Wasser-geworfen-Werdens in seiner Annahme bestätigt, dass sie ihn testen will. Weiß er alles über die wichtigen Modehäuser? Kann er mitreden, um überzeugend einen Armanté-Mann abzugeben? Bleibt er cool und gelassen in dieser völlig ungewohnten Situation?

 

Im Hafen parken jede Menge Luxusschlitten. In schnittigen Booten, auf denen Champagner gereicht wird, setzt man zur gnadenlos prunkvollen Luxusyacht über, auf der Jack neben dem Personal und total schrägen Gästen aus der Modewelt (darunter auch als Reminiszenz an früher die beiden Erztucken der Army of Lovers, Jean-Luc & Goddard) auch Cesar Chennault von Zoé und Effie St. Clair von Vashon Island kennen lernt und sich gnadenlos gut verkauft: Ebenso wie Cutty beim Wolfpack geht Jack in seiner Undercover-Rolle voll und ganz auf, trifft den richtigen Ton, macht die richtigen Scherze, flicht sein neu erworbenes Fachwissen so clever ein, dass es wirkt, als wisse er viel mehr, als er es tatsächlich tut (in einer durchgepaukten Nacht lernt man keine 20 Jahre im Business), setzt bei Bemerkungen oder Themen, die ihm nichts sagen, stets genau auf die richtige Reaktion und kommt dementsprechend gut an. Effie, die eingangs gekünstelt-verspielt und oberflächlich wirkt, mag er zuerst nicht, wird aber bald mit ihr warm, je deutlicher ihm scheint, dass sie nicht so tut (also entweder tatsächlich so ist, wie sie sich gibt, oder das zumindest wirklich gut spielt). Aus Cesar wird er nicht schlau, ist sich aber sicher, dass auch seine Rolle der übertriebenen Freundlichkeit und des sehr extrovertierten, etwas lauten Drauflosgehens nur gespielt ist. Jacks Instinkt erlaubt ihm, sich schnell in die Gepflogenheiten dieser überkandidelten Bussi-Bussi-Modewelt einzufinden, ohne sie zu übernehmen, dabei aber wiederum nicht wie ein Fremdkörper zu wirken. Die Party hat unglaublich viel Spaß gemacht, fast so viel wie Cuttys Party mit dem Wolfpack.

 

Derweil macht sich Cutty ausgehfertig, als es klopft. Er öffnet die Tür einen Spalt, Patsy tritt sie ein, die Türkette hält dem nicht stand, und plötzlich stehen fünf Wölfe in Cuttys Bude. Cutty schließt schon mit seinem Leben ab, aber Patsy ist ganz übertrieben brav. Man bringt ihn in die Stadt (GTA 5, Point of Interest 4) zu einem wunderschönen Pavillon, vor dem zahlreiche Motorräder und zwei Sportwagen stehen. Bugsy nimmt Cutty (den er für Styx Wheeler hält) in Empfang. Das war alles ein riesiges Missverständnis, er hätte sich nicht verstecken müssen, das Wolfpack wollte doch gar nichts von ihm – wäre Jinx noch Patsys aktuelle Freundin gewesen, sähe das ganz anders aus. So aber ist doch alles in Ordnung. Gut, Patsy hat vielleicht ein bisschen überreagiert, aber offenbar hat er nichts Lebenswichtiges verletzt. Und Styx hatte doch nicht etwa gedacht, sich ewig vor dem Wolfpack verstecken zu können, hier, in seiner Hauptstadt? Wie dem auch sei, jetzt ist hoffentlich alles geklärt. Aber einen Gefallen könne Styx ihm schon tun, wo er schon mal hier sei. Und so erzählt Bugsy vom Riverside-Chapter unter dem Kommando von Chains Turner. Es hat da etwas Missstimmung gegeben, und Bugsy schleuste seinen Mann Trouble Owens ein, um herauszufinden, ob Chains sein eigenes Süppchen kocht. Nun hat Bugsy aber schon sehr lange nichts mehr von Trouble gehört, und fragen kann er ja schlecht, ebenso wenig einen seiner Jungs losschicken. Nun soll also Styx herausfinden, was mit Trouble los ist. Natürlich ist Cutty "glücklich", Bugsy diesen Gefallen tun zu können.

 

Jack lernt inzwischen auch den geistig komplett auf dem Mars lebenden Modeschöpfer Zaza kennen, dessen Launen hier jeder zu lesen und dem jeder in den Arsch zu kriechen versucht. Unglaublicherweise punktet Jack sogar bei ihm, als er dem tödlich gelangweilten Modezaren vorschlägt, das Vertraute hinter sich zu lassen und sich ganz spontan ins Nachtleben der Arc Mile zu stürzen. Zazas Manager, der Colonel, sieht Jack sauer an, aber Zaza sagt herzensschwer seufzend zu (was für seine Verhältnisse offenbar einem Gefühlsausbruch gleichkommt), und der Colonel muss ein paar Telefonate führen.

 

Stu kriegt derweil einen Anruf von Niobe: Im Pudding'n'Pie findet morgen Abend die Eröffnungsparty des Rennens statt, Georgie the Gent organisiert sie, bei ihm müsste man sich melden. Phoenix, ein professioneller Straßenrennfahrer, von dem Stu schon einiges gehört hat, wird ebenfalls teilnehmen. Er hat den Job, die Gruppe als seine Kumpels vorzustellen, damit sie zugelassen werden. Dazu muss sich Stu natürlich mit ihm treffen, damit sie sich nicht erst vor Ort kennen lernen.

 

In mehreren Luxuslimousinen fahren Zaza, die Gäste, die auserwählt genug waren, mitkommen zu dürfen, und natürlich eine Menge Bodyguards vor dem Depth Charge vor und werden von dem eleganten, oberflächlichen, aber gut gelaunten Flavius McRae (Sam Stockwell) in Empfang genommen und hineingeführt. Das Depth Charge ist von ausgesprochen bunten Gestalten bevölkert, und Jack erkennt sogleich, dass man in einem sehr teuren Gay-Nightclub gelandet ist. Estella war nicht mitgekommen, sondern hat sich im Hafen mit einem mehrdeutigen Blick von Jack verabschiedet, der alles hätte bedeuten können: "Sieh zu, wie du da wieder rauskommst" oder "Ich bin beeindruckt" oder "Versau's nicht" oder "Mach was draus, knüpf Kontakte"? Nun hält er sich an Effie, flirtet heftig mit ihr und ist zuversichtlich, mit ihr heute noch mehr Zeit zu verbringen, nachdem hier Schluss ist. Inzwischen ist ihm die flatterhafte Modemanagerin ein wenig ans Herz gewachsen.

 

Cutty hat sich inzwischen umgezogen und fährt nun auf Gators Motorrad missmutig durch Downtown. Gut, er lebt noch, das Wolfpack ist auch nicht hinter ihm her, aber er gerät immer tiefer in seine Fänge, und wehe ihm, wenn auffliegt, dass Styx Wheeler gar nicht existiert. Er parkt und betritt die Treasure Chest, und wir sehen, dass er nicht zufällig hier ist, sondern irgendwann Fiona und Santiago ausfindig macht, die miteinander tanzen. Er crasht die Party, tut so, als sei er zufällig hier, und verschont Santiago nicht mit Spitzen, doch dieser erwidert sie gekonnt mit seinem herrlich ruhigen, unheimlichen Lächeln. Was Cutty nicht weiß und Fiona nur durch Zufall herausgefunden hat, ist: Santiago ist schwul. Somit ist er erstens keine Bedrohung, und zweitens lieben Frauen Schwule ja sowieso, und so folgte Fi ihrem Impuls und lud ihn einfach zu einem netten Abend ein, um ihn besser kennen zu lernen. Um Problemen aus dem Weg zu gehen, entschuldigt sich Santiago, es sei ohnehin schon spät, und verabschiedet sich.

 

Stu trifft sich mit Phoenix im Route 666, und die beiden checken sich ab. Draußen präsentiert Phoenix Stu das Auto, das er im Rennen fahren wird, und behandelt ihn insofern von oben herab, dass er ihm Selbstverständlichkeiten erklärt. Stu reagiert auf die üblich charmante Weise, stößt ihn vor den Kopf, beweist aber auch, dass er sich auskennt. Keiner von beiden nimmt's persönlich, Phoenix hat ihn nur ausgetestet, denn was die Gruppe tut, fällt auf ihn zurück.

 

Jack kann Effie irgendwann nicht mehr finden. Flavius McRae wirkt wie jemand, der sich auskennt und Dinge organisiert, also bittet er ihn um Hilfe. Flavius und Jack können nachvollziehen, dass Effie vor der Toilette von einer Asiatin angesprochen worden war, und auch die Toilette hat sie wohl betreten, aber nicht verlassen. Das Toilettenfenster lässt sich nur von innen öffnen, und dahinter liegt eine dunkle Gasse mit Müllcontainern. Der Squatter, der es sich zwischen zweien gemütlich gemacht hat, wird bezahlt und erklärt, wie ein paar Asiaten eine leblose, durchs Fenster geschobene Frau in Empfang genommen und in einen schicken Wagen verfrachtet haben, der wie auf Kommando herbeikam. In der Hoffnung, dass jemand danach fragt, hat er sich das Kennzeichen gemerkt. Flavius tätigt einen Anruf, lässt es checken und meint bedauernd zu Jack, da könne man wohl nichts machen, der Wagen sei auf Ah Wah zugelassen, Manager des 2nd Coming. Das ist ein Bordell der Twenty-eight Hands in Chinatown, und der Name erklärt sich durch die Meat Puppets. Jack sagt der Begriff nichts, da er nicht von der Straße stammt, also erklärt ihm Flavius, dass die Triade Twenty-eight Hands gesunde Frauen entführt, die Ähnlichkeit mit Prominenten haben, ggf. noch chirurgisch nachhelfen und sie verchippen, so dass sie zu willenlosen Sklavinnen, den besagten Fleischpuppen werden. Dann bekommen sie Persönlichkeitschips, durch die sie sich so verhalten wie der Promi, den sie verkörpern, so dass der Gast die Illusion genießen kann, z. B. Maria Mercurial flachzulegen. Flavius klopft Jack gespielt bedauernd auf die Schulter, das sei wohl Pech, steckt ihm dann aber fröhlich seine Karte zu, er solle sich mal melden, wenn er etwas brauche. Jack bleibt bestürzt allein in der dunklen Gasse zurück...

 

Cutty und Fi unterhalten sich (zu Cuttys Unwillen hat er keinen Sitzplatz, Fi aber schon, und laut ist es obendrein), es geht ein wenig hin und her, und Cutty stellt erfreut fest, dass Fi schon leicht einen sitzen hat und etwas spielerisch drauf ist. Sie tanzen, eins kommt zum anderen, und schließlich fahren sie zu Cutty nach Hause, wo sie es wild miteinander treiben.

 

Jack ruft Estella an, die Kontakt zu Vashon Island herstellen und herausfinden soll, ob sich der Arbeitgeber Effies Befreiung etwas kosten lässt. Bestürzenderweise ist dies die kalte Konzernwelt: Ein Mitarbeiter ist billiger zu ersetzen als aus den Fängen einer Triade zu befreien – also nein. Danach ruft Jack Ghost an, aber der erklärt ihm, dass es einfach keinen Zweck hat. Niemand wird Effie aus purer Güte helfen. Jack ist deprimiert, während Ghost ihm klarzumachen versucht, dass er sich besser ein dickeres Fell zulegen sollte. ("Jack? Welcome to the shadows.")

 

Die wieder ausgenüchterte Fi kann sich nicht erklären, was in sie gefahren ist. Als sie sich anzieht, gerät Cutty mit ihr in Streit, und sie versucht ihm erneut zu erklären, dass das hier nicht sein darf, dass sie Ghost liebt und niemals verlassen wird. Wütend entgegnet Cutty, dass sie dann gar nicht erst mit ihm hätte mitkommen dürfen, und schmeißt sie raus.

 

Gleich nach dem Aufstehen gegen Mittag wirft er sich in Styx-Wheeler-Schale und fährt ins nordöstliche Riverside in die Biker-Bar Suck Bang Blow, wo er in seiner Kutte natürlich auffällt – eine Biker-Kriegserklärung, die er dadurch entkräftet, dass die Pharaohs nicht mehr existieren. Neben anderen Wölfen lernt Cutty den Alpha des Chapters kennen, Chains Turner. Dirk hat wirklich ein Händchen für Undercover-Rollen: Seine Ideen und das, was er sagt, erleichtern die Mindestwürfe, und sein Würfelglück ist gewohnt absurd (4 Würfel: 5, 6, 6, 6, die 6en noch mal: 5, 6, 6...), weshalb er auch hier sehr gut ankommt. Anstatt mit der Tür ins Haus zu fallen, verbringt er den Tag hier und hat einfach nur eine gute Zeit. Chains ist ihm in seiner ruppigen Art durchaus sympathisch, und wie er ihn immer wieder provoziert und so auf die Probe stellt, gefällt Cutty, denn er merkt, dass Chains merkt, dass er einen Biker vor sich hat, der clever ist und nachdenkt, bevor er etwas tut.

 

Vor dem Pudding'n'Pie parken jede Menge heißer Schlitten im Halbkreis und runden die Außenbar und die Bestuhlung nebst billiger Plastikpalmen ein, derweil die Front geöffnet ist und man sich somit drinnen oder draußen aufhalten kann. Das Pudding'n'Pie ist eigentlich eine Stripbar, aber durch die Außenbar und die Deko gibt man sich etwas "normaler". Stu und Star fahren vor und melden sich bei dem Stu in seiner Unfreundlichkeit nicht unähnlichen Brummie Georgie the Gent an und teilen sich dann auf. Stu setzt sich lieber hin, beobachtet die Leute und checkt ein paar der Teilnehmer ab (Phoenix kennt er ja schon, aber auch Supernova, Freezer und Nitro werden mitfahren), während Star Maya Trotters Tanz abwartet, sie dann abpasst und sie in ein Gespräch verwickelt, in dem sie fachliche Bemerkungen fallen lassen kann, die zeigen, dass auch sie eine Tänzerin ist, um so ein Bonding zu ermöglichen, was ihr auch gelingt. Eine Schwarze stößt hinzu, die offenbar mit Maya befreundet ist, die drei gehen an die Außenbar, und endlich erfährt Star ihren Namen: Gioia LeTourneau. Es kommt, wie es kommen muss: In Begleitung einiger kräftiger Kerle taucht auch Thaddeus LeTourneau auf und begrüßt Gioia – seine Schwester. Er ist sehr gut aufgelegt und scheint von Stars Anwesenheit nicht überrascht zu sein. Stu stößt dazu, und Thad nimmt ihn beiseite, schaut sich mit ihm die geparkten Sportwagen an, plaudert mit ihm und scheint, ohne konkret zu werden, Frieden zu wollen, aber er rückt nicht damit heraus, was er wirklich im Sinn hat.

 

Am Morgen trifft sich Ghost mit Stu auf einen Kaffee und berichtet vom gestrigen Abend.

 

Ghost: We've got a good thing going on here, you know?

Stu: What?

Ghost: A lot of fresh blood. A shot in the arm.

Stu: You talkin' 'bout the azzie and the tusker?

Ghost: T-Byrd's all right, but he refuses to come along on the job. Angel's a damn fine decker, and he's not afraid to get his hands dirty, and he knows what he's doing when the going gets tough. That's rare.

Stu: Well, woo-hoo.

Ghost: And with Viper, we have a healer. When the bullets start flying, sooner or later someone's gonna fall, and we have to take care of them instead of concentrating on the job. He makes that problem go away.

Stu: He's a fuckin' pacifist.

Ghost: And he knows that we're shadowrunners, and that blood will get spilled. Nothing we can't handle on a case-by-base basis. Without him, Kitsune would either be dead or in the hands of Yakashima. Speaking of which...

Stu: Well, fuck me, I knew you'd bring him up. You gonna hold Sutcliffe's hand, too? You shoulda become a social worker instead of a shadowrunner.

Ghost: And you should have become a full-blown alcoholic instead of a half-assed one. Seems we both aren't doing what we do best.

Stu: What's with all the sissy helpin' people in need fairy pathfinder honor goody two-shoes drek anyway? You think they won't fuck you in the ass once you turn around?

Ghost: I like to treat people with the same decency I wanna be treated with, but that's not the point. First, he's versatile. Give him a chip, and he'll speak Cantonese or fly a helicopter. Second, he's a corpo. He knows the ins and outs, the shit that goes down behind the curtain. He can think like a corpo, and he can play a corpo. Tough to pull that off without being one.

Stu: He ain't a corpo anymore. Out here he's just a nobody. He's gonna get eaten by the shadows.

Ghost: Not if he gets a little help. Everybody who's starting out somewhere needs a little help.

Stu: You do that. Ain't got nothin' to do with nobody else.

Ghost: I didn't hear you complaining when I helped out Meryl. (Stu zieht schweigend an seiner Kippe.) Such a rookie, so young, so wet behind the ears, what's she doing on that oil rig, facing down the Sons of Liberty – that's what you should have told me, hm?

Stu: That's different.

Ghost: In so far as Jack's much more experienced than her, making things easier, yes, that's different, indeed.

Stu: I'm not a fuckin' saint, you prick, I'm a bigoted, two-faced son of a bitch, and a good old boy who's lookin' out for his own. See the empty table over there? That's where I'd place my fucks if I had any to give about him.

Ghost: How do you expect him to pay Meryl back when no one gives him a chance to make some dough?

Stu: I don't care. Meryl doesn't have her money by the end of summer, I'm gonna kick his ass. The fuckin' ninja bitch's probably even gonna beat me to it.

Ghost: He's an asset, Stuart. I'm sorry if you can't see that, but he is. And then there's Doc Hauser.

Stu: What? The cockroach that scurried around Maniac's place? Now he's your motherfuckin' pet project, too?

Ghost: I took him along for the ride when we had to deal with that crazy naked lady. They had a fragging fire elemental, Stuart. Star kicked its ass, but got her own kicked pretty good. Hauser finished it off for good, allowing her to retreat to save her strength for later.

Stu: He's a bum, chief. I know the type. Lives on nova coke and finds his peace of mind on the bottom of a cheap synth whisky bottle.

Ghost zieht eine Augenbraue hoch.

Stu: I don't do drugs, and my whisky ain't synth.

Ghost: What are the two things mages are, Stuart?

Stu: Fuckin' assholes?

Ghost: They're rare and expensive. Hauser's available, and he will do anything to get a foot in the door. You gonna let such a chance pass?

Stu: He's a fuckin' hobo, for Christ's sakes. Shitfaced or strung up on junk. Whatcha gonna do with a tramp like that? Send him Betty Ford summer camp first to straighten him out?

Ghost: How many mages do you know?

Stu: Hauser's not a mage.

Ghost: Indulge me. What alternatives are out there? (Stu holf Luft.) Affordable alternatives?

Stu: Alyn Vage.

Ghost: Rarely available when you need him, and he's pricey as hell.

Stu: Flintloque.

Ghost: He's good for mixing up our artillery, especially against armored guards. But no conjuring, no banishing, no rituals. Basically just another gun.

Stu (denkt kurz nach, kommt auf nichts): I'm out. (Ghost holt Luft.) But... we've been doin' fine without spirits so far.

Ghost: No, we haven't been doing fine, Stuart. I've come down here three years ago, and I look around and notice I got nowhere. I wasn't planning on doing milk runs. I was planning on doing high profile jobs you read about in the news the next morning. Sure, you need the small-time runs to get by on a day-to-day basis, but if you wanna get somewhere, you need the big ones, too. More than one per year.

Stu: Look, I know you need money. Hell, everybody needs money. But it ain't gonna happen just like that.

Ghost: Exactly, not just like that. You have to make it happen. You're going on forty, Stuart. How long do you expect to keep laying the groundwork?

Stu: Chief, you may have been a hot shot wherever the fuck you're from. Out here you had to start over, and you did. You're still breathin'. Rejoice.

Ghost: I think I'd like to aim a little higher than breathing, Stuart.

Stu: Yeah, most people do, and most people go floatin' belly up in the pond sooner or later. You gotta know your place. You're a newcomer, and there are much bigger fish in the city of angels.

Ghost: I'm not a newcomer. Not three years in.

Stu: Look, chief, you can do whatever the fuck you want. Just don't you start draggin' down others who just wanna make a livin'. You need money for your... condition, whatever... fine. Try and go make it by bein' an idiot who aims too high for his own good. You get offered half a million for a job with a 90 percent lethality rate – what good's it gonna do ya when you're among the 90 percent, huh? I'm fine with 20 K and a good chance of survival. That way I won't save up the kinda money I'd like to have, but guess what? That's life outside a storybook. Drop by from time to time and smell the coffee, pal.

Ghost: I've been doing this since I was a child, Stuart. I know good people when I see them. And we have a hell of a team going on here. Kit's up there with the most disciplined shadowrunners I know, and I've come across a few. Machine's a walking tank, as good as any troll you could hire, but smarter. Star's a top-tier asset who just ended up on the street by chance. Cutty's a bit of a loose cannon, but he's streetwise and knows how to handle the handful of spells he has to the biggest effect. Meryl has potential, and she has heart. That's a good foundation to build upon. And you're a damn fine rigger. Just think of what you could do with more vehicles, more equipment. With a decker, a healer, a summoner and a corpo to reinforce us, we can look at better paid runs. I'm not new to this turf, Stuart. I've been to California before, and you know what? Here there are more people trying to do business than where I spent the last twenty years, but here there's not as much quality. Not as much competition hogging the spotlight. I'll tell you what's gonna happen. Word of our Yakashima run will get about, and it's gonna turn some people's heads. If we follow that up with a comparable run, it'll put us on the map for a little while. And we can capitalize on that.

Stu: Sure, we know a couple of good men. You ever heard that good men buy the farm just as easily as shitty ones? It's not like everybody who's got their shit together can hope to become a legend, huh? That's reserved for the one lucky percent who loves to tell everybody and their dog that they got where they are by skill, not by fuckin' chance, but that's what happens. You get bombarded by artillery, you hunker down in your foxhole, and who gets to live and who's gonna die is a roll of the dice.

Ghost: This is not a battlefield, Stuart, it's close quarters combat.

Stu: Yeah, and you want us to take point.

Ghost (eindringlich): Because I know we can. I know it. Okay, you're free to think that I'm telling you this because I desperately need money to have my MBW system taken out, and I can't do runs all by myself. Fair enough. But maybe you've known me long enough to know I'm not a bullshitter.

Stu: What do you want from me, anyways? My blessings?

Ghost: Our last Mrs. Johnson can't help but realize that we're good. Once something comes up, she might think of us. When that happens, we have to have done something remarkable for someone else in the meantime, otherwise people are gonna think we're Horizon's pets. So I put the word out, called in a couple of favors. Throwing all my eggs in one basket. And I wanna know if you're up for it.

Stu: All right, let's say someone comes callin' with a high paying run. What then?

Ghost: When we get the same gang together, and everything works out fine, and we get the recognition that goes along with it, then I'd hope these people don't mind being associated with each other, mentioned in the same sentence from time to time. I wanna establish a team, Stuart. A band of folks who are comfortable working with each other a little more regularly. People who don't wanna kill each other, people who respect each other enough to rely on one another. I've had that before. It's rare, but it's strong.

Stu: You tell me all this bullshit with motherfuckin' Doc Hauser in the back of your mind?

Ghost: I'm working with what I've got, Stuart. Just working with what I've got.

 

Im Anschluss besucht Ghost Jack in seiner winzigen Bruchbude und macht ihn darauf aufmerksam, dass er jetzt Horizon gehört. Mit Estellas ¥ 70.000 hat er Chandras Unterbringung und Behandlung gekauft, aber das Geld war nichts seins – er schuldet Viper, Cutty, Kit und Meryl je ¥ 20.000, sogar ¥ 25.000, wenn er dieses Jahr nicht die jeweilige volle Summe zurückzahlen kann. Gut, wie der Pazifist Viper sein Geld wiederkriegen will, weiß Ghost auch nicht. Cutty, Kit und Meryl werden sich vermutlich etwas geduldiger zeigen, aber Stu wird garantiert weniger zimperlich sein und Meryls Anteil zurückfordern. Jedem ist klar, dass Jack nicht alle in ein paar Wochen ausbezahlen kann, aber er muss bald etwas hinlegen, und zwar jedem zum selben Zeitpunkt. Wenn Jack meint, sich zuerst Stu vom Leibe schaffen zu wollen, müssen die anderen den Druck erhöhen, wollen sie auf der Straße ihre Glaubwürdigkeit behalten.

 

Die ¥ 70.000 werden nicht lange reichen, Jack wird weiter für lau arbeiten müssen, um seine Schulden abzuarbeiten, und er wird jeden Job annehmen müssen, den er kriegen kann, um Geld zurücklegen zu können. Ghost hat Bono gebeten, ihm zu geben, was er reinkriegt, und Jack täte gut daran, jeden Mist anzunehmen, wenn er will, dass ihm seine Gläubiger vom Hals bleiben, dass Chandra gesund wird und dass er sich irgendwann freikaufen kann. Jack muss sich auch überlegen, was er für Chandra will: Ersatz der experimentellen Cybergliedmaßen durch normale? Will er, dass seine achtjährige Tochter vercybert aufwächst? Außerdem ist auf Wachstum angepasste Cyberware teuer und muss selbst dann alle paar Monate ersetzt werden. Also läuft es auf das Züchten neuer Gliedmaßen hinaus, aber das wird noch teurer. Wovon will er das bezahlen? Jack bittet Ghost dementsprechend, dass er bei großen Jobs auch an ihn denkt.

 

Andere Leute sitzen in ihrem Büro, Runner klappern ihre Kontakte ab. Ghosts nächste Station ist also Kit, mit der er sich in einem Café trifft. Er will wissen, was los ist. Kit eiert herum, meint aber schließlich, dass San Fran alte Wunden aufgerissen und sie an vieles erinnert habe, das sie jahrelang erfolgreich verdrängt hat. Ghost fragt, ob ihr Stunt mit Meryl und den DeSades auch etwas damit zu tun hat, was sie bejaht. Sie sagt es nicht so, sondern deutet nur vieles an, macht Ghost aber unterm Strich klar, dass sie Angst hat, Freunde zu verlieren. Ghost fragt, wie es ihr wohl ginge, wenn die Gruppe ohne Kit auf einen Run geht, jemand stirbt und Kit sich fragen muss, ob sie es hätte verhindern können. Kit entgegnet eindringlich, dass Freundschaft sie angreifbar und erpressbar macht, was Ghost bestätigt – aber es macht sie auch stärker als irgendwelche zusammengewürfelten Söldner. Derweil hängt es niemand an die große Glocke und verhält sich ganz natürlich und spricht um Gottes willen nicht darüber, aber beiden ist klar, wie besonders dieses normal klingende Gespräch ist. Kit würde nur mit Fi oder Ghost so offen sprechen, und sie weiß, dass Ghost das zu schätzen weiß, auch wenn er es nicht thematisiert. Die Bombe kommt, als Kit zugibt, dass es auch deshalb schwer ist, mit der Gruppe zu arbeiten, weil sie in Cutty verliebt ist und er ihre Gefühle nicht erwidert. Hier erfährt Ghost auch davon, dass Cutty Meryl flachgelegt hat. Ghost hat selbst keinen besonderen Bezug zu Cutty, weshalb er ganz trocken meint, wenn's ihr das das leichter mache, dann sei Cutty eben raus. Kit weiß das zu schätzen, muss aber darüber nachdenken.

 

Eine Nachricht von Niobe mit der Bitte um ein Treffen kommt dazwischen, also begibt sich Ghost zur nächsten Station, einem aztlanischen Restaurant. Hier gibt Niobe ihm eine Kommnummer, die er nach dem Essen an Angel weitergibt. Sie weiß selber nur, dass sie mit Caleb Humboldt zu tun hat. Niobe informiert Ghost auch darüber, dass das Rennen um zwei Tage verschoben wurde, weil die Cops Wind davon bekommen haben. Screwdriver hat ein Treffen mit dem Schieber Discount – eventuell ist das der wahre Grund für die Verschiebung? (Edmondo Valdez hatte bereits herausgefunden, dass sich Hunter angeblich teure Autoteile aus Deutschland liefern lässt.) Auch gibt Niobe Ghost zwei Einladungs-ID-Karten mit Phantasienamen (John McKenzie, Sicherheitschef, und Virginia Hart, Pressesprecherin, beide Amalgamated Studios) für eine Party heute Abend im Regent Beverly Wiltshire – ihr Auftraggeber möchte sie kennen lernen.

 

Während Ghost mit Fi einen Smoking kaufen geht und Stu Fred anruft, um ihn nach Lieferungen von Autoteilen aus Deutschland forschen zu lassen, deckt Angel in Humboldts Hauskom. (Seine eingetragene Komnummer ist allerdings nicht die, die man von Niobe bekommen hat.) Er ist seit drei Jahren mit Burgundy verheiratet, sie haben keine Kinder. Einmal die Woche steht im Terminkalender ein Stammtisch mit den Bürgerrechtskumpels an. Die LTG-Adresse von Niobe wiederum ist der Anschluss des Bürgerrechtsbüros, 504 Washington Avenue, Downtown. Es existiert eine Bankverbindung bei der United Bank of California (UBC), doch die ist wiederum mit der Adresse 506 Washington Avenue verbunden, also dem Nachbarhaus. Auf diesem Konto gibt es tägliche Bareinzahlungen am Schalter (immer kleine Beträge: ¥ 800, ¥ 300, ¥ 1,300, ¥ 650 etc.), dazu kommen stattliche monatliche Überweisungen von einem Nummernkonto einer karibischen Bank. Bei den Abgängen finden normale Daueraufträge statt (Telefon, Strom, Versicherung etc.), aber auch wechselnde Überweisungen an Geschäftsadressen, die die Gemeinsamkeit aufweisen, dass sie alle in Downtown liegen: kleine Einzelhändler, alles Metamenschen, die so unterstützt werden. Hinzu kommt eine monatliche Überweisung von ¥ 4500 auf ein Konto mit dem Verwendungszweck: D. K. – vermutlich David Koehler. Offenbar handelt es sich hier um eine Geldwaschanlage. Burgundy Humboldt weiß das vermutlich, aber weiß sie auch, für wen sie da Geld wäscht?

 

Fred ruft zurück, und Stu fährt zur Yellow Rose: Beim Stichwort Discount stieß Fred auf den "Patrizier" (der Spitzname ist deutsch, und niemand kann ihn aussprechen ("Patrizzy-er? Patri-zeer?"), Stu nennt ihn "the pediatrician"), einen Retrader und Importeur, aber eher teuer – da hat Discount bestellt, und zwar einen Monster-Magschlossknacker für mehrere hunderttausend Mäuse. Wer solche Spielzeuge besorgt, ist zu wichtig für viele Leute und sollte besser in Ruhe gelassen werden, das gilt für den Patrizier wie für Discount, der als namhafter Equipment-Schieber bekannt ist. Stu bezahlt und geht.

 

Abends bringt Stu Ghost und Star (in einem atemberaubenden Kleid) zum Regent Beverly Wiltshire, wo sie dank ihrer Karten leicht durch die Kontrolle kommen und mit dem Aufzug nach oben fahren, wo eine gediegene Penthouse-Party von Morpheus Alderman läuft. Man smalltalkt hier und da (Star kann es sehr gut, Ghost tarnt geschickt, dass er es nicht so gut kann), bis man Niobe findet, die ihnen keinen Geringeren als Bugsy Moran vorstellt. Während dieser mit Star tanzt, nimmt Warren Hunsaker, ebenfalls im Smoking (wenngleich die Tattoos herausschauen und die Kette am Handgelenk und die Ringer an den Fingern prangen), Ghost beiseite und präsentiert ihm eine Story, nach der er sich vor Bugsy profilieren will, und bietet eine zu hohe Bezahlung an. Ghost fällt nicht darauf herein und weiß, dass er auf die Probe gestellt wird. Indem er nicht dabei mitspielt, Bugsy angeblich für viel Geld... nun, nicht zu betrügen, aber mit ihm doppeltes Spiel zu spielen, hat er die Probe bestanden, Bugsy kommt mit Star hinzu, und Warren signalisiert Zufriedenheit.

 

Bugsy packt aus: Natürlich ist er immer noch daran interessiert, zu erfahren, ob Hunter seine BTLs geklaut hat, an dem Deal hat sich nichts geändert. Aber er will nun auch, dass David Koehler durchleuchtet wird, den er verdächtigt, Kontakt zu den Fourty Thousand zu haben, der mächtigsten Triade L.A.s, die möglicherweise auf die Jagdgründe des Wolfpacks vordringen will. Das hält Ghost (wie zuvor den angeblichen BTL-Diebstahl) ganz klar für einen weiteren Vorwand.

 

Trid-News: Heute Abend gab es im Football-Stadion ein Benefiz-Konzert (das natürlich als Wahlveranstaltung für Alderman dient), die Organisatorin war Burgundy Humboldt. Das Konzert wurde jedoch abgebrochen wegen einer Schlägerei zwischen Menschen und Metas, es gab üble Verletzungen, der Auslöser blieb unklar.

 

Angel findet derweil heraus, dass es sich bei dem Stichwort Eisenwolf um eine Organisation handelt (Logo: Wolf mit geschultertem Schwert), ursprüngl. Spezialeinheit von S-K, Elite-Kongardisten. Nach dubiosem Zwischenfall arbeiten sie nicht mehr bei S-K. Major Manuel Krause war der Protege vom Boss, der von Lofwyr gefressen wurde, hat nach seiner Flucht in die Schatten Kommando übernommen, was erst ca. 1,5 Jahre her ist. Seitdem verdingt sich der Eisenwolf als Söldnertruppe mit klarem politischen und anti-metamenschlichem Hintergrund. Vor vier Monaten ist das Kommando von der Bildfläche verschwunden.

 

Angel überprüft auch David Koehler und findet heraus, dass der gebürtige Deutsche (und eingebürgerte Kalifornier) erst 2060 als Bewährungshelfer angefangen hat. Zwischendurch erhält Koehler eine Mail von Desert Fox, der sich angeblich darüber ärgert, dass in der Mojave zu viel los ist, womit er nicht die Geckos meint.

 

Ghost, Angel und Viper beschatten und verfolgen David Koehler und greifen nach ein paar Stunden in einem Parkhaus schließlich zu. Hier zeigt sich eben, was für ein untypischer Decker der elegante Ork ist, als sein Gang-Background zutage tritt und er Koehler richtig in die Mangel nimmt. Man findet heraus, dass Thaddeus ihm zuerst einige Gefallen getan und ihn dann mit seiner Bestechlichkeit erpresst und gezwungen hat, sich um Hunter zu kümmern. Er musste sich mit Caleb Humboldt anfreunden, dann seinerseits ihn mit Kleinigkeiten erpressbar machen, und Calebs Besuche dienen dazu, Chips entgegenzunehmen, die er dann an seine Frau Burgundy weitergibt. Koehler rückt auch die Adresse von der Ruine einer Fischfabrik in der Speyer Lane in North Redondo heraus, dem einzigen von Thaddeus' Verstecken, von dem er weiß. Angel und Ghost diskutieren kurz, was sie mit Koehler machen sollen (Angel will ihn umlegen,. Ghost will ihn am Leben lassen, weil er sich das verdient hat, indem er mitspielte). Angel krallt sich Koehlers Kommlink, und alle drei wissen, was passiert, wenn Thaddeus erfährt, dass Koehler geplaudert hat – die Runner werden's nicht verraten, wenn's Koehler nicht tut, und er tut es garantiert nicht.

 

Cutty verbringt seinen Nachmittag im Suck Bang Blow und freundet sich mit weiteren Riverside-Wölfen an. Durch geschicktes Steuern von Anekdoten, die andere erzählen, erfährt er, dass sich Trouble Owens in der Jack O' Lantern in San Bernardino mit Peeps Morgan treffen wollte, danach aber ebenso wie Peeps Morgan spurlos verschwunden war. Cutty entschuldigt sich und geht. Er weiß, dass San Bernardino ein ganz übles Fleckchen ist, in dem obendrein ein Gang War zwischen den Iron Crosses (White-Power-Gang) und den Los Verdugos (mexikanische Orks) tobt, der an Brutalität und Unmenschlichkeit kaum zu überbieten ist. Da soll er hin? Obendrein erreicht ihn Ghosts Anruf: Es sei wieder ein Platz frei geworden, er könne mitmachen. (Für Ghost ist das logisch: Er hat Cutty ja nur Kit zuliebe rausgeworfen, aber Kit ist gegangen, also kann Cutty wieder rein.) Wütend über das schlechte Timing muss ihm Cutty absagen, er habe selber etwas am Laufen. Statt Geld zu verdienen, spielt er für lau weiter die Rolle des Styx Wheeler, in die er eh nur wegen eines Runs geschlüpft war, und während die anderen längst andere Runs durchziehen, leidet er unter den Spätfolgen und muss den Botenjungen für das Wolfpack spielen, nur um nicht aufzufliegen. Wohin soll das führen? Wie tief soll er sich in diesen Mahlstrom ziehen lassen? Wie weit soll er gehen? Und wie in aller Welt soll er in San Bernardino diesen einen Typen finden, ohne von den beiden extrem rassistischen Gangs fertig gemacht zu werden? Verzweifelt ruft er Meryl an, die Einzige, die ihm noch einfällt, und bestellt sie zu einem Treffen.

 

Ghost hat Angel, Viper, Star und Machine zusammengetrommelt und spricht mit ihnen die Thematik durch. Den Profis ist klar, wie beschissen diese Runs unter Zeitdruck und ohne Vorbereitung sind, aber keiner redet darüber. Man schlägt bis zum Einbruch der Dunkelheit die Zeit tot und bricht dann Richtung Redondo Beach auf.

 

Cutty trifft sich mit Meryl und erklärt ihr sein Problem. Meryl ist außer sich, dass er ihr das zumutet. Dafür ist sie zweieinhalb Stunden gefahren? Sie übernimmt jetzt – ganz im Gegensatz zu ihrem Stunt zuvor, von dem Cutty aber nichts weiß – die Stimme der Vernunft. Nein, San Bernardino mit ihm in Gangklamotten (er muss sich ja nach wie vor dem Wolfpack beweisen), völlig ausgeschlossen. Sie würde ihm gern helfen, aber er spinne ja wohl. Sie braust wieder ab und lässt einen völlig verzweifelten Cutty zurück, der sich in seiner Pharaohs-Kluft an den Straßenrand setzt und eine nach der anderen raucht und sein völlig verkorkstes Leben Revue passieren lässt. Das war's. Er steckt zu tief drin und kommt nicht wieder raus. San Bernardino ist Selbstmord. Was soll er tun? Weglaufen, ganz weit weg, und nie zurückkommen? Dann würde er alles, was er hier hat, zurücklassen, weil er bei einem Run nur seinen verdammten Job gemacht hat, während die anderen weiterleben können wie zuvor? Und das, wo er sich nach seinem Rausschmiss aus O'Malley's Empire endlich ein neues Leben aufgebaut hat? Star zurücklassen, sie nie wiedersehen, seine große Liebe? Was für ein verdammter Drek...

 

Ghost, Star, Angel, Viper und Machine erreichen die Location. Star askennt und entdeckt einen Luftgeist auf Patrouille, und Angel entdeckt eine Überwachungsdrohne. Star und Viper projizieren sich unter Stars Kommando. (Star ist wie üblich diese beeindruckende Fantasy-Gestalt, Viper ist der plötzlich gut gebaute, beeindruckende Azteken-Stammesschamane.) Als Charakterkonzept ist Star ja komplett suboptimal, das Gegenteil von Min-Maxing, die absolute Verschwendung: eine Vollmagierin ohne Zaubersprüche. Aber mit ihrem Waffenfokus ist sie im Astralkampf unbesiegbar. In einer einzigen Phase macht sie den Luftgeist platt, weist ihr Backup an, zurückzubleiben, und schwebt von oben langsam ins Innere der Fabrik.

 

Währenddessen bringt Angel die Drohne unter seine Kontrolle und deckt via AR ins Mainframe, und da er sich Zeit lassen kann, überstürzt er nichts, checkt erst mal alles, bevor er das System unter seine Kontrolle bringt. Seine theoretisch anmutende Arbeit via AR aus der Ferne wechselt sich ab mit der astralen Aufklärung: Star zählt sieben Mechaniker, die unter Zeitdruck zu stehen scheinen und an gepanzerten Autos mit Bewaffnung herumschrauben, und vier Wachen, wohingegen Angel zwölf Kommlinks zählt, mit denen er sich aber später befassen wird. Dank sehr guter Würfe auf Matrixwahrnehmung und Eiliges Hacken (was zusätzliche Erfolge für die Matrixwahrnehmung beschert) kann er gut überreißen, dass in den vielen Ordnern im System zahllose Dossiers über diverse Menschen inkl. erpressungsbegünstigendem Material enthalten sind, aber auch anderweitige riesige Ordner mit Kontakten, Verbindungen, Bauplänen von Gebäuden und Kanalisation, Konstruktionsplänen von Autos und Waffensystemen, und, und, und. The motherlode!

 

Star entdeckt zwischenzeitlich eine zwölfte Aura – Thaddeus, der gerade etwas in einen hier in der Fabrikhalle geparkten Helicopter lädt. Sie wägt kurz ab, zieht sich dann aber zurück, denn solange er nicht askennt, kann sie ihm auch nichts tun. Sie erstattet Bericht, und Angel kann nun nach Thaddeus' Kommlink (das sich natürlich auf Schleichfahrt befindet) suchen und es knacken. Natürlich befindet sich kaum Nützliches darauf, er ist ja Profi, aber einige Textnachrichten, aus denen hervorgeht, dass er wegen eines Treffens mit dem Eisenwolf auf einen Anruf warten soll, damit er weiß, wann und wo.

 

Angel kopiert das gesamte System und schickt dann einen Virus rein, der es völlig plattmacht. Es gab keine Gewalt, bis auf Angel und Star waren alle nur Backup, und so soll es ja laufen – zufrieden macht man sich aus dem Staub. Man ist mit zwei Autos (Stars Dodge Copperhead und Angels Peugeot Mirage) sowie Ghosts Yamaha Meltdown und Machines Harley Hammerhead hier, und so fährt der kleine Pulk wieder davon. Derweil lässt Angel den Mirage auf Autopilot laufen und beschäftigt sich die ganze Zeit mit dem riesigen Datenwust aus dem System. Er geht auf Nummer Sicher und benötigt dafür dreimal so viel Zeit, als wenn er eilig vorginge, denn er scannt jede Datei, bevor er mit ihr interagiert, und in der Tat muss er mehrere Datenbomben entschärfen. Aber er geht auch so clever und aufmerksam vor (symbolisiert durch einen Wurf mit zehn von zehn erforderlichen Erfolgen), dass er sich das Wichtigste zusammenkonstruieren kann. Er entdeckt eine genau durchorchestrierte Schmutzkampagne gegen Morpheus Alderman (inkl. fingierter Beweise, die mit zu überweisenden Summen an diverse namentlich benannte Reporter zuzuspielen sind). Außerdem verschafft er sich dank seiner famosen Checks einen guten Überblick über einen anderen riesigen Ordner und kann schlussfolgern, dass vom Gebäude des Bürgerrechtsbüros aus ein Tunnel zur UBC gegraben wurde. Das Straßenrennen soll nur ein Ablenkungsmanöver sein, um die Cops zu beschäftigen, und dass es mehrmals verschoben wurde, liegt nur daran, dass es auf einen Goldtransport abgestimmt werden soll, von dem man nur weiß, wann er ungefähr erwartet wird, dass er inzwischen aber schon überfällig ist. Das Rennen ist ja nun für morgen anberaumt, und die Chancen stehen gut, dass der Transporter morgen auch fährt. Das Gold soll in der UBC-Filiale zwischengelagert werden, und der Eisenwolf wird es dort an sich bringen. Eigentlich ein simpler Bankraub...

 

Angel schaltet eine Konferenzschaltung und gibt allen ein Update. Ghost denkt sich zuerst zufrieden, dass Angel ein kompletter Gewinn ist, denn er hätte das auch verheimlichen und ganz allein reich werden können. (Mal abgesehen davon, wie leicht es wäre, bei dem Versuch unter die Räder zu kommen und von verschiedenen Seiten Attentäter auf den Hals gehetzt zu bekommen, aber das Prinzip zählt.) Als nächstes überlegt er sich, was für einen Wert man hier in den Händen hält. Der Goldtransporter muss schon viele Millionen wert sein, und Morpheus Aldermans Kopf zu retten, würde einem einen unschätzbar wertvollen Schuldner verschaffen. Das Geld, das man hieraus ziehen kann, brächte Ghost seiner lebensrettenden Operation einen Riesenschritt näher, und das Team könnte sein Standing weiter zementieren. Andererseits würde man sich damit auch die Hand of God zum Todfeind machen.

 

Ghost ruft schließlich Niobe an und sagt nur, dass er sich heute Nacht mit Mr. Moran treffen muss. Sie kann ihn mittlerweile als clever und erfahren genug einschätzen, um zu wissen, dass, wenn er nicht nur ein Treffen mit dem Alpha des Wolfpacks will, sondern auch noch sofort, die Alarmglocken angehen müssen. Sie verzieht sich auf ihrer gediegenen High-Society-Party auf die Toilette, telefoniert und organisiert ein Treffen.

 

Angel stößt durch Zufall auf eine verdächtige Datei, knackt und entschärft sie und findet heraus, dass die Textnachricht auf Thaddeus' Kommlink nur ein Code war: Das Treffen findet in weniger als zwei Stunden im Bürgerrechtsbüro statt.

 

Stu sitzt in seiner schummrigen Bar und hat Kit abgefüllt, die kaum noch etwas mitkriegt, während er leichthin einen Joke nach dem anderen erzählt.

 

Stu: A rich man and a poor man, they got the same wedding anniversary. They always meet on Madison Avenue, shopping for their wives. So the poor man says to the rich man: "What'd you buy your wife this year?" He says: "I got her a huge diamond ring and a brand-new Mercedes Benz." Poor man says: "What'd you get her both for?" Rich man says: "If she don't like the diamond ring, she can bring it back in the Mercedes and still be happy. So... what'd you get your wife this year?" Poor man says: "I got her a pair of slippers and a dildo." Rich man says: "What'd you get her a pair of slippers and a dildo for?" Poor man says: "She don't like the slippers, she can go fuck herself."

 

Kit ist stockbesoffen und fast nicht mehr ansprechbar, sie verträgt nicht viel, wohingegen Stu dank Nierensieb und Toxinextraktor II nahezu nie besoffen wird, so gern er auch würde. Er hat mitbekommen, dass es Kit gerade nicht gut geht, und sie kurzerhand "auf einen Drink oder zwei" eingeladen. Es wird keine große Sache draus gemacht, und Stu würde es nie zugeben, aber sie sind Freunde geworden. Auf seinem Kommlink geht eine Meldung aus dem Pudding'n'Pie ein: Das Rennen findet morgen Mittag statt.

 

Während Niobe Ghost mit Ort und Zeit zurückruft, befindet sich das Team im seit Jahren ungepflegten, zugewucherten, aber auch durch die Umweltverschmutzung abgestorbenen Charles H. Wilson Park in Torrance, und Machine gräbt den Boden mit einer Schaufel auf. Angel legt zwei Chips in einer Tüte hinein und merkt sich die exakte GPS-Position dank Enzephalon IV. Angel hat zwei Chips mit der UBC-Geschichte und zwei mit der Alderman-Geschichte beschrieben, und diese Kopien dienen als Rückversicherung, für den Fall aller Fälle.

 

Ghost und Star fahren allein auf einen Schrottplatz und finden sich von 50 Motorrädern umringt wieder, die alle ihre Scheinwerfer anschalten – eine kleine show of strength, die demonstriert, dass sie besser einen wirklich guten Grund für das hier haben. Ghost erklärt Bugsy, was er in der Hand hat, und demonstriert Ehre und Cleverness. Ehre, weil er damit zu Bugsy kommt und das Zeug nicht meistbietend versteigert. Cleverness, weil er nur einen Bruchteil dessen als Bezahlung verlangt, was es wert ist. (Er weiß aber auch, dass Runner nicht die nötigen Kontakte haben, um den ganzen Wert herauszuziehen, ebenso, wie ein kleiner Einbrecher einen Picasso nur für einen Bruchteil seines Werts verscherbeln kann.) Damit hat Bugsy Alderman komplett in der Tasche, und was ihm die UBC damit schulden würde, ist unausdenkbar. Ghost will zusätzlich zur vereinbarten Bezahlung – der Run darf wohl als erledigt betrachtet werden, denn trotz der vorgeschobenen Anlässe diente er in Wirklichkeit ja dazu, genau diese Spuren zu finden – ¥ 1.000.000. Damit nicht genug: Er will, dass man einander nichts schuldet, aber auf gutem Fuß miteinander steht, und er will, dass das Wolfpack die Straße wissen lässt, dass es Ghosts Team nicht als Geschäftspartner, sondern als mehr oder weniger private Freunde betrachtet. Damit sollen die DeSades und die Hand of God zumindest ein wenig abgeschreckt werden, denn ihnen muss glaubhaft zu Ohren kommen, dass das Wolfpack sauer wird, wenn man das Team angreift. Ihm ist klar, dass Bugsy in einem solchen Falle nichts unternähme, aber es soll ja auch nur so aussehen. Mit diesem bargaining chip erkauft sich Ghost ein Bündnis mit gleichzeitiger Freiheit von Verpflichtungen, denn er hatte ja immer Sorge, zu sehr vom Wolfpack vereinnahmt zu werden und schließlich als assoziierte Runner zu gelten, so dass andere Aufträge ausgeblieben, dafür aber mehr vom Wolfpack gekommen wären, so dass man dem Syndikat schließlich ganz gehört hätte. Hiermit zerschneidet er diesen Teufelskreis und gewinnt trotzdem ein seinem Team wohlgesonnenes Syndikat, das jedoch (hoffentlich) seine Tentakel nicht nach ihm ausstreckt. Er glaubt auch, sich auf diesen Deal verlassen zu können, denn nachdem man Bugsys Nichte und Schwägerin gerettet hat, so hofft Ghost, wird Bugsy sich anständig verhalten und den Deal ehren, denn unterm Strich hat es noch immer richtig einen bei ihm gut.

 

Und schließlich, so Ghost, sei da noch so ein Typ namens Styx Wheeler. Er sei kein Pharaoh, er gehöre zu Ghosts Team und habe diese Scharade nur aufgeführt, weil er etwas für einen Run herausfinden musste, aber ohne dem Wolfpack zu schaden – nichts für ungut, forgive and forget, okay? Man kann nur ahnen, was in Bugsys Kopf vorgeht, aber er schlägt ein. Dann aber hält er Ghosts Hand fest – eine Sache wäre da noch: Ghosts Team – und zwar das ganze – zieht das Ding bis zum Ende durch, Bugsy will den Eisenwolf ein für allemal erledigt sehen. Ghost reagiert clever: Das wäre ein neuer Run, er hat ihm gerade ja nur zwei Chips verkauft. Bugsy erhöht auf 1,5 Millionen, und Ghost sagt zu.

 

Inzwischen ist klar, dass die Anberaumung des Rennens für morgen Mittag und die Überfälligkeit des Transporters bedeuten muss, dass es in einigen Stunden downtown hoch hergehen wird – high profile indeed! Für Ghost hängt jetzt alles daran. Er trommelt telefonisch alle zusammen, und nach und nach treffen auch die fehlenden fünf in Stus favorisiertem Steakhaus ein. Ghost gibt bei Niobe drei unauffällige, unterschiedlich aussehende Vans als Fluchtfahrzeuge in Auftrag und bittet um die Pläne der UBC, Zugriffsberechtigungen für das benötigte Zeitfenster und genug C-4, um dem Eisenwolf den Rückweg zu versperren.

 

Viper entgiftet die arme Kit, die Stu unprätentios über der Schulter hereingetragen hat, und Cutty erfährt fassungslos, dass Ghost seinen Kopf aus der Wolfpack-Schlinge gezogen hat, was sein schlechtes Gewissen ihm gegenüber noch steigert. Abwechselnd schläft man in Stus Van. Doch Angel zieht eisern durch und crackt Datei um Datei, um vielleicht noch etwas Nützliches zu finden, und beschäftigt sich natürlich mit den von der UBC zur Verfügung gestellten Daten. Stu bedauert, am Rennen nicht teilnehmen zu können, das ja nur als Ablenkungsmanöver für die Cops dient, aber mit der Teilnahme wäre nun mal nichts gewonnen, und hier kann sich der Veteran nützlicher machen. Als letztes trudelt Doc Hauser ein, der als Nichtmitglied des Teams keinen Anteil, sondern nur einen Fixpreis bekommt.

 

Schließlich kommt Niobes Anruf, der das Team zu einem Treffpunkt bestellt. Man weiß jetzt, dass Thad Magier ist und sich eventuell im Bürgerrechtsbüro aufhalten wird, also legt Ghost fest, dass er, Star, Machine, Stu, Viper und Angel in die Bank gehen, wo der Punk abgehen wird, und Cutty, Doc Hauser (beide gut gegen Geister, die Thad beschworen haben könnte), Kitsune, Quicksilver und Meryl gehen ins Bürgerrechtsbüro.

 

Nachdem man alles vorbereitet hat, trabt man nach und nach wie normale Kunden in die Bank (die Gardisten sind natürlich informiert), wo Machine sein MG zusammensetzt, Angel das C-4 pflanzt und man dann Aufstellung am Chokepoint bezieht, den die Eindringlinge passieren müssen, um zum Tresorraum vorzurücken. Alles läuft ganz professionell ab, und als der Eisenwolf auftaucht, gibt Ghost Kit grünes Licht, das Bürgerrechtsbüro zu stürmen.

 

In der Bank beginnt der Dritte Weltkrieg: Die Vorhut wird überrascht und von Ghost im Alleingang niedergemäht. Damit ist der Einsatz auch schon wieder beendet, denn einen Hinterhalt hatten die Söldner nicht auf dem Schirm. Krause befiehlt über Funk den Rückzug, doch Angel zündet das C-4 und versperrt den Rückweg. Als nächstes lässt er die Sicherheitsschotts an der Front runter, so dass Verstärkung nicht eindringen und Ghosts Team in die Zange nehmen kann.

 

Der Eisenwolf, der noch nicht ahnt, dass der Tresorraum leer ist, muss jetzt vorrücken, da er einem engen Zeitplan unterliegt, und die Runner können ihn einfach kommen lassen. Der Gegner setzt Defensivgranaten ein, aber das kann Stu auch: Er wirft seinerseits Granaten in den Gang, und Ghost, Star und Machine räumen brutal auf und metzeln das ganze Kommando nieder, während der fassungslose Manuel Krause draußen in einem geparkten Wagen neben einem Decker sitzt und das mitanhören muss. Ebenso fassungslos sind die Sicherheitsgardisten, die Runner nur aus dem Trid kannten, wo sie ja meistens verlieren – und die plätten gerade eine ganze Spezialeinheit!

 

Derweil stoßen Kit, Cutty, Hauser, Quicksilver und Meryl im Büro nur auf einen manifestierten Wassergeist, doch nach einem kurzen Schlagabtausch entschwindet er nach hinten. Die Runner folgen ihm und sehen den Durchbruch in die Kanalisation. Kit warnt Ghost vor dem abkommandierten Elementar, und Star legt sich schlafen, um ihm astral zu begegnen und ihn in einer Handlung plattzumachen. Währenddessen erkennt Angel neue Icons: Eine kleine Flugdrohne taucht auf, die "Sirene", die ein ohrenbetäubendes Schrillen von sich gibt. Jedoch schaffen tatsächlich alle ihren Widerstand, so dass sie nur einen MW-Mod von +2 in Kauf nehmen müssen. Angel versucht, die Drohne unter Kontrolle zu bringen, aber der Eisenwolf-Decker ist in der VR und hat damit viel mehr Aktionen, Angels Marks zu löschen. Das macht aber nichts, denn Ghost schießt die Drohne gekonnt ab. Der Decker jedoch öffnet nun wieder die Sicherheitsschotts, und auf der Straße schwebt Thads Helicopter, der die Bank mit seinen MGs beharkt. Viele Söldner können es im hinteren Teil der Bank nicht mehr sein, also halten Star und Stu die Stellung, und Ghost und Machine laufen zurück in den Schalterraum, in dem die Kunden und ein Gardist niedergemetzelt werden.

 

Hinten sehen wir den verletzten Drohnenrigger, der seine Drohnen bis auf eine als Notfallplan am Durchgang zurückgelassen hatte, wo sie von der Explosion zerstört wurden. Er berichtet Krause, dass die Einheit komplett ausgelöscht wurde.

 

Machine weiß, dass jemand etwas unternehmen muss, sonst kommen sie hier nicht lebend raus, also läuft er los, wirft sich in Deckung und bestreicht von dort den Helicopter – ein Vabanque-Spiel, denn er hat eine schlechte Reaktion. Thad, kein Rigger, hat glücklicherweise dieselbe, und so gewinnt, wer in der Initiative höher würfelt, und das ist Machine. Er zerschrotet den Heli, und Thad muss abdrehen und landet den Vogel eine halbe Meile weiter. Die anderen packen ihre Sachen zusammen und werden draußen von den Gardisten zu den Vans gebracht, womit der Eindruck erweckt wird, sie seien normale Kunden gewesen, die gerade evakuiert werden, denn es sind natürlich trotzdem einige Polizeiautos da, die die Straße absperren. Der Shadowrun war ein voller Erfolg, Vipers Dienste wurden nicht mal benötigt, mehr als ein L-Schaden für Ghost und Star ist nicht bei der ganzen Sache herausgekommen – und sie haben ein S-K-Spezialkommando plattgemacht.

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