10 - The Vanished {{ currentPage ? currentPage.title : "" }}

… oder: Francis O'Connell and the Crazy Naked Lady

 

Tag 1:

 

Gegen Mittag treffen sich Ghost und Fiona mit Bono an einem koreanischen Schnellimbiss mit Straßenverkauf. Bono meint, ein gewisser Maniac aus Simi Valley habe sich an die örtliche Schieberin Ironclad gewandt, weil er ein paar Messerklauen anheuern will. Ironclad wiederum rief Bono an, ob er jemanden aus L.A. kennt. Bono habe natürlich sofort Ghost und seine Crew angeboten, aber nachdem Ironclad dies weitergegeben hatte, meinte Maniac, Wraith kenne er noch von früher – nein, danke.

 

Die Offroaders sind eine Ork-Gang, die ein Viertel der Stadt Simi Valley beherrscht. Vor Kurzem hat Maniac, der Bruder des Gangbosses Brass (der wiederum ganz dicke mit dem örtlichen Polizeichef ist) und magisch begabt, sich abgespalten, einen Teil der Offroaders mitgenommen und eine Konkurrenzgang eröffnet. Auslöser war wohl irgendein Mädchen.

 

Ghost hält kurz Rücksprache mit Fi, die zwar abwinkt – es gibt ja einige Leute, die sie von früher kennen, und wer sagt ihr, dass dieser Maniac mehr weiß als die anderen? –, aber er weiß, dass sie neugierig ist. Ihr zuliebe lässt er sich von Bono Ironclads Nummer geben. Wer weiß, wann Warren Hunsaker mit etwas Brauchbarem rüberkommt? Bis dahin kann man ja ein bisschen nachforschen.

 

Die beiden verabreden sich also telefonisch mit Ironclad, packen ein paar Sachen (man weiß ja nie) und fahren getrennt mit dem Dodge Copperhead und der Yamaha Meltdown (auch hier: man weiß ja nie) nach Simi Valley.

 

Im Blueberry, einem größeren Bordell, werden sie von der eleganten Ironclad (Jennifer Aniston) empfangen, und bald stößt auch Commissioner Armstrong dazu, der Police Commissioner von Simi Valley – ihr Ehemann. Sie suchen verzweifelt gute Leute, die sich der Entführung ihrer kleinen Tochter Beverly vor einer Woche annehmen – das war nämlich "das Mädchen", wegen dem die Gang auseinanderbrach.

 

Beverly ist fünf Jahre alt. Maniac war als Erwachter ihr Beschützer, denn Armstrong und Brass machen schon lange gemeinsame Sache und sind deshalb sogar bereits seit Jahren privat miteinander befreundet. (Also haben sie natürlich Feinde.) Eines Tages fand Juanita, das orkische Kindermädchen, ihr Zimmer leer vor, von ihr und Maniac fehlte jede Spur, der dritte Bruder, Snare, der Jüngste des Trios und ein unüberlegter Heißsporn, war auch verschwunden, ebenso ein Teil der Gang. Kurz darauf fuhren sie einen Truck in das Polizeirevier von Coyote Springs (von Snare existiert eine Aufnahme der Überwachungskamera, bevor sie den Geist aufgab) und räumten die Waffenkammer aus. Für Armstrong ist also klar: Maniac hat Beverly entführt und will so bezwecken, dass Armstrong die Beine still hält und die neue Gang einfach machen lässt. Er bietet eine Pro-Kopf-Bezahlung von ¥ 15.000 (er zahlt keine feste Summe, um zu verhindern, dass Ghost und Star es alleine versuchen, um so viel wie möglich abzusahnen) und einen Bonus von ¥ 50.000, wenn er Beverly lebend zurückbekommt.

 

Armstrong lässt keinen Zweifel daran, dass er zwar ein Gentleman alter Schule, aber auch ein Macho aus dem vorletzten Jahrhundert ist: Ghost ist ganz klar sein Ansprechpartner, die Männer machen Geschäfte, zu den Damen ist man ausgesucht höflich, lässt sie aber außen vor, da sie keine Entscheidungen zu treffen haben. Ghost hat kein Problem, sich darauf einzulassen, ist er doch so ähnlich aufgewachsen (bevor ihn Fiona "erzogen" hat). Er tauscht einen Blick mit Star und schlägt ein. Während die beiden Männer also in Armstrongs Büro gehen, zeigt Ironclad Star Beverlys Kinderzimmer.

 

Ghost stellt viele gute Fragen und erweckt in Armstrong den Eindruck, einen echten Profi zu engagieren. Er erfährt, dass Maniac – anders, als sein Straßenname vermuten lässt – ein ruhiger, zurückhaltender Asthmatiker ist und Snare ein Hitzkopf, der hinter den Weibern her ist, nicht mit Geld umgehen kann und nicht sehr zuverlässig ist. Juanita und Maniac waren wichtige Bezugspersonen für Beverly. Juanita ist seit vielen Jahren ihr Kindermädchen. Ihre Familie in L.A. hat Probleme mit irgendeiner Gang. Maniac verhielt sich in den letzten zwei Wochen merkwürdig und suchte öfter als gewöhnlich Beverlys Nähe. Am Tag ihres Verschwindens stand auch Armstrongs Safe offen, und Schmuck und Wertpapiere im Wert von ca. ¥ 250.000, die drin waren, fehlten. Armstrong ziert sich etwas, antwortet aber auch auf Ghosts beharrliches Nachbohren, dass das in Simi Valley erwirtschaftete Geld in die Taschen der Larragas fließt. Ghost meint, es muss jemand hinter der Entführung stehen, wenn er eine neue Gang etablieren will, und zwar jemand, der sich mit den Larragas anlegen kann. Vielleicht die Kachinas, vielleicht der Comanche Mob?

 

Währenddessen askennt Star Beverlys Zimmer, in dem lt. Ironclad (die sich inzwischen als Jenny vorgestellt hat) nichts verändert wurde, und wird sofort auf Beverlys Teddy aufmerksam, auf dem verankertes Höllenfeuer liegt. Sie ist keine Initiatin und hat somit keine Ahnung, was diesen verankerten Zauber auslöst, also sieht man zu, dass man hier wieder rauskommt, nachdem sich Star eine Bürste mit Beverlys Haaren, ihren Lieblingspulli und ein Bild hat geben lassen.

 

Ghost lässt sich von Armstrong zusichern, ihm zu jedem Gangmitglied sowie zu Juanita ein Dossier zu schicken, und er und Star fahren ein paar Blocks. In einem kleinen Restaurant essen sie einen Happen und beraten sich. Niemand weiß, wann es mit Jacks Familie weitergeht, aber theoretisch könnte es jederzeit so weit sein. In San Francisco wird man vermutlich auf Heimlichkeit und nicht auf überwältigende Firepower setzen, und Ghost vertraut ohnehin niemandem mehr als Kitsune, was Professionalität betrifft. Jack ist sowieso dabei, und Cutty kann man ihnen nicht wegnehmen, nachdem er schon die meiste Arbeit geleistet hat. Doch Ghost und Star kennen hier draußen niemanden, aber sie wissen, dass Stu außerhalb von L.A. viele Kontakte hat und sich mit den Gegeben- und Gepflogenheiten besser auskennt. Und sollte es zu einer Auseinandersetzung mit einer Gang kommen, wäre natürlich auch Machine sehr willkommen. Vor allem aber denkt Ghost an Angel, denn erstens muss er in der San-Fran-Sache ohnehin von außen helfen, wäre also verfügbar, und zweitens ist er ein Ork. (Dass er sich obendrein mit Gangs auskennt, weiß Ghost noch nicht.)

 

Angel ist also der Erste, den Ghost anruft, und er bietet ihm einen vollen Anteil an. (Er zieht grundsätzlich niemanden über den Tisch und speist niemanden ab.) Zuerst bittet er ihn, über die Sache hier in Simi Valley mehr herauszufinden, und meint auch, dass er später vielleicht in Person zu ihnen stoßen könnte, um orkische Zungen zu lösen. Als Ghost erwähnt, dass er außerdem noch einen Magier mit gutartigen, unauffälligen Zaubern braucht, weiß Angel natürlich sofort Rat und kündigt Viper an. Diesen schickt er sofort los. Viper hat sich zwar an Angels Bar gütlich getan und sich ordentlich volllaufen lassen, aber einen Detox-Zauber später ist er wieder klar wie der junge Morgen und macht sich auf den Weg.

 

Schnitt auf Trixie's Bar & Grill in Redemption, wo Cutty mit der ungläubigen Jinx am Tisch sitzt und mit Stu verhandelt: Jinx muss für eine Weile aus der Stadt verschwinden, und Stu soll sich hier draußen um sie kümmern. Stu lässt sich das fürstlich mit ¥ 1000 entlohnen. Bald darauf kehren auch Meryl und Machine ein, und Jinx und Meryl können sich auf Anhieb nicht ausstehen. (Für Meryl ist die brandheiße Jinx Konkurrenz, denn die bleibt ja nun offenbar an Stus Seite – und dieser Platz gehört Meryl!) Sie ist so angepisst, dass sie nach L.A. weiterfährt, um sich Kits Truppe anzuschließen, die ja ohnehin bald nach San Francisco will.

 

Ghost ruft Stu an und fragt, ob er und Machine nach Simi Valley kommen können.

 

In einer einschlägigen virtuellen Bar hört sich Angel nach News aus Simi Valley um. Auch mit Strychwizzer spricht er, den man als kleinen Wichtigtuer kennt, der sich gern bei namhaften Deckern anbiedert und selber dazugehören möchte, obwohl er als Decker nicht viel reißt. Er fragt Angel so, als müsste ihm der Name etwas sagen, ob er von Francis O'Connell gehört hätte. ("Wer?" – "Ach, nur so 'n Typ.") (Francis O'Connell, hinter dessen Bedeutung wir nie so ganz gestiegen sind, wurde zum absoluten Dauerbrenner: "Who the fuck is Francis O'Connell?" Später kam dann mit Anemones nackter Balkonflucht der Alternativtitel des Abenteuers auf.)

 

Angel fragt noch ein bisschen erfolglos nach dem Namen herum, aktiviert sein Terminal daheim und lässt seine Suchprogramme die Matrix nach diesem Namen durchforsten. Wegen seiner teuren (und natürlich illegalen) Subroutinen darf er sicher sein, sich am Ende nicht durch Millionen von Treffern wühlen zu müssen. Als nächstes besucht er eine virtuelle Rennliga, in der ein Bekannter von ihm teilnimmt, und setzt sich ins Publikum, als ihn über seine öffentliche Leitung, deren Nummer Hans und Franz hat, ein Anruf erreicht. Nur für ihn sichtbar baut sich vor ihm eine Bildverbindung auf. Die Dame stellt sich als Justice vor, und weder der Name noch das Icon sagen ihm etwas. Die beiden treffen sich in der Skeleton Crew, einer schlecht gecodeten virtuellen Bar mit niedriger Auflösung, in der Skelette eine Revue tanzen. Justice will wissen, warum Angel Francis O'Connell sucht, und Angel will natürlich nichts preisgeben. Als er Justices Angebot, Informationen zu teilen und zu vergleichen, ablehnt, greift sie ihn an, aber er hat sein Angriffsprogramm natürlich im aktiven Speicher, verwandelt sich in eine Kampfmaschine und kocht ihre Chips in nur einer Runde. Justice stürzt ab, und Angel weiß, dass er eine heiße Spur gefunden hat – nur nicht, wer zum Henker dieser O'Connell-Typ eigentlich ist.

 

Er jackt aus und geht die vorsortierten Suchergebnisse durch. Francis O'Connell ist nicht etwa kürzlich, sondern vor 15 Jahren nach Simi Valley gezogen, wo er auch herstammt. Er war bei Fisher Iron, einem Hersteller von Zentrifugen für die Lebensmittelindustrie, zuerst Maschinenführer, dann Schichtleiter, bekam von der Firma ein Darlehen und eine Arbeitsplatzsicherung, um drei Jahre zu studieren und seinen Bachelor zu machen – nämlich vor 15 Jahren hier in L.A. – und dann eine Führungsposition bei Fisher Iron einzunehmen. Mittlerweile sitzt er dort auch im Betriebsrat, und die jüngsten Wirtschaftsnachrichten zu dem Unternehmen sprechen von einem Streik vor zwei Wochen, der aber in beiderseitigem Einvernehmen beendet werden konnte.

 

Angel kehrt zurück in die virtuelle Bar, in der er mit Strychwizzer gesprochen hatte, und fühlt ihm sehr nachdrücklich auf den Zahn, weil er ihn verdächtigt, Justice informiert zu haben. Strychwizzer gerät in Panik und jackt aus. Angel bittet seinen Bruder Manuel, sich auf der Straße nach dem Kerl umzuhören und ihn, sollte man ihn finden, mal zu besuchen. Dabei merkt der Zuschauer, dass Manuel auf seinen Bruder nicht so gut zu sprechen zu sein scheint.

 

Angel füttert die Programme nun auch mit Justice und stößt auf einige archivierte Online-Diskussionen, in denen sie, am Icon klar identifizierbar, ziemlich weit rechtsaußen diskutiert, aber nicht über die Parolen-, sondern die scheinbare Vernunftschiene. Sie verlinkt dort auch auf ein Spendenkonto, das sich Angel sogleich einmal anschaut.

 

Im Trid sehen Ghost und Star in den Lokalnachrichten, wie Thaddeus LeTourneau (Denzel Washington), Anführer des örtlichen Policlubs Hand of God, von seinem Rechtsanwalt Jeff Collins (Matthew McConnaughey) zu einer Gerichtsverhandlung begleitet wird. LeTourneau ist angeklagt, in einem Drugstore eine Orkfrau mitsamt ihrem dreijährigen Kind erschossen zu haben.

 

Viper erreicht das Restaurant, und Ghost verspürt ein gewisses Unbehagen diesem höflichen, aber wirklich unheimlichen Typen gegenüber. Ghost erkundigt sich nach seinem Totem und staunt, dass es sich um Schlange handelt. Star erklärt ihren Plan mit der Ritualsendung.

 

Angel deckt in den LTG-Anschluss, den er zurückverfolgt hatte, und was er herausfindet, wird dem Zuschauer noch nicht gezeigt.

 

Stu, Machine und Jinx kommen an, beraten sich mit Ghost, Star und Viper und fahren dann getrennt zum Holiday Inn, in dem Ghost alle eingemietet hat. Jedoch wird Stus Van (hinter dem Machine auf seiner Scorpion herfährt) von einer Polizeistreife angehalten. Die Polizistin macht nach einem normalen Auftakt klar, woher der Wind weht (sie weicht mit gezogener Pistole zurück und sagt "Bitte legen Sie Ihre Hände aufs Lenkrad, Sir. Auf das Lenkrad, Sir! Ich muss davon ausgehen, dass Sie bewaffnet sind, ich warne Sie zum letzten Mal!", obwohl Stu die Hände brav aufs Lenkrad gelegt hat.) Stu und Jinx ducken sich, die Polizistin schießt. Machine, den die beiden Cops wohl nicht dem Van zugeordnet haben, steigt von hinten ab, hat keine Zeit, sein MG abzuschnallen, und feuert stattdessen mit der Armalite auf die Polizistin, die zu Boden geschickt wird. Der andere Cop hat einen Funkspruch abgesetzt – Machine lässt ihn Pistole und Taser wegwerfen und weglaufen. Danach schnappt er sich die dank Panzerweste nur leicht verwundete Polizistin, entwaffnet sie, wirft sie in den Van und steigt selbst ein.

 

Stu ruft Ghost an, der wiederum den Commissioner anruft und ihm den Sachverhalt erklärt – ganz offensichtlich hat man bereits auf sie gewartet, und die Polizistin (lt. Namensschild eine S. Collins) scheint für die Gegenseite zu arbeiten. Armstrong ordnet an, sie an einer bestimmten Adresse aus dem Van zu werfen, und gibt eine Adresse außerhalb von Simi Valley an, wo man den Van ein Weilchen von der Bildfläche verschwinden lassen kann.

 

Der im Umgang mit seinen Kollegen immer so ruhige und nette Machine verhört Collins sehr hart und unfreundlich, und es zeigt sich mal wieder, dass sie letztlich alle Verbrecher und keine Engel sind – und wer auf sie schießt, hat schlechte Karten. Collins ist nur eine Provinzpolizistin und wird nach anfänglicher Zurschaustellung von Toughness schnell eingeschüchtert, aber Machine bleibt nicht viel Zeit, man hat die Adresse bereits erreicht und wirft sie aus dem Van.

 

Außerhalb der Stadt erreichen die Runner eine heruntergekommene Werkstatt, die von einer Ork-Mechanikerin betrieben wird. Sie wird Stus Van reparieren und stellt der Gruppe einen anderen Van zur Verfügung.

 

Alles trifft sich wieder im Holiday Inn. Währenddessen verhört der Commissioner Stephanie Collins – die Ehefrau von Jeff Collins, der LeTourneau verteidigt. Sie sagt, "sie" haben von dem Konto Wind bekommen und sie gezwungen. Angeblich können sie Jeffs Zulassung gefährden. Armstrong erinnert sie an seine finanzielle Unterstützung, und das ist der Dank?

 

Armstrong ruft Ghost an und gibt ihm Jeffs Adresse durch. Ghost und Star fahren in Stars Dodge rüber, die anderen folgen vorsichtshalber im Van. Der nichtsahnende Jeff öffnet der hübschen, sympathischen Star, sie nimmt ihn in einen Judo-Griff, drängt ihn hinein, und Ghost folgt. Jeff gesteht, der Policlub Hand of God hat Dreck über den Commissioner ausgegraben und weiß, dass Stephanie und Jeff einen guten Draht zu ihm haben. Zuerst wandten sie sich nur an ihn und gaben ihm zwei Mandate. Zum einen ist er jetzt Howard Millers Anwalt, ein Bankräuber und Mörder, der 25 Jahre Haft gekriegt und inzwischen 15 Jahre abgesessen hat. Morgen steht seine Bewährungsanhörung an, für die er ins California State Prison, Los Angeles County, überführt wird und für den Jeff Hafturlaub beantragt hat. Miller verbindet eine dunkle Vergangenheit mit dem Commissioner – es handelt sich wohl um einen Überfall auf eine Bank in L.A., bei der alle Beteiligten bis auf Miller erschossen wurden und für den Miller, da er dicht hielt, in den Bau wanderte, derweil sich Armstrong mit der Beute ein schönes Leben machte. Das zweite Mandat ist für Thaddeus LeTourneau, der gerade wegen Mordes angeklagt ist, da er eine Orkfrau und ihr Kind erschossen hat, weil sie sich im Drugstore vorgedrängelt hatte.

 

Währenddessen geht Star hinauf, lädt die Gerichtsakten von Jeffs Terminal auf ihr Kom, ebenso die Aufnahme einer Sicherheitskamera aus dem Police Department, auf der man sehen kann, wie Armstrong brutal einen Gefangenen verprügelt und verhört. Sie sieht auch Bilder von Barbecues mit den good old boys vom Police Department, der Hochzeitsreise nach Hawai'i und andere. Auch Stephanies Lingerie-Bild auf Jeffs Schreibtisch zeugt davon, dass die beiden sich wirklich lieben. Sie lädt auch Jeffs Terminkalender und Kassenbuch runter.

 

Ghost bedauert, Jeff mitteilen zu müssen, dass seine Frau im Police Department ist, und zwar als Verdächtige. Er lässt sich seine Nummer geben (man weiß ja nie), kann ihm aber nicht versprechen, ihm zu helfen.

 

Auf dem Rückweg stellt Stu fest, dass sie von einem unauffälligen Mittelklassewagen verfolgt werden. Er fährt unvermittelt rechts ran, der Verfolger parkt ebenfalls ein, und mit einem gekonnten Manöver schlägt er ein, setzt rasant zurück und parkt den Verfolger so in zweiter Reihe zu. Machine steigt hinten aus, warnt, nichts rührt sich, und er zerschießt mit den Setsukos die Heckscheibe und den Motor. Drinnen sitzt aber niemand – das Auto ist ferngesteuert. Stu baut die Konsole mit dem Bordcomputer aus, man kehrt zum Holiday Inn zurück, checkt aus und quartiert sich nun in einem Best-Western-Motel ein, wo Star die Daten auf alle Komms überspielt, so dass jeder einen Teil durchforsten kann.

 

In einer Pause erzählt Machine Star auf deren Drängen hin seine Lebensgeschichte, von der ihr seit einem Jahr verspricht, sie ihr irgendwann zu erzählen.

 

Nun sehen wir den heruntergekommenen Tristan Hauser (Michael Mendl), der es sich in einem absolut schäbigen Zimmer von zwei schwarzen Nutten besorgen lässt und dabei Nova-Coke snifft und Whisky säuft. Das Zimmer befindet sich in einem verlassenen Militärstützpunkt mit den charakteristischen runden Hangaren.

 

Ghost sieht sich Jeffs Kalender an: Er scheint ein sehr erfolgloser Anwalt zu sein, und aus dem Kassenbuch geht hervor, dass das Haus ¥ 500.000 gekostet hat, zu denen der Commissioner ¥ 250.000 beigesteuert hat, dafür aber auch eine Grundschuld hat eintragen lassen. Die Hochzeitsreise nach Hawai'i wurde vom Police Department gesponsort. Jeff hat über ¥ 50.000 Schulden aus dem Studium und wegen der schlecht laufenden Kanzlei. Er hat sogar schon nebenbei gekellnert und ist Taxi gefahren. Stephanie verdient ¥ 2.500 im Monat, allein ¥ 1.700 gehen monatlich für die Tilgung drauf, und so macht das junge Ehepaar unterm Strich jeden Monat ¥ 1.500 Miese. Aus dem Tagebuch wiederum geht hervor, dass sich die beiden von Herzen lieben.

 

Stu sieht sich derweil Thaddeus LeTourneaus Background an: Er ist der Sohn eines Herzchirurgen, aber als Junge schon oft durch Schlägereien auffällig geworden. Später hat er selbst Medizin studiert, aber nur gerade so mit Ach und Krach abgeschlossen, ist dafür wiederholt mit Drogendelikten auffällig geworden. Daddy hatte immer die Wogen geglättet. Thad kennt dadurch auch in der Politik einige Leute. Er ist obendrein ein enger Vertrauter von Rebecca O'Banion, einer Schwarzen, die die CHP (Christian Human Party) führt. Sie war auf derselben Uni, wo sie IT studiert hat, und sie kennen sich von Parties. Mittlerweile haben sie wohl auch ein Verhältnis miteinander. Die Hand of God ist aus Thads studentischer Verbindung hervorgegangen und beinhaltet viele seitdem einflussreich gewordene Leute. Bei einem Autounfall verstarb Thads Bruder vor zwei Jahren: Orkische Go-Ganger fuhren wie die Irren über den Freeway, ein Truck scherte aus, um einem Motorrad auszuweichen, rammte den Wagen von Thads Bruder, der von der Brücke in den Fluss stürzte, wo er jämmerlich ertrank. Die Verkehrsbehörden haben den Fall jedoch recht bald ad acta gelegt – kein Wunder, hält der Commissioner doch seine schützende Hand über die Offroaders.

 

Stu durchleuchtet auch den Bordcomputer: Das Fahrzeug befand sich vier Tage in Jeffs Straße auf Observation, steuerte öfter Patrick's Scrapyard und eine bestimmte Texaco-Tankstelle an, wo sich ja mindestens ein Eingeweihter befinden muss, der es betankt.

 

Tag 2:

 

Während Ironclad vom Blueberry aus in einem Sportwagen losfährt, ziehen sich Viper und Starlight im Morgengrauen in ein anderes Motelzimmer zurück, um das Ritual durchzuziehen. Viper ordnet das Bild, den Pulli und die Haare an, benutzt allerlei Materialien (¥ 3.000) und tötet schließlich eine Katze, während er auf Nahuatl seinen Zauber intoniert. Star projiziert sich und folgt dem Zauber, der dank vier Erfolgen nur anderthalb Stunden bis zu seinem Ziel benötigen wird. Immer wieder wird Ironclad dazwischengeschnitten, die sich in einer weniger schönen Gegend mit einem Cop trifft, in dessen Kofferraum sich die gefesselte und geknebelte Stephanie Collins befindet, von der er meint, dass sie besser nicht mehr auftauchen sollte. Er setzt sie in Ironclads Wagen, der nun wieder losfährt.

 

Maniac und Snare scheißen den völlig verkaterten Doc Hauser zusammen, was er hier in diesem Zimmer macht, anstatt sich um Beverly zu kümmern, wie es sein verdammter Job wäre. Hauser ist offenbar ein Erwachter, momentan aber zu verkatert, um zu irgendwas zu gebrauchen zu sein.

 

Angel erreicht das Best Western, und man macht sich miteinander bekannt und tauscht seine Informationen aus. Er berichtet auch, dass die mysteriöse Deckerin Justice in Wirklichkeit Rebecca O'Banion heißt, und die Adresse, die er gecheckt hatte, war ein Host der CHP. Nun schickt Angel alle Daten, die sich die Gruppe gestern Nacht auf altmodische Weise angesehen hatte, durch sein Deck und findet dabei noch ein bisschen: Jeff überweist seit zehn Jahren jeden Monat ¥ 200 an Fisher Iron, und auf Jeffs Konto wiederum gehen seit vier Jahren unregelmäßige Überweisungen ein – und zwar von Justices Spendenkonto (mal ¥ 1.500, mal ¥ 2.000, aber immer sehr hilfreich bei seiner Schuldensituation). Da man eh gerade nichts anderes tun kann, als zu warten, deckt Angel in den Host von Fisher Iron und findet dabei heraus, dass es sich bei dieser ¥-200-Geschichte um einen Dauerauftrag handelt, der an den örtlichen Friedhof für die Grabpflege von Francis O'Connell geht: den vor zehn Jahren verstorbenen Bürgermeister von Simi Valley, der zufälligerweise auch der Großvater unseres Fisher-Iron-O'Connells ist. Also sieht er sich als nächstes O'Connells Privatanschluss an, zieht sich aber schnell wieder zurück: Der Host ist teuer gesichert und entdeckt ihn recht bald.

 

Star hat die astrale Spur in die edlen Hollywood Hills verfolgt und sieht sich in einer schicken Villa um (Franklins Villa in GTA 5), findet unten im Kinderzimmer eines Teenie-Mädchens auch die spielende Beverly, die sich hier wohlzufühlen scheint, und stößt oben auf ein Meeting von keinem Geringeren als Bugsy Moran (im Jogginganzug), Rawhide, Patsy Conroy, Terry Wyczchuk und zwei weiteren, die allerlei besprechen, aus dem hervorgeht, dass es sich hier um ein Treffen auf Manager-Ebene handelt und dass das hier Bugsys eigenes Haus ist. Betty, Bugsys Frau, kommt rein, die harten Rocker sind auch richtig höflich zu ihr, und sie informiert Bugsy, dass der Lohnmagier angerufen hat: Er steht im Stau und hat sich deshalb so verspätet. Die meisten anderen Villen waren durch Geister gesichert, und Star dankt ihrem glücklichen Stern dafür, dass es diese hier heute Morgen durch einen glücklichen Zufall nicht war. Sie erfährt nun auch, dass Beverly Bettys Nichte ist – denn Betty ist Jennys, also Ironclads Schwester. Das heißt, Beverly ist nicht entführt worden, sondern freiwillig hier und wohnt gerade im Zimmer von Bugsys und Bettys Tochter im Teenie-Alter. Als draußen der Lohnmagier vorfährt, kehrt Star zu den anderen zurück und erstattet Bericht.

 

Mit den neuen Informationen bewaffnet möchte man sich wirklich liebend gern mit Maniac unterhalten. Star und Machine fahren also zur Texaco-Tanke und Ghost und Stu zu Patrick's Scrapyard. Star unterhält sich nett mit dem Ork Frank und hinterlässt ihre Nummer, während wir das Gelände von Patrick's Scrapyard wiedererkennen: Es ist das stillgelegte Army-Gelände mit den Hangaren, und der versiffte Doc Hauser bringt die beiden Besucher zu einem Hangar, in dem ein Tank unter einer Plane steht, dessen Rohr sich auf Ghost und Stu ausrichtet. Ghost versichert Maniac – über eine Lautsprecheranlage gibt sich der Richtschütze zu erkennen –, nur reden zu wollen, und Doc Hauser bringt zwei Klappstühle und zwei Dosen Bier. (Und als Stu seine Kippe wegschnippt, nimmt Hauser sie im Vorbeigehen auf und raucht sie weiter, als sei nichts dabei. Herrlich kaputter Typ.) Ghost erklärt, dass ihm klar sei, dass die Entführung nur vorgeschoben ist und es Beverly gut geht, und dass der Run unter diesen Vorzeichen etwas angepasst werden muss, damit alle kriegen, was sie wollen. Er mutmaßt ferner, dass Maniac die Entführung zu Beverlys Schutz vorgetäuscht hat und sie gleichzeitig mit der Etablierung einer neuen Gang verbindet, möglicherweise unter der Ägide des Wolfpacks? Maniac schweigt, und Ghost erklärt, dass LeTourneau und Miller Beverly nun sicher auch sehr gern in die Finger bekämen, um dem Commissioner zu schaden, und der könne sie vermutlich besser beschützen als Maniac. Das leuchtet ein – Maniac bietet ihm einen Deal an, aber Ghost lehnt von vornherein ab und stellt klar, dass er seinen Mr. Johnson nicht bescheißen wird. Aber wenn er Beverly kriegt, könne man reden. Er gibt Hauser einen Zettel mit seiner Kommnummer, fragt noch mal nach, ob Maniac Wraith wirklich kennt – was er bejaht und wozu er nur meint, dass Ghost sie das nächste Mal mitbringen solle –, und man zieht seiner Wege.

 

Commissioner Armstrong nagelt seine Ehefrau im Jacuzzi, würgt sie dann aber unvermittelt brutal und fragt sie, wo sie war...

 

Ghost textet Jeff an, wie die Verhandlung war, bekommt aber keine Antwort. Man schlägt die Zeit tot, doch am Abend überschlagen sich die Ereignisse: Jeff textet, dass die Verhandlung erfolgreich war und Miller frei ist, er werde zusammen mit ihm gerade von einem Heli abgeholt, könne aber nicht weiter sprechen. Gleichzeitig überträgt das Lokaltrid, dass überall in Simi Valley kleine Bomben hochgegangen sind und schwer bewaffnete Kapuzenmänner das Simi Valley Police Department angreifen, und Maniac ruft an und bestellt die Gruppe zu sich. Im Gedränge des Straßenverkehrs bleibt Stars Copperhead im Stau stecken, und so fahren nur die anderen raus zu Patrick's Scrapyard.

 

Dort rüsten sich die orkischen Abtrünnigen offenbar gerade für den dritten Weltkrieg. Maniac, dem man nun erstmals in Person gegenübersteht, erklärt sehr besorgt, dass es heißt, Armstrong halte seine Frau jetzt im SVPD gefangen und verhöre sie. Maniac würde alles für sie tun, und bevor dieses Arschloch ihr auch nur ein Haar krümmt, werde er die Chance, die die Hand of God bietet, nutzen und sie da rausholen. Ein Rudel Wölfe müsse jeden Moment ankommen und Beverly bringen. Ghost möchte sich angesichts der geänderten Sachlage – dass ihr Daddy Mommy verhört und möglicherweise foltert oder gar tötet – eigentlich umentscheiden, kann nun aber keinen Rückzieher mehr machen. Eine von Motorrädern eskortierte Limo kommt an, Tante Betty verabschiedet sich von ihrer kleinen Nichte, und Butterfinger (Mark Tornillo) übergibt Beverly an Ghost. Derweil verabschiedet sich Maniac und steigt in den eben gerade gelandeten Helicopter, und die anderen Orks verlassen in Autos und auf Motorrädern das Gelände.

 

Ghost, Stu, Machine, Jinx, Angel und Viper nehmen sich der Kleinen an und fahren erst mal weg von Simi Valley, denn dort ist es für Beverly ja am gefährlichsten. Dabei lenken sie das Mädchen sehr freundlich und spielerisch vom Ernst der Lage ab. Jedoch ruft der Commissioner an, und Ghost antwortet wahrheitsgemäß, dass Beverly in Sicherheit ist, und zwar außerhalb der Stadt. Armstrong zeigt sich äußerst zufrieden, will die Übergabe sofort, und da er für eine Weile verreisen werde, könne er die Hilfe der Gruppe beim Sicherstellen und Flüssigmachen einiger... Besitztümer gebrauchen. Das zeigt Ghost, dass er auf Nimmerwiedersehen verschwinden wird. Er bestellt die Gruppe zum Friedhof, aber Ghost wirft ein, dass das dauern wird – sie sind wie gesagt außerhalb, und in der Stadt ist ja die Hölle los.

 

Nun ruft Hunsaker an: Die Yakashima-Kontaktperson des Wolfpacks in San Francisco heißt Kenichiro Kimura, der im Yakashima Tower lebt und arbeitet. Der Kerl weiß angeblich, wohin die menschlichen Lieferungen weitertransportiert werden. Schweren Herzens muss Ghost also den Auftrag abgeben. Angel verspricht, von unterwegs zu helfen, und fährt mit Viper heim, um mit den anderen mitfahren zu können. Auch Stu muss sich verabschieden, denn er muss den Haufen schließlich chauffieren.

 

Tag 3:

 

Man trifft sich mit Star an einer Raststätte und hält beim Frühstück Kriegsrat, während Machine Beverly vorn auf der Scorpion auf eine Spritztour mitnimmt, damit man ungestört reden kann. Ghost erklärt, dass er noch nie einen Johnson beschissen hat, solange nicht absehbar war, dass der es zuerst tun wird – aber die Sachlage ist kompliziert. Zunächst mal wird Armstrong Beverly ihrer Mutter wegnehmen, so die denn überhaupt noch am Leben ist – und er wird sich weit, weit weg absetzen und sein Leben hinter sich lassen. Das ändert natürlich alles, denn wenn er weg ist, wird das Wolfpack – dessen Boss der Mann der Schwester von Ironclad und damit Beverlys Onkel ist – nur noch die Gruppe haben, um sich für das Verschwinden der Kleinen zu rächen. Das wird das Leben aller Beteiligten so ziemlich ruinieren, also kommt es gar nicht infrage, Beverly zu übergeben. Daher ist man quasi gezwungen, Armstrong zu bescheißen. Dann kann man also genauso gut zusehen, ob man Ironclad unbeschadet aus der Sache herauskriegt. Das Team fährt daher wieder Richtung Simi Valley.

 

Der riesige Friedhof ist idyllisch und gepflegt, und neben einer Limousine sitzt Armstrong auf einer Parkbank. Ghost setzt sich zu ihm, während sich Star projiziert und den Magier in der Limousine ebenso unschädlich macht wie Angel den Decker daneben. Armstrong bemerkt, dass aus der Limo keine Hilfe zu erwarten ist, weigert sich aber auch, Ironclad zu übergeben. Ghost meint, okay, dann werde man eben hier warten, man habe ja alle Zeit der Welt – wohl wissend, dass Armstrong selbige unter den Nägeln brennt. Ghost verspricht ihm, ihn ziehen zu lassen, er will keine Bezahlung, denn er hat den Auftrag ja nicht erfüllt, er will nur Jenny, und dann kann der Commissioner gehen, wohin er will. Armstrong lenkt ein und öffnet den Kofferraum – die gefesselte und geknebelte Jenny lag die ganze Zeit als Rückversicherung gegen Maniac darin. Doch während Star sie herausholt, naht ein Helicopter, und es ist nicht der von Maniac – eine Rakete jagt die Limo in die Luft, und die Gatling zerschrotet Armstrong. Die Runner sehen zu, dass sie hier wegkommen.

 

Sie liefern Jenny und Beverly auf dem alten Army-Gelände ab, wo Maniac beide glücklich in die Arme schließt. Er unterhält sich nun auch mit Star und erzählt ihr von einem gemeinsamen Kleinrun, bei dem sie in unerwartete Schwierigkeiten geraten waren. Wraith hatte ihm den Arsch gerettet, und er hatte sich an ihr ein Beispiel genommen, professioneller zu werden. Persönlich hatten sie leider nichts miteinander zu tun, denn sie war eiskalt und abweisend – unglaublich für Maniac, jetzt Star vor sich zu haben, die so ganz anders ist.

 

Im Anschluss unterhält sich Ghost noch mal mit Maniac, der sich erneut bedankt, und man kommt auf Doc Hauser zu sprechen, von dem Ghost überrascht zur Kenntnis nimmt, dass er ein Beschwörungsadept ist. Die sind schwer zu kriegen, also lässt er sich vorsichtshalber seine Nummer geben. Außerdem bezahlt Jenny an ihres Mannes statt die vereinbarte Summe, da die Gruppe schließlich ihren Mr. Johnson beschissen hat, um ihr Leben zu retten.

 

Als sie das Gelände wieder verlassen, fährt ein schwarzer Van vor, und Thaddeus LeTourneau steigt höchstpersönlich aus, um einen kleinen Plausch mit Ghost zu halten und ihn zu bezahlen, weil er ihm ja indirekt geholfen hat, indem er Armstrong lange genug auf dem Friedhof festhielt. (Denzel kam als selbstzufriedener und vor Selbstbewusstsein nur so platzender Charmeur grandios rüber.) Ghost lehnt ab, und man verschwindet.

 

Kit (die allein in ihrem Wagen fährt), Stu, Jack Sutcliffe, Meryl, Cutty, Angel und Viper erreichen abends nach fünfeinhalbstündiger Fahrt die Grenzkontrollen vor San Francisco. Da man nicht den gesamten Verkehr kontrollieren kann, müssen es Stichproben tun: Scanner analysieren die Gesichter der Fahrer und springen nur bei Nichtasiaten an, wenn die Autos sonst korrekte Papiere senden – Kit fährt also durch, aber Stu wird angehalten. Der pflegt seine IDs jedoch und kann als Dwight Fuchs ein gut geführtes Fahrtenbuch vorweisen, und da er mehrere Einträge in San Francisco für namhafte Japanokons hat, wird der Van nicht kontrolliert – worauf er gebaut hatte, denn ein Ork an Bord hätte Schwierigkeiten ergeben.

 

Kits Solo-Fahrt wird immer wieder von Flashbacks unterbrochen, die sie als gut gekleidete Mitsuhama-Angestellte zeigen, die in einer Abteilung des Sicherheitsdienstes arbeitet. Ohne Dialoge wird veranschaulicht, wie sie sich in einen Manager verliebt, von ihm schwanger wird, er sie daraufhin fallen lässt, sie ihn aus Rache bei einem High-Profile-Vortrag, den er hält, vor versammelter Mannschaft bloßstellt, verschwindet, bevor sie verhaftet werden kann, und in die Schatten abtaucht...

 

Die SF-Gruppe sucht sich das schäbigste Motel, das man finden kann, denn Angel darf sich so wenig wie möglich zeigen. Über die Hafenmeisterei findet er Preston Lowes Privatadresse heraus. Kit schäkert schüchtern ein wenig mit Cutty herum, fasst sich ein Herz und verabredet sich mit ihm für später auf ihrem Zimmer.

 

Als man sich in Simi Valley zur Abreise bereit macht, ruft Maniac Star an: Er hat läuten gehört, dass eine ehrgeizige Jungreporterin bei SVTV, Anemone Wray, in einem News-Heli unterwegs war und zuerst den vom Friedhof wegfliegenden Heli und dann, weil dieser schneller war, die wegfahrenden Shadowrunner gefilmt hat. Ghost weiß: Wenn LeTourneau davon Wind bekommt, ist sie tot. Es wäre einfach, ihm einen Tipp zu geben, da man ja schließlich selber nicht in den News auftauchen will, aber: Das wäre ehrlos. Also ruft er Angel an und bittet ihn, sie ausfindig zu machen. Das tut er und jackt sich auch gleich in das Haussystem ein, von wo aus er ihre ganze Wohnung betrachten kann. Anemone treibt es gerade wild mit ihrem Heli-Piloten, denn sie feiern, was Anemone für einen großen Wurf hält. Nur deshalb hat sie das Material SVTV noch nicht übergeben: Sie will etwas Größeres daraus und ordentlich Kasse damit machen. Ghost, Star und Machine düsen los und holen, da sie keine magische Unterstützung mehr haben, Doc Hauser ab, den sie mit einem Trinkgeld abspeisen. Er wiederum verspricht sich davon, endlich aus Simi Valley rauszukommen und Geld zu verdienen. Als Anemone ihren Piloten wegschickt, um ein paar Burger zu holen, damit man sich für den nächsten Sex-Marathon stärken kann, und ihn anrufen will, sperrt Angel ihr Komm, riegelt die Wohnung ab, schaltet das Licht aus und rät ihr übers Interkomm, sich ruhig zu verhalten. Die anderen informiert er, dass sie sich nun besser beeilen.

 

Kit wartet und wartet vergebens. Irgendwann setzt sie sich ans Fenster und sieht, wie Meryl zerzaust Cuttys Zimmer verlässt. Er hatte es schlicht vergessen oder nicht für wichtig gehalten, und Meryl hatte als Einzige gemerkt, wie untypisch sich Kit nur Cutty gegenüber verhält – und ihn verführt, um ihr eins auszuwischen...

 

Angel ruft erneut an: Anemone hat die Balkontür geöffnet und schreit hinaus. Sie lebt nicht in der besten Gegend von Simi Valley, aber trotzdem ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert. Die kleine Gruppe hält, Machine bleibt unten, um Ausschau zu halten, die anderen drei rennen hinauf. Als Anemone hört, wie die Tür aufgeht, lässt sie sich kurzerhand splitternackt von ihrem Balkon auf den darunterliegenden herab. Ghost kümmert sich um den Piloten und fragt ihn aus, wo die Aufnahmen versteckt sind, und Star läuft runter und klingelt bei der Wohnung darunter. Nun sehen wir einen schmerbäuchigen Polen, der vorm Trid sitzt und sich auf Kopfhörer Musikvideos reinzieht, während die nackte Anemone wie irre gegen die Balkontür hämmert. Die Frau und Kinder kommen vom Krach angelockt ins Wohnzimmer, trauen ihren Augen kaum (Papa kriegt nach wie vor nichts mit), und als Star läutet, tippt die Frau auf die Polizei und öffnet ihr. Star eilt hinein, entschuldigt sich, öffnet die Balkontür, bringt die völlig aufgedrehte Anemone mit einem Judo-Griff unter Kontrolle und erzählt in einer witzigen Szene ein bescheuertes Märchen, nicht ahnend, dass zumindest die beiden Erwachsenen zu schlecht Englisch sprechen, um viel zu verstehen.

 

Nun aber wird vom Treppenhaus in Anemones Wohnung gefeuert. Ghost wird angeschossen, und er und Hauser springen in Deckung, und zu allem Übel tritt nun ein Feuerelementar auf den Plan. Star legt Anemone schlafen, projiziert sich kurzerhand und spielt ihre Stärke aus: den bewaffneten Geisterkampf. Er setzt ihr jedoch massiv zu, so dass sie sich in ihren Körper zurückzieht, doch ein Stockwerk höher vertreibt Hauser den angeschlagenen Elementar. Ghost ist beeindruckt: Das hatte er diesem versifften Typen nicht zugetraut, auch wenn Star dem Geist schon gut eingeschenkt hatte. Während Machine von unten die Treppen hochkommt und drei Schwarze umlegt, hört Ghost, wie zwei Leute nach oben fliehen und die Feuerschutztür verriegeln. In der Mitte des Gebäudes wurden mehrere Wohnungen aufgebrochen und von einem weiteren Elementar in Brand gesetzt, so dass man im Treppenhaus kaum noch Luft kriegt und Machine unten nicht weiterkommt. Stattdessen läuft er wieder runter, sieht sich um, wo die Typen hergekommen waren, denen er gefolgt war, und stößt auf den schwarzen Van, den wir als den von LeTourneau erkennen. Okay, wenn der hier schon so aufdreht, soll er wenigstens keine Fluchtmöglichkeit bekommen: Machine zerholzt das Gefährt mit dem MG und sieht zu, dass er Land gewinnt, denn die ersten Sirenen sind zu hören.

 

Ghost, Hauser und Star retten sich auf die Feuertreppe, und der verwundete Indianer schleppt sich bis fast nach oben, um über die Dachkante hinweg mit LeTourneau zu sprechen. Er habe das Material, mehr Blutvergießen sei nicht nötig. Thad hat seinen Starauftritt, lacht und zündet sich in bester Washington-Manier eine Kippe an. Man plaudert ein wenig, und Thad wird seiner Badass-Rolle mehr als gerecht, während er sich Zeit lässt, derweil die Feuerwehr immer näher kommt. Schließlich sagt er zu, und Ghost, Hauser und Star sehen zu, dass sie hier rauskommen. Unten herrscht ein wildes Durcheinander aus Feuerwehr, Schaulustigen und verrußten Entkommenen, dass man tatsächlich nicht weiter auffällt. Star versorgt Ghost mit einem Patch und rast mit ihm und Hauser, den sie an einer billigen Absteige rausschmeißt, nach L.A., um ihn zu Dr. Prospero zu bringen.

 

Im Anschluss erkundigt sie sich, wie es in San Fran so läuft. Sie merkt Kit an, dass ihr gar nicht gut zumute ist, und beschließt kurzerhand, die Nacht durchzufahren. Sie ist zwar erschöpft von der Begegnung mit dem Elementar, aber der Autopilot kennt den Weg.

 

Tag 4:

 

Im Morgengrauen geht sie nach ihrer Ankunft mit Kit frühstücken, erfährt, warum es ihr nicht gut geht – San Fran wühlt die Erinnerungen wieder auf, und dann kommt noch Cutty hinzu – und möchte selber im Boden versinken, denn Kit ist die Vorletzte, der sie erzählen kann, dass sie mit Cutty im Bett war...

 

Jack muss nun auch Star einweihen und erklärt ihr nochmals seinen Plan: Er weiß, dass im 98. Stock des Yakashima-HQ die R&D für Chips und Cyberware sitzt, also ist Kimura dafür zuständig. Er weiß außerdem, wie die Sicherheit bei Yakashima aufgebaut ist, auch wenn er nur einmal im SF-HQ war: Als Gast kommt man lediglich in den Besucherbereich, will man weiter hinein, muss man Yakashima-Mitarbeiter oder jemand sein, der in den Datenbanken hinterlegt und im Besitz einer Besucherkarte ist (Vertreter diverser Fremdfirmen etc.). Da diese Firmen verschiedenste Mitarbeiter (für verschiedene Security Clearances) hinschicken, ist natürlich nicht jeder hinterlegt. Seine Karte wird dann an der Anmeldung umgeschrieben, aber damit hat Yakashima natürlich Fingerabdruck, Retina- und Stimmmuster des Trägers. Jack ist derjenige, der sich keine Sorgen machen muss, denn seine hat Yakashima sowieso, und das wird erst beim Datenabgleich auffliegen – er weiß nur nicht, wie oft der stattfindet.

 

Man braucht also eine Besucherkarte, und auch da hat Jack verschiedene Ideen, da er viele Besucherfirmen kennt (aber keine Namen von Ansprechpartnern). Er kennt ferner noch die Yakashima-Codes, die auch telefonisch übermittelt werden können – und bei unwichtigen Firmen werden die, wie er weiß, nur alle paar Wochen ausgetauscht. Er könnte also so eine Firma anrufen (bspw. Satori Consulting) und sich entweder mit seinem Code nach dem Aufenthaltsort eines Mitarbeiters erkundigen oder sogar gleich ganz dreist darum bitten, für diesen Mitarbeiter morgen früh einen Termin bei Yakashima zu vereinbaren. Das ist ihm letztlich aber zu unsicher, denn dann müsste man sich auch um den echten Mitarbeiter kümmern.

 

Gesagt, getan, er verabredet sich für heute Abend mit Hal Chilton im Club Kobayashi. Jack selbst spielt den coolen Geschäftsmann, während Kit als Bodyguard auftritt und Angel ins System deckt, um den Überblick zu behalten. Alles läuft glatt, aber Angel fällt jemand auf, der den Eindruck macht, das Trio zu beobachten. Man geht also hinaus, um ihn auflaufen zu lassen und zu sehen, was er macht, doch er lässt sich nicht blicken. Also geht's zurück zum Motel.

 

Cutty nimmt Meryl gerade wild von hinten, als die Tür auffliegt und vier Bewaffnete eintreten. Sie fragen die beiden aus, und einer askennt sie wohl auch, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zu Cuttys und Meryls Überraschung scheint das Quartett wohl ebenfalls überrascht zu sein, es hatte wohl andere Leute und andere Beweggründe erwartet, und so zieht es friedlich wieder ab. Cutty projiziert sich hinterher, tritt aber mit einer bedauernden Verbeugung den Rückzug an, als er askennt wird. Als er in seinen nackten Körper zurückkehrt, steht Kit im Zimmer, die zufällig mitbekommen hatte, wie das Quartett sein Zimmer verließ. Wortlos geht sie wieder raus.

 

Tag 5:

 

Am nächsten Morgen ist es schon soweit, denn man darf keine Zeit verlieren, damit ihnen niemand auf die Spur kommt: Jack betritt im Anzug die Höhle des Löwen (Deus Ex 8 (Tai Yong Medical, Penthouse)) und wartet bei der Kartenverarbeitung gespannt ab, ob alles auffliegt. (Das ganze Yakashima-Kapitel war von den coolen James-Bond-Klängen aus Casino Royale und Quantum Of Solace unterlegt.) Dann geht's mit dem Aufzug in den 50. Stock (Deus Ex 7 (Tai Yong Medical, öffentlicher Bereich)), denn nur bis hier kann ein Besucher mit seiner Freigabe kommen. Aber Angel hat die Pläne vor der Nase und dirigiert ihn über den Knopf im Ohr zu einem anderen Aufzug, der ihn in den 98. Stock bringt, wo Jack Blut und Wasser schwitzt – genau hier zu sein, wo man ihn haben will, ohne Fluchtmöglichkeit, sollte er auffliegen. Aber man merkt ihm nichts an, er sagt und tut bei jeder Begegnung, an jeder Abzweigung genau das Richtige, lügt, spielt und schleicht sich voran, bis er endlich Kimuras Büro findet. Durch die Glaswand kann er ihn beobachten und muss abwarten (bis Kimura mal aufs Klo oder zu einem Kollegen geht), dabei aber auch die ganze Zeit unauffällig bleiben und den patrouillierenden Konzernwachen aus dem Weg gehen. Er hat Glück: Kimura verschwindet, und Jack schleicht sich hinein, ruft vom Terminal aus Angel an und überlässt ihm die restliche Arbeit. Von außen wäre Angel niemals ins System gekommen, aber hier vom Terminal aus durch die Hintertür ist es trotz der ungünstigen Verbindung schaffbar, da er zumindest draußen auf dem Parkplatz im Van sitzt. Er hat, was er braucht, und Jack kann endlich verschwinden.

 

Angel konnte in Kimuras persönlichen Daten nicht viel finden, da sich der Konzern schützt und so wenige Spuren wie möglich zulässt. Aber Preston "Pres" Lowe, Angestellter der Hafenmeisterei, D-Dock, ist Kimuras Mann für jede Verladeaktion. Leider hat er Spätschicht, also nimmt man sich für morgen früh vor, ihn zu besuchen.

 

Tag 6:

 

Am nächsten Morgen fahren Kit, Meryl und Cutty also zu ihm nach Hause in einer typischen aus Einfamilienhäusern in schlechtem Zustand bestehenden Unterschichtgegend. Sie tragen Overalls und Baseball-Caps und sehen von Weitem wie Techniker aus. Cutty merkt, dass Kit abweisend und kühl ist, fragt sich aber, warum sie sich so anstellt – er hatte nämlich überhaupt nicht geschnallt, warum sie sich mit ihm verabredet hatte. Die drei überwältigen Lowe und horchen ihn aus. Pres weiß auch nicht viel. Wenn eine Lieferung ankommt, hat er eine Nummer, die er anrufen muss, dann kommen Trucks ohne Logo mit schwer gerüsteten Kongardisten, Pres lässt die Container verladen, die Gardisten holen große, lange Kisten heraus und verschwinden. Als Kit hört, dass solche "Kisten" auch in einem Container-Stellplatz im Hafen zwischengelagert werden, wird sie hellhörig. Die drei nehmen Pres seine Zugangskarte und -daten ab und bringen ihn zu einer abgelegenen Industriebrache, wo Meryl die erste Wache übernimmt, falls er gelogen hat. Kit und Cutty fahren zum Hafen, und da der Container mit den Ersatz-"Kisten" nicht mal gut gesichert ist und die Zugangskarte reicht, öffnen sie ihn. Bei den "Kisten" handelt es sich um hochtechnische "Särge" mit Diagnostik, Lebenserhaltungssystemen etc. Schon hat sie ihre Idee: Man könnte sich einfach dorthin, wo Jacks Familie und die Van Leuwens vermutlich festgehalten werden, liefern lassen. Damit möchte man auch keine Zeit verlieren, denn man weiß ja nicht, wer das Quartett war, das Cutty und Meryl gestellt hatte, und wer weiß, was Yakashima tut, wenn Jacks Einbruch auffliegt? Also finden sich alle zusammen (Meryl bringt Pres mit), und Angel fingiert mit Pres' Zugangsdaten im System der Hafenmeisterei eine Lieferung, die dann angeblich auf Grund eines korrupten Files nicht an den Zielort übermittelt wurde. Kit, Jack, Cutty, Meryl, Angel und Viper steigen in die Boxen (jeweils leicht bewaffnet, da man kein Arsenal reinpacken kann), die Angel mit Sendern versehen hat, die Stu erlauben, hinterherzufahren, und Star hält Pres unter Kontrolle. Bliebe sie hier nicht zurück, könnte er die Gardisten ja einfach warnen, sobald sie eintreffen, und das Team wäre ihnen hilflos ausgeliefert.

 

Gesagt, getan, Pres ruft an und fragt, wo zum Henker die Kerle bleiben, die sind doch sonst so überpünktlich. Welche Lieferung? Na, die für heute. Pres lügt gezwungenermaßen ziemlich gut, und als er den Kongardisten die Daten zeigt, scheint auch alles in Ordnung zu sein – offenbar ein Übertragungsfehler. Die Gardisten kommen recht zügig an, die Boxen werden in die Trucks geladen, und los geht's. Als sie außer Sichtweite sind, packt Star Pres in den Van, und Stu fährt seelenruhig hinterher. Es geht zu einem Industriegrundstück in Hunters Point mit der Firmenbezeichnung Omega Fractal auf dem Tor und den Hauswänden, aber das ist schon von außen ersichtlich sehr gut gesichert.

 

Die Gruppe lässt ein wenig Zeit vergehen, befreit sich aus den Boxen, und los geht's (Deus Ex 13 (Singapore Facility)). Man schleicht sich kunstfertig durch die ganze Anlage, wobei Angel alle paar Meter eine Kamera ausschaltet oder eine Tür öffnet, derweil man den Patrouillen, Drohnen und Selbstschussanlagen so gut wie möglich aus dem Weg geht. Manchmal lässt sich eine Konfrontation jedoch nicht vermeiden, was Viper förmlich leiden lässt, ist er doch aus vollstem Herzen Pazifist und hat jedem das Versprechen abgenommen, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden.

 

Dennoch erreicht das Team ohne Verluste sein Ziel: das Labor. Angesichts der vielen Leichen in der Kühlhalle und den regungslosen "Patienten" darf man Schlimmes befürchten. Als Jack endlich seine Tochter Chandra (Kristina Pimenova) findet, bricht ihm sichtlich das Herz: Sie ist Gott sei Dank bewusstlos, aber schwer mit experimenteller 'ware vercybert. Viper steht unter Druck, muss er als Heiler doch sicherstellen, dass sie den Transport überlebt. Er liest ihr File, ist sich in vielen Dingen nicht sicher, denn der Drogen-Cocktail, der ihr zugeführt wird, muss gewiss sehr genau ausgewogen sein, aber er stöpselt alles um, so gut er kann, um das ganze Zeug mitzunehmen, und stabilisiert sie magisch. Jedoch ist der Run noch nicht zu Ende: Tanya Sutcliffe, Evangeline und Preston Van Leuwen müssen noch gefunden werden. Kit stellt im OP zwei japanische Ärzte – einer fällt auf die Knie und bettelt um sein Leben, der andere bleibt japanisch stolz und akzeptiert sein Los mit Würde. Preston ist an den Experimenten verstorben, Tanya ebenso. Evangeline ist unvercybert, aber an ihr hat man genetische Experimente durchgeführt, auch sie ist bewusstlos und auf Maschinen angewiesen. Viper tut dasselbe noch einmal, und Angel muss sie tragen. Alle verlassen den OP, wissend, was geschehen wird, und Jack drängt unterdrückt wütend Viper vor sich her, der zu bleiben versucht. Kit bleibt allein zurück und tötet den winselnden und den stolzen Arzt mit dem Katana.

 

Rein ging's reibungslos, raus wird's viel schwieriger. Der schönste Teil des Kapitels bestand darin, mithilfe eines großen Bodenplans ungesehen über einen großen Parkplatz und ins Wachhaus zu kommen, um von dort das Tor zu öffnen – das mutete teilweise fast wie ein Strategiespiel an. Alles schafft es bis zu einem gewissen Punkt, danach macht Kit alleine weiter und legt ein wunderbares Stealth-Solo hin. Im Wachhaus schafft sie es fast bis zum Erfolg, aber knapp verfehlt ist auch daneben: Ein Kongardist löst Alarmstufe 1 aus und erwischt Kit so schwer, dass sie regungslos liegen bleibt. Nun gilt es, ihr Leben zu retten, also beschwört Viper einen Herdgeist – und aus dem Wachhäuschen ertönt gellendes Geschrei, weil eine schrecklich geisterhaft aussehende Frau im hinten offenen Krankenhauskittel mit Kanülen in den Armen und dieser Aufhängung auf Rollen den Wachmann in den Wahnsinn treibt – fast schon japanischer Horror, aber das passt hier auch sehr gut, denn man kann sich vorstellen, wie viel Schreckliches hier bei den japanischen Dr. Mengeles passiert ist. Viper rennt hinein, um Kit auf die Beine zu bringen, und Angel hinterher, um das Tor zu öffnen und sich einen direkten Zugang für später zu verschaffen, während Meryl und Cutty Feuerschutz geben. Die Tore öffnen sich, doch Stu kann angesichts des Geballers nicht hinein, sein Van würde zerschrotet werden, und wenn nicht, ein paar Einschusslöcher reichen schon, und er schafft es nicht mehr durch die Grenzkontrollen – seine Kameraden müssen es schon hinaus schaffen. Er hält Pres im Auge, Star springt raus und leistet vom Tor aus Feuerschutz. Viper befiehlt dem schrecklichen Herdgeist den Dienst Verschleierung, der die MW der Gegner erhöht, und so schaffen es die Runner mit ihren beiden Patienten durch den Kugelhagel zu Stus Van. Mit seinem direkten Zugang schließt Angel das Tor wieder und verschafft der Gruppe so den Vorsprung, den sie braucht.

 

An der Grenze wird es noch mal spannend, doch Stus gepflegte ID leistet ihm erneut gute Dienste, und sobald er auf dem Highway ist, gibt er Gas. Jack beweint seine Frau und seine zwischen Leben und Tod, Mensch und Maschine gefangene Tochter, und Star schlägt vor, Van Leuwens Bezahlung in den Wind zu schlagen, damit Chandra professionelle Hilfe bekommt. Angesichts des weinenden Jack und des schrecklichen Anblicks von Chandra und Evangeline können nur Stu und Angel nein sagen, aber Angel hält fest, dass es nun Jack ist, der Viper, Kit, Cutty und Meryl ihren Anteil schuldet. Er schlägt vor, dass Jack jedem ¥ 20.000 schuldet (im Gegensatz zu den rechnerischen ¥ 17.500, die jeder von den eingesparten ¥ 70.000 bekommen hätte), und zahlt er erst nach Ablauf des Jahres 2061, sind es ¥ 25.000 pro Kopf.

 

Also ruft Star Estella Van Leuwen an und bietet ihr diesen Handel an (nur ¥ 30.000 Bezahlung, dafür wird Chandra dorthin gebracht, wohin auch Evangeline gebracht werden wird, und ihr Kon übernimmt die medizinische Behandlung), wohl wissend, dass Estella das noch teurer zu stehen kommen wird. Doch natürlich will sie Evangeline wiederhaben, sagt sofort zu und meldet sich danach mit einem Treffpunkt.

 

Im Morgengrauen wartet Estella mit zwei CrashCart-Wagen am nördlichen Rand von L.A. Der Van kommt an, die junge Frau und das Mädchen werden verladen, und Jack bedankt sich nachdrücklich bei Estella, die ihm aber ein Kommlink in die Hand drückt und ihm klar macht, dass er jetzt ihr gehört. Man verabschiedet sich voneinander, und der arme, nahezu gebrochene Jack bleibt allein an der Straße stehen...

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