06 - Speech Is Silver {{ currentPage ? currentPage.title : "" }}

Zu Molly Hatchets Saddle Tramp fährt ein Jauchewagen über den Highway ("You dump it – we pump it") und steuert ein großes Anwesen ganz weit draußen an. Dort wird ein armer Bürohengst gerade von mehreren professionellen Konschlipsen verhört, deren Anführer, ein Japaner, schließlich auf Japanisch telefoniert. Derweil trifft der Jauchewagen ein, schließt den Schlauch an und fängt an zu pumpen. Als er wieder davonfährt, holt der Fahrer einen kleinen Sender aus dem Handschuhfach, betätigt ihn, und – BOOM! – das ganze Anwesen mitsamt seiner Bewohner fliegt in die Luft.

 

Kitsune sitzt gerade im Hangman's, als endlich Hal eintrifft, auf den sie schon seit geraumer Zeit wartet, ein Decker, den sie schon ein Weilchen kennt. Nun soll er ihr einen Code geben, den er aus dem Fuchi-Host besorgen sollte und den Kit wiederum für eine laufende Sache braucht. Den anderen Code, den Mr. Johnson will, besorgt Stu. Auch andere hier erkennen Hal, da im Hangman's recht viele Runner herumhängen, die schon mit ihm gearbeitet haben. Er setzt sich zu Kit und erzählt und erzählt und erzählt. Dabei spielt weniger eine Rolle, dass er redet wie ein Wasserfall, sondern dass er laut und deutlich für alle hörbar proklamiert, heute Nachmittag ins Fuchi-System eingestiegen zu sein und 250 Riesen so ganz im Vorbeigehen abgeräumt zu haben. Obendrein lässt er auch noch ältere Runs mit und ohne Kitsune Revue passieren – so kennt sie ihn gar nicht. Der eine oder andere entschuldigt sich, dass er schnell mal telefonieren muss. Kit merkt, dass Hal ziemlich von der Rolle ist – es dürfte besser sein, mit ihm zu verschwinden Ein alter Bekannter, ein schwarzer Runner namens Biggs, marschiert zügig zu Hals Tisch, als Kit ihn gerade hochzerrt und ihn zur Tür hinausbugsieren will. ("Wie viele Paydata hast du wirklich bei unserem Manadyne-Run gefunden?" – "400 K. Das nenne ich Paydata." – "Waaas? Uns hast du erzählt, es waren nur hundert!") Biggs ist wegen des Betrugs außer sich und schlägt Hal nieder. Bevor er ihm den Rest gibt, beschließt Kit, einzugreifen, und einen Punch und einen Kick später hat sie Biggs ziemlich übel zugerichtet, so dass dieser aufgibt, zum Klo schleicht und ihr das Feld überlässt. Kit schnappt Hal, schleppt ihn nach draußen in ihren Wagen und sieht zu, dass sie Land gewinnen.

 

Keine zehn Minuten später tauchen im Hangman's zwei Anzüge auf, gefolgt von einigen Jungs, die so aussehen, als wäre mit ihnen zu rechnen – allesamt leicht gepanzert und gut ausgerüstet. Zwar sind an ihren Overalls keine Abzeichen zu erkennen, doch ganz sicher handelt es sich hier um das Einsatzteam eines Kons. Der Wirt verweist die Anzüge auf Biggs...

 

Stu treibt derweil im nördlichen Central Valley einen Konschlips in den Wahnsinn, um ihn zum Reden zu bringen (Driver (Card IV/3, MNFreakout)) – er will den zweiten Teil des Zugangscodes, den ihm der Schlips auch alsbald verrät.

 

Kit fährt mit Hal durch die Gegend, während dieser labert und labert und labert (trotz eines angeknacksten Kiefers), was Kit fast in den Wahnsinn treibt. Freimütig erzählt er von allen möglichen Firmengeheimnissen, die er aufgedeckt hat. Sie ist sich irgendwann gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich Hal vor sich hat, fährt rechts ran und stellt ihn auf eine Probe, doch er beantwortet ihr detaillierter als erforderlich jede Frage, die sie ihm stellt, um seine Identität zu testen. Doch, das ist ohne Frage Hal, nur was in aller Welt ist mit ihm los?

 

Ghost krabbelt gerade zu Fiona unter die Bettdecke ("Wo willst du mich haben, Hot Stuff?" – "Auf mir drauf."), als das Komm klingelt: Kit bittet Fiona um ein Treffen im McHugh's. (Der Zuschauer bekommt auf diese Weise mit, dass sie zwischen den Abenteuern angebandelt haben.) Dort stößt sie zu dem quasselnden Decker und der mittlerweile völlig entnervten Japanerin und lässt sich aufklären. Sie bittet Kit, sie zum Damenklo zu begleiten, und erfragt einige Details, teils Dinge, die Hal nichts angehen, und teils, um ihn nicht zu beunruhigen, denn sollte man herausfinden, wo der Bursche wohnt, hätte man ein ganzes Arsenal stofflicher Verbindungen, und es gäbe keinen Platz auf der Welt, wo er sich dann noch verstecken könnte.

 

Die beiden kommen wieder zurück, doch Hal ist nicht mehr da. Sie suchen ihn überall, können ihn aber nicht finden, also fahren sie zu ihm nach Hause, denn Hal hatte Kit zuvor verraten, wo er wohnt, als sie ihn fragte – das hätte er sonst nie getan, aber sie hat seine merkwürdige Redseligkeit ausgenutzt. Nach einer nervigen Parkplatzsuche inkl. dreimaligem Um-den-Block-fahren findet Kit endlich eine Lücke und stößt zu Fiona, die schon am Hauseingang auf sie wartet. Sie macht sie auf die Nummernschilder verschiedener, nicht lückenlos geparkter Wagen aufmerksam, die alle mit Kalifornien, 28... beginnen – fünf an der Zahl, und Fiona hat weiter hinten noch einen sechsten gesehen. Was tun, sprach Zeus, also bittet Fiona Kit um einen Kaugummi, zieht ihr die Jacke aus, knotet ihre Bluse unter der Brust zusammen, so dass sie bauchfrei herumläuft, und so gehen sie Kaugummi kauend das Treppenhaus hoch, bis sie endlich in die vierte Etage gelangen, wo eine der Türen offen steht. Aus der Wohnung dringen Licht und viele Stimmen. Während sich die beiden Ladies an der Tür schräg gegenüber aufbauen, hört Kit mehrere Gespräche, größtenteils auf Englisch, aber auch eins auf Japanisch. Eine Orkfrau öffnet die Tür, Fiona fragt kauend: "Ist... (kramt das Kaugummipapier aus der Hosentasche, entfaltet es und 'liest') Freddy da?" (Was zu einem geflügelten Wort werden könnte – Dirk hatte haargenau zur selben Sekunde haargenau denselben Satz auf den Lippen. 37...) Näher können sie sich nicht an Hals Wohnung heranwagen, also müssen sie den Rückzug antreten. Sie gehen nur für den Fall, dass sie beobachtend werden, getrennt zu ihren Wagen und telefonieren von dort aus. Vorsichtshalber schläft Kit heute Nacht bei Fi.

 

Crusader, der T-Bird-Schmugglerin, wird am nächsten Nachmittag bei der Überquerung der Grenze von Azzie-Grenztruppen zu Monster Magnets Heads Explode mächtig eingeheizt (abenteuerliche Verfolgung durch Felsformationen und Schluchten). Sie kann zwar den letzten Verfolger abschütteln, steuert aber einen mittlerweile schwer beschädigten Vogel und schmiert ab. Ihr zwergischer Bordschütze und Mechaniker Gremlin kann den T-Bird ohne professionelle Hilfe nicht wieder flugtauglich machen, und ihr letztes überlebendes Crewmitglied, ein Ork, hat sich bei der Bruchlandung das Genick gebrochen. Ein Azzie in mit arkanen Symbolen bestickter Militäruniform hängt bewusstlos kopfüber in seinem Gurt. Crusader ruft Machine an, doch das Komm piept und piept, und niemand geht ran – Machine ist nämlich gerade auf einem BTL-Trip. (Er zieht sich dauernd BTL-Pornos rein – kein Wunder, da er mehr Maschine als Mensch ist, ist er emotional verkrüppelt, und das ist die einzige Möglichkeit, sich Sex vorgaukeln zu lassen.)

 

Es ist Nachmittag, also die beste Zeit, um aufzustehen: Cuttys Radiowecker meldet sich, und zu Stoned von Smash Mouth macht er sich fertig. Duschen fällt flach, da das nur jeweils eine Stunde morgens und abends möglich ist. Halb so wild, er hat eine Verabredung im Wasserparadies – ist zwar sauteuer, aber was soll's. Er stirbt tausend Tode, als Fi und Kit eintreffen, die mit ihren knappen Bikinis eine hervorragende Figur abgeben. Man hat viel Spaß und verabredet sich für später im Shag, einem angesagten Nightclub, der letzte Woche neu eröffnet hat und in dem schon so manches auf der Straße bekannte Gesicht gesehen worden ist. Außerdem laufen dort auch ein paar recht ansehnliche Damen in mehr oder weniger hipper 60s-Aufmachung herum (Jpg 09401-09404). Cutty trifft sich also später im Shag mit Fiona, Ghost, Kitsune und Scandal (mit viel Smash Mouth aus den Boxen), wo man gut Party macht.

 

Früh am nächsten Morgen liegt Machine immer noch im Chip-Koma. Wendy kommt rein, um ihm zu sagen, dass sein Motorrad wieder in Ordnung ist. Er ist peinlich berührt, da sie die Hülle des Chips gesehen haben muss (ein Hardcore-Porno), und meint, das sei ja schnell gegangen. Wendy entgegnet, nein, überhaupt nicht, er sei schon seit über drei Stunden eingejackt, und vielleicht sollte er sich abgewöhnen, den Schrott auf Endlosschleife abzuspielen – manche sind dabei schon draufgegangen, weil der RAS Override die körperlichen Bedürfnisse nach Schlaf, Nahrung und Wasser unterdrückt. Meryl stattet derweil in der Nähe der Brubaker-Tanke Bekannten einen Besuch ab (XXIII (240), 1:54).

 

Endlich erreicht Crusader Machine: Das Runnerteam, das sie angeheuert hat, hat einen Blutmagier lebendig gefangen genommen (weil Dunkelzahn in seinem Testament eine Million Kopfgeld auf einen solchen ausgesetzt hat), aber das Ganze ist komplizierter geworden, als man gedacht hatte. Zwar hat der Magier keine große Gegenwehr geleistet (der Plan mit dem Giftpfeil ging auf, und der Knabe kippte wie ein nasser Sack), aber die Azzies haben kräftig losgelegt und drei der sechs Crewmitglieder sowie vier der fünf Runner gegeekt. Ein Blutmagier ist schon etwas anderes als ein normaler Wage Mage – den lassen die sich nicht so einfach wegnehmen. Fast scheint es, als liege ein Fluch auf dem Team, denn während der Flucht zum T-Bird ist der letzte überlebende Runner in eine Falle gelaufen und von einer Sentry Gun zerlegt worden. Nun hat Crusaders T-Bird nahe der Grenze einen Totalschaden erlitten, bei dem sich ihr Bordschütze das Genick gebrochen hat (in wenigen Stunden sind also neun Leute bei diesem Run draufgegangen), und man weiß nicht, wie man nun mit der bewusstlosen Fracht nach Denver kommen soll – schließlich wird der Bursche irgendwann wieder aufwachen, und dann wird's kritisch. Also möchte Crusader dringendst abgeholt werden. Ursprünglich war geplant, den Typen nach Denver zu verfrachten (denn die Route dorthin, der End Run, ist Crusader als Schmugglerin bekannt), nun jedoch, da das gesamte Team, das sie und ihre Crew ja nur für den Transport angeheuert hatte, ins Gras gebissen hat, könnte Crusader die gesamte Kohle einheimsen, doch ohne T-Bird kommt man auch nicht nach Denver. Dass man auf Widerstand stoßen könnte, schließt sie nicht aus – darum soll Machine nicht nur für den Transport, sondern auch für die Sicherheit sorgen. Es wäre auch ganz hilfreich, wenn er einen Weg finden könnte, den Blutmagier ruhig zu stellen. (Ihn zu knebeln und die Augen zu verbinden, würde schwerlich ausreichen – er braucht ja nur kraft seiner Gedanken einen Blutgeist rufen, und schon geht die Post ab.) Nach den schlechten Nachrichten nun die schlechten Nachrichten: Die Bordelektrik hat den Geist aufgegeben. Gremlin tut zwar sein Bestes, sie wieder auf Vordermann zu bringen, doch ohne Strom funktioniert hier logischerweise überhaupt nix, also auch nicht das GPS. Crusader kann also nur raten, wo in etwa sie sich befindet. Da die Jagd weit abseits des Straßennetzes stattgefunden hat, müsste der T-Bird also aus der Luft gesucht werden.

 

Machine greift sich Meryl. Da man nach Süden muss, fährt man direkt durch Fresno, wo Meryl ihrer Connection, dem Konchemiker Harvey Saperstein, einen Besuch abstattet und ihm ein starkes Betäubungsmittel aus dem Rücken leiert.

 

Kit und Stu werden von Toras Vertrauensmann angerufen: Hal wurde zuletzt in der Creepy Hollow gesehen, einem ehemaligen Atombunker in der Mojave, 85 Meter unter der Erde, also geht's los in die Wüste.

 

Weil Machine weiß, dass man einen Blutmagier in Schach halten muss, wäre es gut, einen Magier mit an Bord zu haben – also macht man auf dem Trip nach Süden noch einen kurzen Abstecher nach L.A., wo Cutty aufgegabelt wird. Der wiederum bringt Meryl und Machine im Morgengrauen an Bord der USS Tomahawk, einer gestrandeten Fregatte, die als Basis und Umschlagplatz freiberuflicher Piraten und Schmuggler dient. Keiner der Piratenkönige wie Captain Monday oder Grania O'Malley hat hier das Sagen, der Laden regiert sich selbst. Cutty kennt hier eine Gesetzlose namens Chilicut, die im Serpent arbeitet (dem rauen Club an Bord der Fregatte), wo sich Cutty zu ihr setzt, während im Hintergrund Monster Magnets Negasonic Teenage Warhead, Powertrip, Temple Of Your Dreams und 3rd Eye Landslide laufen

 

Cutty: The biff at Micky's Place in L.A. said that Admiral Kydd was bonedancing with this nova-hot chica from Paso Robles. Finally he got his big hands on her, eh?

Chilicut: That's smeg, Kydd's too busy for vacations onto Captain Monday's turf. But he cut a deal with Draco's scaps. Looks like Krash is takin' over. You know what that skag does with goats, but as far as gang politics are concerned, he's more reasonable than Draco. Loves cred, you know.

Cutty: Yeah, that tracks. Word has it that Krash challenged Draco coupla days ago. I was wondering why Draco didn't geek the dumb slot just for being so outright stupid.

Chilicut: Never thought Krash had the slam to slot around with Draco, but you see, Draco lacks support. He ain't got no spin with his people lately. He'll get scragged, just a matter of time.

Cutty: No fraggin' way. Not the Draco I know.

Chilicut: Wanna bet, sweetheart? What's his chrome good for when none of his jollymen watches his back? You know how whacked Krash is when it comes to confrontation. His moxie and the ordnance he packs make up for his physical inferiority.

Cutty: Geez... Where do you pick up words like inferiority?

Chilicut: Frag off, drekhead. Lookin' for aggro? Can be easily arranged.

Cutty: Yeah, as soon as some poor slob frags around with you, you call in the heavies over there, huh? Makes for one helluva brannigan. No dice, thanks a lot. Got any new jazz for me?

Chilicut: Nothing you'd be interested in. You don't show up often lately.

Cutty: You know fraggin' well why.

Chilicut: It's a fraggin' shame, by jingo.

Cutty: Pass me some poison, will ya. (Chilicut schenkt ihm Schnaps ein, Cutty trinkt und verzieht das Gesicht.) Christ, this fucks you up real good.

Chilicut: Versatile stuff. What they don't drink we use to fuel the smuggler's panzers. For a fee, of course.

Cutty: I'd rather jam with a sewer rat than have another one of these. You really pound this stuff?

Chilicut: On a regular basis. Battery acid just doesn't do it for me anymore. (Beide lachen.)

Cutty: That's one primo gatling gun out there. Almost as ritz as the corp boy's toys. Vigilant Rotary Autocannon, honto?

Chilicut: I'm actually not into gunnery, but as fas as I know they did get it from a corporate facility. Seized a supply ship.

Cutty: Well done. By the way, I need to be supplied.

Chilicut: With what?

Cutty: With an airborne means of transportation.

Chilicut: Long or short distance?

Cutty: Dunno yet. We're still, uh... verifying the data.

Chilicut: I see... What do you need it for?

Cutty: Rescue operation. We gotta salvage a crashed panzer.

Chilicut: Wait a tick, you'll need a lot more than a helicopter or Bob knows what to salvage a derelict panzer.

Cutty: Well, panzer's secondary. We're gonna salvage the cargo, not the vessel.

Chilicut: I don't give a rat's ass what you're gonna recover – as long as you provide me with the gen I need to figure out who to introduce you to, it's chill with me.

Cutty: Human cargo. Three persons.

Chilicut: Do they, uh... wanna be rescued?

Cutty: They'll be as grateful as a dog you saved from drowning.

Chilicut: Good for you. All right, null sheen. What about the dinero? What's your budget?

Cutty: What do you offer?

Chilicut: Sly fox, aren't ya? There's a rigger called Alabama. Not quite a gun bunny, but she has motor oil and three to four cylinders for breakfast.

Cutty: Sounds wiz to me.

Chilicut: She rigs one of those old helicopters the US Army left behind when they pulled out.

Cutty: Sounds a lot less wiz to me. In other words: She flies a dinosaur with rotors attached to it.

Chilicut: C'mon, you want a Lobo LAV, you drive down Interstate 5 to San Diego and ask the Azzies. You scam for air supply or what?

Cutty: 'kay, go on.

Chilicut: She jiggered that ol' bastard so she can mess with the big boys, veritas. She participates in raids against corporate farms regularly, and you can bet your hoop she ain't jawing about what she does.

Cutty: Anyone else with more... sophisticated tech?

Chilicut: Been browsing the Ares catalogue lately? We ain't at Ares, ya know.

Cutty: Drek, we ain't even at Guns'R'Us. Hmmm... Three thousand leaves should do the trick.

Chilicut: You kiddin'? Her big baby needs to be fueled. You don't seem to have an idea of her fixed expenses.

Cutty: 'kay, let's have a look. Fuel, maintenance, those nasty five percent she gotta pass you for every commission...

Chilicut: Hey, wait a tick, I'm not her fixer. Someone else's makin' money out of her, not me. She'll owe me a favor, same as you, nothing besides, you know the ropes.

Cutty: How much, then?

Chilicut: My guess is as good as anyone else's on the Tom... Eight grand minimum, just a rough estimate. Closer to ten, I guess. The exact charge will be up to her. Wanna meet her or what?

 

Chilicut macht die Runner mit der Riggerin Alabama bekannt. Diese hat einen uralten, aber stark modifizierten Heli aus den Restbeständen der ehemaligen US Army (Der Schakal, 3:15).

 

Kit und Stu führen während der langen Fahrt ein äußerst unterhaltsames Gespräch über Vorurteile, Rassismus, Japaner, die CAS-Mentalität und das verlorene San Francisco, während aus dem Autoradio fröhliche Country-Musik erklingt. Kit nimmt Stus Lästereien über die rassistischen, verlogenen Japaner während der San-Francisco-Frage zum Anlass, ihn an die Ausrottung der Indianer zu erinnern (á la "Wer war denn zuerst hier?"), und Stu rechtfertigt die Geschichte damit, dass die dämlichen Indies ja wegen kleingeistiger Stammesfeindlichkeiten fröhlich zu ihrer Ausrottung beigetragen haben (wer hat denn für die Blau- und Rotröcke die Scouts und die Infos gestellt?), und dass später die Weißen zur Beseitigung der indianischen Lebensgrundlage weniger Büffel gekillt haben als die Indies selbst, die nie die edlen Wilden waren, sondern Raubbau an ihrem Land betrieben haben. Das wiederum führt nach und nach zu Kits Vorwurf, die Amerikaner seien ein Volk ohne Kultur. Stu widerspricht: "Wir haben vielleicht keine Könige, Burgen und Schlösser, aber wir haben Kultur. Und die besteht aus Kaugummi, Lucky Strike, einem kühlen Bier am Feierabend und Football an Thanksgiving.").

 

Als Kit am Bordcomp die Musik wechseln will, ruft sie aus Versehen das letzte ruhende Programm auf, und sieht Bilder von einem etwa zwölfjährigen Mädchen – Stus Tochter. Kit ignoriert jede etwaige Verletzung von Privatsphäre und tut so, als sei nichts, aber Stu erklärt ihr trotzdem, wie es zwischen ihm und seiner Frau zu Ende ging:

 

Stu: The last fight was my fault. My wife asked, "What's on the trid?", and I said, "Dust!"

Kit (ironisch): I see. You parted because of the housekeeping issue.

Stu: Partly, there were a helluva lotta reasons. One of 'em mighta been that scientists have discovered a food that diminishes a woman's sex drive by 90 %. It's called wedding cake.

Kit: Typical male. One could think your balls would burst into a thousand pieces if you don't get laid at least twice a week.

Stu: That's much less of a problem than the simple fact that men and women just don't get along. To us, women are like guns, keep one around long enough and you're gonna wanna shoot it.

 

Es schließen sich noch Kabbeleien wegen der Musik an, da Stu sich weigert, einen anderen Sender reinzudrehen.

 

Kit: Wie viele Country-and-Western-Musiker braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?

Stu: Sag's mir, damit ich heut' Nacht ruhig schlafen kann.

Kit: Vier. Einer wechselt, und drei singen darüber, wie gut die alte war.

 

Die beiden erreichen schließlich Creepy Hollow. Hier hilft ihnen der unheimliche Abner Kinney weiter: Hal hatte sich hier nach einer günstigen Route nach Las Vegas informiert. Man hatte ihm den Outpost empfohlen, eine finstere Bikerbar, in der man für Geld alles kriegen kann.

 

Während Alabama mit Cutty, Machine und Meryl an Bord ihre Kreise zieht, düsen Kit und Stu durch die halbe Mojave und erreichen in der Abenddämmerung ihr Ziel. Zu Per Aspera Ad Astra von den Spiritual Beggars betreten die beiden den Outpost. Obwohl der Laden reichlich rau, schräg und schmuddelig ist, geht hier die Post ab, Tänzerinnen heizen die Gäste an, während eine zwergische Liveband die Schwarte krachen lässt (Mad Mac McMad & The Sandhogs). Stu wird von einem Dewley angerempelt, der Streit sucht, übergibt Kit kurz seine Brille, tritt ihm in die Eier, nimmt seine Brille wieder entgegen, als plötzlich sechs weitere Dewleys aufspringen. Kit stellt sich dem Ansturm mit einem selbstsicheren "Überlass sie mir". Zu On Dark Rivers, Angel Of Betrayal, Left Brain Ambassadors und Escaping The Fools geht die Post ab, doch schon am Ende der zweiten Kampfrunde muss sich Stu hinzugesellen, der zwar nicht viel mehr zum unausgeglichenen Kampf beitragen kann, als nach und nach übel zusammengeschlagen zu werden, doch wenigstens erleichtert er Kits Mindestwürfe um einen Punkt. In der sechsten Runde geht er dafür auf die Bretter. Nach neun Runden sind nur noch zwei angeschlagene Dewleys kampffähig und haben mit Kit einen schweren geistigen Schaden gemeinsam, strecken angesichts ihrer überragenden Kampfeskünste aber die Waffen und trollen sich.

 

Man schickt Kit und Stu in ein Hinterzimmer, wo alsbald eine umwerfend schöne, äußerst leicht bekleidete Magierin auftaucht (Jpg 09405; dem Zuschauer aber wird verdeutlicht, dass es sich nur um den Spruch Maske handelt), die sich mal eben etwas übergeworfen hat. Zu Mantra von den Spiritual Beggars und Queen Of You sowie Your Lies Become You von Monster Magnet unterhält man sich mit der Dame, die gegen Bezahlung gern bereit ist, Hals Spur zu verfolgen. Sie hatte der Neugierde halber seine Aura gelesen, weil er einen sehr gehetzten, misstrauischen Eindruck hinterlassen hatte. Auf die Möglichkeit vertrauend, dass ihn früher oder später jemand finden wollen würde, hat sie einfach seinen Urin konserviert. (Barkeeper: "Die meisten Klos sind defekt. Nehmen Sie gleich das erste Becken rechts, da funktioniert die Spülung noch" Das verstopfte Rohr wurde nachher aufgeschraubt, und so fing man Hals Urin auf.)

 

Nun bietet sie den beiden ihre Dienste an – das dauert freilich seine Zeit, doch sie spürt ihn in Dryfield auf, einem kleinen Wüstenkaff. Das Duo schwingt sich in den Van und kühlt während der Fahrt die geschwollenen Gesichter. So ungleich sie auch sind und so hart Stu Kit verbal auch einschenkt – man merkt, das Eis ist gebrochen.

 

Gegen Mittag erreichen sie Dryfield (Parasite Eve II, Speicherpunkt Tankstelle), das zwar einen heruntergekommenen, jedoch bewohnten Eindruck macht, und während sie sich in dem gespenstisch stillen und verlassenen kleinen Wüstenkaff umschauen, entdecken sie diverse Anhaltspunkte, die dafür sprechen, dass die Bewohner noch heute hier gewesen sein müssen – die Tische im Diner sind gedeckt, die Lichter sind an, die Lebensmittel im Kühlschrank sind noch nicht verfault, und auf dem alten Wasserturm stoßen sie auf die Leiche eines x-beliebigen Allerweltstypen, die zwei Einschusslöcher in der oberen Brust aufweist und so da liegt, als habe sich der Kerl über den Rand gelehnt und sei von unten erschossen worden. Kit und Stu sehen sich weiter um und stoßen jenseits des Zauns, der den Autofriedhof umgibt, auf ein frisch ausgehobenes, etwa zehn Meter durchmessendes Loch, in dem sich eine zähflüssige, braune, scharf nach Ammoniak riechende Pampe befindet. Stu wirft probehalber eine nicht angezündete Zigarette hinein, die zischend auftrifft und sich auflöst.

 

Beide einigen sich auf die Theorie, dass Fuchi Hal hier auf demselben Weg aufgespürt hat wie die Outpost-Magierin (Fuchi hatte ja Zugang zu Hals Wohnung in L.A.), und da er aus irgendeinem Grunde seine Klappe nicht halten konnte (womit er ja auch die Magierin auf sich aufmerksam gemacht hatte), hat er wohl auch während seines kurzen Aufenthaltes in Dryfield geredet. (Stu: "Und du kennst diese Nester: Wenn Betty Jo schwanger ist, weiß es am nächsten Morgen das ganze Kaff.") Offenbar hat Fuchi kurzerhand ganz Dryfield getötet – harter Tobak... Jedenfalls weiß man nun, dass man nach Hal nicht mehr suchen muss. Kit und Stu schwingen sich in den Van und steuern wieder heimatliche Gefilde an.

 

Machine, Cutty und Meryl vertreiben sich die Zeit mit spitzfindigen Gesprächen, während Alabama systematisch den Anza Borrego State Park abfliegt. Endlich wird man auf das Wrack des T-Birds aufmerksam, geht runter und sieht sich die Sache aus der Nähe an – im T-Bird findet Meryl nur die Leiche des Blutmagiers. Sie zündet eine gefundene Handgranate als "Alle herkommen"-Signal, man wartet fünf Minuten, und Crusader und Gremlin tauchen aus ihrem Versteck auf – der Magier war irgendwann einfach aufgewacht, als das Betäubungsmittel abklang, und natürlich ergriffen die beiden sofort die Flucht und versteckten sich im nahegelegenen Felshang. Aber aufgrund der unsäglichen Hitze im Inneren des Wracks muss sich sein Kreislauf wohl verabschiedet haben, und so kam vom Azzie-Magier kein Lebenszeichen mehr. Crusader steht jetzt vor dem Aus: keine Belohnung, und ihr irrsinnig teurer Thunderbird ist platt. Geknickt tritt man in Alabamas Heli den Rückzug an. Damit steht unterm Strich: Beide Teams haben Ausgaben für nix geleistet, und beide haben versagt, aber Niederlagen gehören zum Geschäft.

 

Behind the Scenes: Im Fuchi-Americas-Host hatte Hal Infos über geplante Attentate auf gewisse Vertreter rivalisierender Fuchi-Fraktionen aufgetan. Weil er sich nun aber ein psychotropes Schwarzes IC eingefangen hatte, an dem die Villiers-Fraktion arbeitet, das es ihm unmöglich machte, irgendetwas geheimzuhalten ("Quassel", Konzernkrieg, S. 30 ff.), hat er sich sein eigenes Grab geschaufelt, denn nun wollte Fuchi Americas die eigenen Interessen wahren und die Top-Secret-Infos geheimhalten, und die Nakatomi-Fraktion wollte um jeden Preis Material sammeln, das sie gegen Villiers einsetzen konnte. Zwei Parteien waren also hinter Hal her, doch Villiers war schneller und spürte Hal in Dryfield auf, wo dieser ursprünglich abgestiegen war, um sich von einem Kumpel abholen zu lassen. Vorsichtshalber wurde gleich das ganze Dorf vollständig eliminiert, damit ja nichts nach außen dringt (woran man erkennen kann, wie wichtig es Villiers war, sich in dieser krisenreichen Zeit des konzerninternen Machtkampfes nicht angreifbar zu machen), und Hal brachte man in die streng geheime Delta-Klinik im Pueblo Corporate Council in der Nähe von Santa Fe.

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