47 - The Price We Pay {{ currentPage ? currentPage.title : "" }}

1372 DR, Year of Wild Magic: Kithain, die ihre Zeit ja mit Finglas im Wald verbringt, ist gekommen, um Fleece eine Einladung für heute Abend von Glorandal zu überbringen. Darüber freut sich Fleece sehr, ermöglicht ihr das doch, sich nicht mit Mabelrode, Stalfore, Malfrade und Klamath befassen zu müssen. Tatsächlich ein Todesurteil zu verhängen und zu vollstrecken, ist ihr eine grausige Vorstellung, aber nach außen wirkt sie tough und entschlossen. Sie zwingt sich dazu, die Angelegenheit dennoch nicht auf die lange Bank zu schieben, und sucht Mabelrode auf. Das Haus, in dessen Keller Mabelrode festgehalten wird, ist von Gardisten umstellt, und zu jeder Zeit bewacht mindestens ein Held den Gefangenen, jetzt gerade Rhoedry, der mit Fang und Trog Kunststücke trainiert. Mehr als ein Blick zwischen den beiden ist in Mabelrodes Anwesenheit nicht drin.

 

Mabelrode: Oh, how nice of you to visit me. Have you come to gloat?

Fleece: We don't have that much in common, Mabelrode.

Mabelrode: Oh, please. A mere four years ago you were a lowly dancer on a party in Athkatla, and before that a peasant girl from nowhere. Now you're Dame Jhessail Scarpe.

Fleece: You can still save your neck. If you tell me all about Z'vynaxas and Chardath and Karthak and their involvement in this... contest, I will spare you.

Mabelrode: How nice it must feel for a peasant girl to wield actual power over someone of higher birth. You must be rather happy with yourself, having risen through the ranks, so to speak. Well, as of now, you're the liege lady of Brost and therefore the highest judicial authority – which means you'll have to do it yourself. Can you even wait?

Fleece: If you think I'm taking any enjoyment out of this, you're sadly mistaken. But it speaks volumes to your character, assuming that everybody is just like you. No, Mabelrode, I'm prepared to deal the killing blow, but there's no thrill of anticipation at all. I'd like to not have to do it. And you can help me by giving me something I can work with.

Mabelrode: And if I do not comply, I'll have to expect the torturer?

Fleece: I told you. We're not like you. I could do whatever I please and declare my doings right simply by virtue of being the sheriff of Brost. But I will not sully the banner of Tethyr that flies over this house, and I will not betray the memory of those who sacrificed themselves for something that's greater than you could possibly hope to imagine. You will be dealt with according to Tethyrian law. You have done enough to earn the death sentence three times over. But if you cooperate, I promise you I will spare your life.

Mabelrode: And throw me into a dungeon to rot. Thanks, but I'd rather die quickly if it's all the same to you.

Fleece (sieht ihn lange an, tritt dann einen Schritt zurück): Let me know if you change your mind.

 

Am Abend sorgt Fleece dafür, dass auch Jewel da ist, um sie dann "zufällig" mitzunehmen, sobald Kithain auftaucht. (Sie möchte Jewel, die sich unterbewusst dagegen sperrt, mehr Kontakt mit Elfen ermöglichen, damit sie unbefangener mit ihnen, aber auch mit ihrem eigenen Erbe umgehen kann.)

 

Zu wunderschönen Lord-of-the-Rings-Klängen geht es zu dritt also in den Wald, und Kithain führt ihre Gäste sicher durchs Unterholz zum Elfendorf Elihir und dort zu Glorandals Baum, den man besteigt – und von oben sieht man die Plattformen und Brücken auch gleich viel besser. Glorandal sitzt mit sechs weiteren Elfen beisammen, als die drei eintreten. Ausführlich bedankt sich Glorandal bei Fleece und macht sehr verblümt und doch gleichzeitig sehr ausdrücklich klar, dass er dankbar ist, dass jene zugegen waren, die sich des Problems annehmen konnten, wo er versagte. (Er ist nun mal ein sehr friedfertiger Elf und kann sich kaum zu Konfrontationen durchringen. Solange es nur darum ging, Frieden in diesem Teil des Wealdath zu wahren und ihn vor Goblins zu verteidigen, war auch alles okay, aber seit es um Politik geht, ist er nun mal nicht der Richtige für den Job: konfrontationsscheu, zögerlich, unentschlossen und menschlichen Gedanken gegenüber völlig ratlos.) Als Anerkennung überreicht er Fleece ein wunderschön geschnitztes Horn mit der Verzierung eines springenden Hirschs. Er drückt sich blumig aus, so dass der Effekt, wenn man hineinbläst, Fleece nicht klar wird, doch Fleece spürt, dass es sich um ein bedeutendes Geschenk handelt, das sie auch entsprechend würdigt. Glorandal bedauert, das tun zu müssen, aber es gebe da noch ein Problem, das gelöst werden muss.

 

Er erzählt seinen beiden Gästen von Morgentau, einem kleinen Dorf in den Ausläufern des Wealdath, für einen geübten elfischen Waldläufer einen halben Tag entfernt (für normale Reisende also einen Tag), in dem Halbelfen, Menschen und Halblinge friedlich zusammenleben. In Morgentau entspringt die Quelle des Hirschlaufs, eines Baches, dessen Wasser nahe der Quelle Heilkräfte aufweist (die umso schwächer werden, je weiter entfernt von der Quelle man trinkt). Nun, da dieser Teil des Wealdath im Herzogtum Noromath liegt, ist man natürlich ins Königreich eingebunden, und so wird das Wasser dort abgefüllt, um als Heiltrank an die Soldaten zu gehen. Jedoch schwächt zu viel Wasserentnahme den Hirschlauf, und genau das passiert gerade: Aus der Grafschaft Ithmonn kam eine Abordnung der nach Riatavin entsandten Armee des Grafen Malcor Grannox offenbar mit dem Auftrag, Heiltränke mitzunehmen. Mit diesen Soldaten reiste auch ein cormyrianischer Händler. Morgentau wird von der Halbelfensippe Arrowswift regiert, genauer gesagt von Lethais Arrowswift, dem Ersten unter Gleichen. Er beklagt nun das Schwinden der Heilkräfte des Flusses, aus dem sich die Fremden fröhlich bedienen. Glorandal musste spätestens bei der Brost-Krise einsehen, dass er nicht der richtige Mann ist, um sich um andere Belange als die der Elfen zu kümmern, und bittet Fleece, sich des Problems anzunehmen.

 

Fleece sagt sofort zu und macht nur die Einschränkung, dass sie noch ein, zwei Tage brauchen wird, die Dinge in Brost zu regeln. (Insgeheim ist sie auch froh, das Urteil über die Gefangenen noch etwas aufschieben zu können.) Sie weiß, dass Glorandal sie nicht manipuliert (Waldelfen tun so etwas ganz sicher nicht), aber nach einem Geschenk wie dem Hirschhorn kann sie unmöglich nein sagen. Nicht, dass ihr das überhaupt auch nur in den Sinn käme: Sie weiß, dass Hembreon von den ganzen Abenteurern ausgerechnet sie zur Ritterin geschlagen hatte, weil er sie richtig eingeschätzt hatte und wusste, dass sie dies ernst nehmen und sich damit identifizieren würde. Und sie weiß auch, dass sich Glorandal gnadenlos ausnutzen lassen wird, und dass diese Schwäche mehr und mehr anlocken wird, die das ebenfalls tun möchten.

 

Glorandal freut sich, dass Fleece zusagt, ohne zu zögern, und verspricht einen Abend des Friedens. Man hört, wie draußen die Elfen zu einem wunderschönen Lied ansetzen. Jewel versteht den Text: Er handelt von den Schrecken in Brost, aber auch von der Erleichterung, Freunde in der Gruppe gefunden zu haben, und von ihrer Wertschätzung für sie. Stumm bedauert sie, dass Fleece, die ihre eigene Anwesenheit heute Abend so sehr zu schätzen und zu genießen weiß, die Worte nicht verstehen kann. Fleece jedoch spürt unterbewusst die Stimmungen des Liedes, und sie rühren an ihr Herz, während Jewel traurig ist, dass sie so eine merkwürdige Schwelle im Kopf hat, die sie einfach nicht überwinden kann – das hier sind auch ihre Leute, und doch vermag sie sich nicht elfisch zu fühlen, spürt eine innere Grundabwehr, sich darauf einzulassen.

 

Fleece ist phantasiebegabter und empathischer als die meisten und ist sich des Umstands, von so alten, ursprünglichen, unverfälschten und weisen Kreaturen umgeben zu sein, ständig bewusst, mehr, als es jeder andere an ihrer Stelle gewesen wäre. Sie fühlt sich klein in der Gegenwart der Elfen, wie ein Eindringling in ihre wahre Welt, und bedauert, dass nicht ganz Toril so sein kann. Jewel hingegen spürt ein Gefühl des Hierhergehörens, wehrt dieses aber innerlich ab, weil sie Angst hat, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was nach ihrem Tod auf sie wartet: Wäre sie eine richtige Elfe, dann würde sie nach Arvandor gehören, und dafür ist sie viel zu entfremdet. Wäre sie zu sehr Halbling, dann würde Yondalla, die Mutter aller Halblinge, am Ende auf sie warten. So natürlich, so verlockend sich das Elfische für Jewel auch anfühlt, sie muss glauben, mehr Halbling als Elf zu sein, will sie sich nicht damit auseinandersetzen, dass sie nach ihrem Tod vergehen wird, wenn sich das Elfische in ihr als zu stark erweist. Dass sie äußerlich wie eine ganz normale Mondelfe wirkt, der man den Halbling-Anteil in ihrem Blut nicht ansieht, konfrontiert sie obendrein täglich mit dieser Besorgnis.

 

Nach einem schönen Gespräch lädt Glorandal seine Gäste ein, sich mit ihm unters Volk zu mischen. Er, die anderen sechs Elfen, Fleece, Jewel und Kithain treten hinaus auf den das Haus umgebenden Balkon und genießen den Ausblick auf all die hübschen Lichter, als sich plötzlich die Zweige herunterneigen und Fleece und Jewel betasten. Ein Gefühl der Bedrohung hätte sich an jedem anderen Ort sofort eingestellt, kommt hier aber gar nicht erst auf. Jewel fühlt sich überprüft, durchleuchtet – sie versteift sich und geht unwillkürlich mental auf Abwehr (wie sie es schon in #37 – AS ABOVE, SO BELOW bei dem elfischen Bett getan hatte). Fleece dagegen weiß ohnehin schon, dass dieser Abend eine ganz seltene und daher wie ein Juwel gehütete Erinnerung sein wird, wie schon vor bald drei Jahren in Serôs oder vor zwei Monaten in Inziladun. Daher gibt sie sich dem Baum ganz hin. Während dieser langsam wieder von Jewel ablässt (was diese einerseits erleichtert, was sie aber andererseits auch bedauert), beschäftigt er sich mit Fleece eingehender und hebt sie irgendwann sogar vom Boden und hüllt sie in seine Blätter. Fleece spürt die gewaltige Urmacht, aber auch den Einklang mit der Natur, den Frieden, die uralte Weisheit, erhascht quasi einen ganz kurzen Eindruck einer Verschmelzung mit dem Wald, und Glorandal und die anderen Elfen wie auch Kithain reagieren ganz positiv überrascht und feierlich und heißen Fleece erneut willkommen zu Hause, einer nach dem anderen, ein wenig anders als zuvor. Glorandal bestätigt Fleece, was sie schon geahnt hatte: Das hier ist ein Lebensbaum, und er hat etwas in ihr gesehen, das er zum Anlass nahm, sie ausdrücklich willkommen zu heißen – das ist eine unvorstellbar seltene Ehre. Er erklärt ihr, dass sie den Weg hierher stets wiederfinden wird, und sei es mit verbundenen Augen. (Und technisch hat Fleece eine permanente Wis-Steigerung von +1 erhalten.) Jewel ist traurig, dass sie sich nicht darauf hatte einlassen können, dass sie, eine Halbelfe, unelfischer ist als Fleece, aber sie freut sich auch für sie. Kithain ist völlig gerührt und behandelt Fleece fast wie eine Schwester. Alle zusammen gehen hinab und verleben einen wunderschönen Abend mit Glorandals Elfen, einigen Zentauren und Satyren, Ancrull Northshield und Meliamne (die beiden Druiden), dem Halbling Barnas Trufflehunter und Zhais Mutter Anluth.

 

Am nächsten Morgen kehren sie zu dritt nach Brost zurück, und man sieht, dass Fleece nun ein elfisches Amulett trägt (Jpg 47001), das sie jedem Elfen gegenüber als Elfenfreund auszeichnet. Im Rathaus beruft Fleece die Gemeinschaft ein. Ja, es ist jetzt definitiv an der Zeit, sich aufzuteilen. Wie schon zuvor beschlossen werden Fleece, Jen, Valmaxian, Jewel, Jaq, Spider, Ashe und natürlich Kithain hierbleiben und Vardis, Cordian, Zhai, Naneetha, Casmar, Raif, Bran, Rhoedry, Nefirti und Miriel nach Amn gehen. Beide Teilgruppen sollen, sobald sie können, die Valmaxians im nördlichen Amn aufsuchen, und die eine soll dort auf die andere warten. (Sie haben noch den Portkristall, den die Amn-Gruppe mitnimmt, und 17 Fährsteine, aber niemand denkt angesichts der Macht dieses Trumpfes daran, ihn jetzt schon einfach so auszuspielen. Er bleibt der Notfallplan, und für alle Fälle weist man die Amn-Gruppe an, den Portkristall jeden Abend gut bewacht aufzustellen.)

 

Natürlich erzählt Fleece auch von dem neuen Auftrag und erhält insbesondere von Jen, Rhoedry und Ashe Kontra. Fleece hält eine Rede über die Werte der Gemeinschaft, über ihre Verbindung mit Tethyr, über das, was sie ausmacht, und natürlich betont sie auch, dass Tethyr zu dienen nun mal der Preis sei, den das Rittertum mit sich bringt, aber dass es ein Preis ist, den sie seit #16 – KINGS AND QUEENS gern entrichtet. Als begnadete Bardin hat sie damit bald alle wieder in der Tasche. Okay, wann es denn losgeht, fragt Spider. Bedauernd meint Fleece, dass nicht alle in den Wealdath können... Spider versteht und macht es ihr nicht schwerer als nötig, indem er stattdessen fragt, wann man sich trifft. Kithain wirft ihm einen dankbaren Blick zu. Sie kann ihn selten länger als ein paar Sekunden ansehen, und auch wenn sie sicher ist, dass er auf der Seite der Anständigen steht, erträgt sie seine pure Existenz kaum – wie viel schlimmer ergeht es da ihren Brüdern und Schwestern, die noch nicht so viel Zeit miteinander verbracht haben wie sie mit ihm?

 

Alle stehen auf, um zu packen, aber Rhoedry bleibt sitzen und beklagt sich bei Kithain darüber, dass sie immer anderer Leute Probleme lösen müssen, anstatt sich um ihre eigenen zu kümmern – die sind immer unwichtiger als alles andere. Er beschwert sich darüber, dass Glorandal zumindest in seiner politischen Funktion so eine Pfeife ist, und dass es der Job seines Lehnsherrn ist, dafür zu sorgen, dass den Posten jemand übernimmt, der geeigneter ist, und nicht ihrer, Glorandals Arbeit zu erledigen. Es geht so hin und her, bis Kithain ihn fragt, ob er, da es sich schließlich um Kithains Leute handelt, es denn für sie, Kithain, tun würde. Rhoedry erwidert, dass das der einzig akzeptable Grund wäre, nach Morgentau zu gehen. Kithain ist glücklich über diese Antwort, wobei es keine Rolle spielt, weil er ohnehin nicht mitkommen, sondern nach Amn gehen wird.

 

Auf dem Marktplatz verabschieden sich die einzelnen Abenteurer voneinander, und Fleece sieht ihren Gefährten etwas bedauernd hinterher. Sehr gern würde sie sie begleiten, aber wie gesagt: Sie hat ihren Preis zu zahlen.

 

Am nächsten Tag liegt in Brost Mabelrodes Bewachung gerade in Jens Händen, die an den Deckenbalken Klimmzüge macht, um die Zeit totzuschlagen und sich zu trainieren. Mabelrode sitzt auf seinem einfachen Bett und putzt seine Stiefel. Die Tür öffnet sich, jemand kommt die Stufen herunter, Jen wendet sich um, da streckt Chardath Spulzeer ihr die gestikulierende Hand entgegen und sagt: "Turash." Bewusstlos fällt Jen zu Boden.

 

Chardath: The cellar door was prepared with an arcane lock and a sign of sealing. They're doing all they can, aren't they?

Mabelrode: After two unsuccessful rescue attempts, they wanted to make sure, I suppose.

Chardath: To no avail. Your imprisonment is over. Come. (Er macht eine einladende Handbewegung.)

Mabelrode: I'm truly sorry you had to come here personally. They've grown smarter over the years. (Er steigt zufrieden über die regungslose Jen hinweg.)

Chardath: Or maybe you just underestimated them. Never mind, though. (Er legt Mabelrode eine Hand auf die Schulter.) Anail nathrock uthvass bethudd dochiel dienvae.

 

Damit teleportiert er Mabelrode und sich selbst weg. Zu seiner Überraschung findet sich Mabelrode jedoch im nächsten Moment in bodenloser Schwärze wieder, stark kontrastiert durch das grelle Tageslicht, das von oben durch eine Brunnenöffnung direkt auf Mabelrode fällt. Er befindet sich vermutlich in einer Zisterne, aber erstens kann er durch den Kontrast nichts erkennen, und zweitens ist er allein – von Chardath fehlt jede Spur.

 

Mabelrode (sich umsehend): Where in the name of Azuth's Allseeing Eye am I? Chardath?

Guildmaster: Don't move.

Mabelrode sieht in die Schwärze, verengt die Augen zu Schlitzen, um etwas zu erkennen.

Guildmaster: I trust your trip was pleasant.

Mabelrode holt Luft, als es ihm dämmert.

Guildmaster (tritt an den Lichtschein heran, so dass er schwach zu erkennen ist): Tell me. Did it trouble you to betray your brothers?

Mabelrode: Whatever do you mean?

Guildmaster: It never pays to run with the hare and hunt with the hounds. Sooner or later one is bound to find your commitment... lacking.

Mabelrode: I can only guess at your true meaning, but whatever it is you may think of me—

Guildmaster: I don't think. We're way past that point.

Mabelrode (atmet durch): Very well, then. But if we are – why am I still drawing breath? If you're beyond doubt, why didn't I die without so much as seeing the blade? You must have doubts, otherwise we wouldn't be talking right now. So please let me answer your questions. Ask me anything.

Guildmaster: We're talking right now because I wanted to give you a chance to do what's right.

Mabelrode: I will! Ask me any—

Guildmaster: I'll ask you one thing only. To have a drink on us. (Er hält ihm einen gravierten Zinnkelch entgegen.)

Mabelrode (verzieht das Gesicht): No... please... let me explain...

Guildmaster: No explanations necessary. I know all I need to know. (Er hält ihm weiterhin ungerührt den Kelch entgegen.)

Mabelrode: And if I... refuse?

Guildmaster: Why do you ask that? You know the answer to that question.

Mabelrode: Please don't... Why are you doing this? Let me explain, for Tyr's sake.

Guildmaster: After all you've done. After all the betrayals. After using the Shadow Thieves for your personal gain while withholding vital information, you think you've earned yourself a blade to the heart? A quick death? What makes you think you deserve such kindness?

Mabelrode: I will do anything... Anything...

Guildmaster: You know what happens if you don't.

Mabelrode nimmt grimassierend mit zitternden Fingern den Kelch entgegen.

Guildmaster: I'll give you a moment, if there are gods you'd like to speak to.

 

Er zieht sich undramatisch wieder in die Schatten zurück, während Mabelrode wimmernd im in dieser Dunkelheit gleißend scheinenden Lichtkegel steht, leise schluchzt, zitternd den Kelch an die Lippen führt, die Augen zusammenkneift, trinkt... und dann durch die Zähne einen schrecklich gequälten Schrei ausstößt, zusammenbricht und epileptisch zuckt. Der Kampf dauert wenige Minuten, bis die Zuckungen schwächer werden und schließlich sämtliche Spannung aus dem Körper fährt. Zwei kräftige Männer treten herbei, packen ihn unter den Armen und schleifen ihn zu einer nahegelegenen Säule, um ihn dagegen zu lehnen. Er rutscht mehrmals zur Seite, bis sie ihn ausbalanciert haben. Mabelrodes Augen blicken glasig, Speichel rinnt aus seinem Mund. Nun tritt jemand in seidig raschelnden Roben hinzu und sieht auf ihn herab – Chardath.

 

Chardath: And he will stay this way?

Guildmaster: For the rest of his life.

Chardath: Can he understand me?

Guildmaster: Every word.

Chardath (geht vor dem Gelähmten in die Hocke und lehnt sich zur Seite, um in sein Blickfeld zu gelangen): I deeply regret that it had to come to this, old friend. If you had confided in me, perhaps I could have brought you around. Changed your mind. Be at peace, Luthan. (Er erhebt sich wieder und stellt sich neben den Guildmaster.) A part of the blame lies with me. I should have paid more attention to his doings.

Guildmaster: What about Karthak?

Chardath: What about him? (Der Guildmaster atmet nur durch und hält seinen Blick aufrecht.) He's pursuing his own goals. That has nothing to do with the Shadow Thieves.

Guildmaster: He used Mabelrode. His affiliation, to be exact.

Chardath: Karthak only uses the Cowled Wizards. He serves the same master Mabelrode served. And if you want to accuse him of using the Shadow Thieves, feel free to do so.

Guildmaster: You sacrificed a pawn and didn't lose much. (Er sieht nur sehr kurz zu Mabelrode.) Whatever you think you stand to gain from serving that thing you harbor, you shouldn't let it get you at odds with us. What dwells on top of the Queen's Tower may be intimidating enough, I'm sure, but when you leave your premises, you're in our realm. What stops me from tipping off the Cowled Wizards?

Chardath: Caution, I presume. What do you stand to gain from making new enemies?

Guildmaster: Still. Doing that would put you in a rather awkward position.

Chardath: I've had to make many difficult decisions in my life. As of yet, I haven't made disastrous ones.

Guildmaster: No, you make others look like they did. You didn't need this one anymore, I'm sure? (Er hält völlig unvermittelt an den Haaren den abgeschnittenen Kopf Azariahs hoch.)

Chardath (sieht nur kurz ungerührt auf den Kopf): You might want to hang on to it as a keepsake. I'm sure there's a spike somewhere waiting for it.

Der Guildmaster wendet sich zum Gehen, Chardath begleitet ihn durch die Dunkelheit zu einem von einer Fackel erhellten runden Durchgang, der aus der Zisterne führt.

Chardath: So... do you want me to relay a message?

Guildmaster: I find those theatrics tedious. Your master knows quite well that we won't sit idly by while he moves his pawns to and fro in our realm. He used our resources and kept us blind. He knows better than to expect us to sit this one out.

Chardath: You have nothing to gain from entering this game.

Guildmaster: You should have thought of that before. We'll decide what to do with what we get when we get it.

Chardath: Of course. (Der sehr hochgewachsene Magier verneigt sich leicht vor dem kleinen Guildmaster.)

 

Nachdem Jen wieder aufgewacht ist, muss sie die schlechten Neuigkeiten verkünden: Mabelrode ist am hellichten Tag verschwunden. Das Haus war von vier Wächtern umstellt, die ebenso lautlos in den Schlaf geschickt wurden wie Jen. Der Keller wird nach Spuren untersucht, doch letztlich muss man sich damit abfinden, dass er mit magischer Hilfe befreit wurde und keine hinterlassen hat – die Gemeinschaft der Ersten Sonne ist nun mal nicht allmächtig und konnte das Gefängnis nur mit Bewachung und Valmaxians einfachen Zaubern sichern.

 

Diese Demonstration der eigenen Machtlosigkeit gibt Fleece den Impuls, die Angelegenheit in Morgentau nun doch gleich zu erledigen. Jewel begibt sich also zu den Elfen, um Bescheid zu sagen, und wenige Stunden später trifft man sich mit Glorandal und einer Handvoll Elfen (Jpg 47002-47010), und bei bestem Wetter und fröhlichem Vogelgezwitscher geht es durch den lichtdurchfluteten Wald, durch den Fleece gerade nach der gestrigen Nacht sehr gern reist. Abends tauscht man sich beim Feuer neugierig mit den Elfen aus, und am nächsten Mittag erreicht man das idyllische Morgentau (Jpg 47011-47022), ein in die lichten Waldausläufer und Lichtungen gebautes Dorf mit Häusern sowohl in Menschen- als auch in Halblinggröße. Das Ganze hat – im sehr übertragenen Sinne – etwas von einer Hippie-Kommune: Jeder ist so willkommen, wie er ist, es gibt keinen großen Standesdünkel, keinen Rassismus, und man begegnet einander respektvoll, aber ohne Katzbuckelei vor Autoritäten. Natürlich sieht man auch das das Gesamtbild störende Zeltlager der Soldaten. Zusammen mit Lethais Arrowswift (Jpg 47023) und einigen anderen gesellt sich auch ein teuer gekleideter Händler hinzu (Manfred Lehmann, Jpg 47024), der sich als Fyrden Gorn vorstellt. Zur endlosen Überraschung der Gemeinschaft wird er begleitet von Dimiona Galver (Julianna Margulies), die ebenso erfreut ist wie ihre alten Kameraden, dass man einander so unverhofft wiedersieht. Glorandal, Lethais, Fleece und Dimiona gehen hinauf in Lethais' Haupthaus, während die anderen unten bleiben und sich am offenen Ausschank gütlich tun, denn wegen des starken Gästeaufkommens sind hier Buden mit allem aufgestellt worden, was das Herz begehrt.

 

Oben findet man sich in einem hübschen Zimmer wieder, das sowohl menschliches Fachwerk als auch elfische Verzierungen aufweist. Beherrscht wird es von einem hübschen Bild an der Wand, mit dem wir Ugurcan Yüce würdigen (Jpg 47025) – vermutlich wurde dieses kitschige Bild mal von einem Händler mitgebracht, der Elfen noch nie aus der Nähe gesehen hat. Fleece übernimmt das Konversationsruder, sobald sie merkt, dass Glorandal nicht weiter weiß. Dabei erfährt sie, dass vor einem Tenday Vogt Cylben Dolovas im Namen des Grafen von Ithmonn, Malcor Grannox (den wir ja schon in #45 – BROKEN CHAINS kennen gelernt haben), her kam. Er führt eine Kompanie des nach Riatavin entsandten Kontingents an, um es hier mit Heiltränken einzudecken. Der Exil-Cormyrianer Fyrden Gorn gehörte bis zu dessen Verbot in Cormyr dem Eisernen Thron an. Seitdem unterhält Gorn ein Kontor in Riatavin, und irgendwie hat er ein Rezept in die Hände bekommen, das aus dem Quellwasser des Hirschlaufs einen potenteren Heiltrank zu machen vermag.

 

Fleece macht fürs Protokoll ganz deutlich, dass Graf Grannox hier keine Befehlsgewalt hat. Dies ist das Herzogtum Noromath, geführt von Herzog Allain Kevanariel, und diesen wiederum repräsentiert Glorandal. (Herzogtümer brauchen Herzöge, doch in diesen beiden Herzogtümern hat das Königspaar die Hierarchie den Elfen überlassen. Dementsprechend gibt es hier keine Grafen und keine Sheriffs – jeder weiß, wer welche Aufgabe wahrnimmt. Glorandal erfüllt in diesem Teil des Waldes die Funktion des Grafen, würde sich aber niemals so bezeichnen.) Solange der also sein Okay nicht gibt, so stellt Fleece klar, um Glorandals Claim abzustecken, passiert hier gar nichts. Sie tut das einerseits, um die Last von den Schultern des wie auch Glorandal politisch heillos überforderten Lethais zu nehmen, so dass dieser sich nicht zu Entscheidungen gedrängt sehen muss, und andererseits, weil sie weiß, dass Dimiona von dieser Unterredung berichten wird. (Zu gern möchte Fleece wissen, wie es sie ausgerechnet hierher verschlägt, aber das muss warten.) Jedoch fragt sie nach, warum die Gäste hier bereits seit einem Tenday schalten und walten. Lethais erklärt, dass man sofort Saevyl als Boten entsandt habe, um Glorandal zu informieren, und erst misstrauisch wurde, als sich nach ein paar Tagen immer noch nichts rührte. Der zweite Bote fand dann offenbar seinen Weg zu Glorandal, aber von Saevyl fehlt jede Spur.

 

Fleece dirigiert das Gespräch solange, bis Dimiona sich empfehlen muss. Sie begleitet sie zur Tür, verabredet sich für später zum Plaudern, schließt sie, dreht sich um zu Lethais und fragt: "Womit haben sie Euch in der Hand?"

 

Unten unterhält sich Jaq mit dem jungen Mann, der das Bier zapft, und erfährt, dass hier alles mit Girlanden geschmückt ist, weil zwei Hochzeiten bevorstehen.

 

Zeitgleich erfährt Fleece davon. Lethais wird Luena Gorn heiraten, die wenig ansehnliche Schwester Fyrdens. Lethais ist davon offenbar alles andere als begeistert, ist er Naelan (Jpg 47023) doch seit Jahrzehnten in Liebe verbunden, und Glorandal ist angesichts dessen tief getroffen – sich einander versprechen, ohne etwas füreinander zu empfinden, ist Elfen ja komplett fremd. Fleece fragt unumwunden, wie Gorn ihn dazu zwingt. Lethais erwidert, dass Fyrden Gorn Lethais' Tochter Rialtais heiraten wird. Er kann es sich nicht erklären, aber sie ist ihm schon an ihrem ersten Abend, als man gastfreundlich eine kleiner Feier veranstaltete, hoffnungslos verfallen. Gorn und Dolovas hatten so viele verwirrende Urkunden mitgebracht, ihm erklärt, das sei nicht mehr sein Land, aber wenn sie hier bleiben möchten, könnte man ja ein Arrangement treffen...

 

Fleece beruhigt ihn mit Bardic Music plus Pillar of Inspiration, indem sie ihm die ermutigende Mär von Pug dem Frosch erzählt, der seinen kleinen Teich verlässt und in seiner Ehrlichkeit ständig ausgenutzt wird, aber am Ende für seinen Anstand belohnt wird. Zu dritt ziehen sie los zum Zeltlager, wobei Fleece Glorandals Stärken auszuspielen gedenkt – nämlich seine würdevolle Ausstrahlung. Daher soll er das Reden voll und ganz ihr überlassen. Auch Lethais strahlt nun etwas mehr Selbstsicherheit aus als zuvor.

 

Den vom Krieg gezeichneten Feldwebel Pyaray steckt Fleece gekonnt in die Tasche und lässt sich zum Zelt des Vogtes (Jpg 47026-47028) führen, wo dieser mit Fyrden und Luena Gorn (Jpg 47029) sowie Dimiona Galver einen Imbiss einnimmt. Dolovas präsentiert die glaubwürdig aussehenden Befehle von Lord Randulass Indimber (doch was weiß Fleece schon, wie die auszusehen haben?), Morgentau für Riatavin zu annektieren und den Hirschlauf auszubeuten. Randulass ist der kleine Bruder des verstorbenen Grafen Linchal und somit Tavantras Schwager, der nächste in der Erbfolge, da Linchal und Tavantra keine legitimen Kinder hatten. Fleece macht Dolovas klar, wie absurd das Ansinnen ist, fremdes Territorium zu annektieren und zu behaupten, man hätte die Erlaubnis erhalten. Das müsste das Königspaar verfügt haben, und es hätte sich damit an Herzog Allain Kevanariel gewandt, und dieser hätte jemanden nach Morgentau geschickt – einmal völlig davon abgesehen, dass sich das Königspaar, nachdem es sich so darum bemüht hatte, die Elfen in die Herrschaftsstruktur des Reiches einzugliedern, sich ihre Feindschaft zugezogen hätte, also so ziemlich genau das, was es nach all den Jahrhunderten der schwierigen Mensch-Elf-Beziehungen nicht will. Fleece urteilt daher, dass, solange hier niemand vom Herzog gekommen ist, um Anweisungen zu erteilen, selbstredend sämtliche Arbeiten eingestellt werden. Glorandal verlässt sich voll und ganz auf Fleece und nickt weise und charismatisch. Dolovas versucht es noch auf die "Schwierige Zeiten erfordern unorthodoxe Methoden, wir sind doch alle Tethyrianer, wie könnte ein Kompromiss aussehen?"-Schiene, aber Fleece bleibt hart. Auf die wirklich vage Andeutung Dolovas', dass sie doch kein Blutvergießen wolle, wird sie eiskalt und ruhig, als sie erklärt, dass man sich in Dolovas' Kompanie gewiss Geschichten über Elfen erzählt, unbesiegbar im eigenen Wald, den sie in einem Zehntel der Zeit durchqueren, die ein Mann bräuchte. Sie würde es bedauern, den Waldboden mit dem sinnlos vergossenen Blut tethyrianischer Soldaten getränkt zu sehen, doch wer sich gegen Herzog Kevanariel stellt, ist ein Gegner des Reiches und wird als solcher behandelt.

 

Man trennt sich wieder, Fleece bittet Glorandal, sofort jemanden zum Herzog zu schicken, und brieft die anderen. Lethais bittet sie, Jewel und Valmaxian mitzunehmen und ihnen Rialtais zu zeigen. Gesagt, getan, und bei der Wassermühle, in der auch Nitaya Mystletains (Jpg 47030) Alchemistenstube untergebracht ist, lernt man Rialtais, ihre menschliche Freundin Lauryl und ihre Halbling-Freundin Lilypad (Jpg 47031-47033) kennen. Rialtais trägt zur Probe schon mal ein hübsches Blumengebinde im Haar, und Jewel sieht ihren Freundinnen an, dass sie sich gern für sie freuen möchten, das angesichts der schnellen Entwicklung und ihres Auserwählten aber nicht können. Undiplomatisch begutachtet Valmaxian Rialtais und untersucht die magischen Muster, mit denen sie belegt ist, um dann zu den anderen zurückzukehren. Rialtais wird von Nitaya hineingerufen, und Jewel nutzt die Chance, mit Lauryl und Lilypad zu plaudern. Lilypad sieht sie an ihrer Kleidung an, dass sie ein Elfen-Fan ist, und beneidet sie darum, das Elfentum von außen genießen zu können und ihren Platz in der Welt – und der danach – zu haben. Dann geht sie hinein und lernt die Alchemistin Nitaya Mystletain kennen, von der sie erfährt, dass sie und ihre Schwester Raelis Lanafir (47034) vor sechs Jahren hierher kamen, weil sie von einer aufgeschlossenen Siedlung gehört hatten, die zu schön klang, um wahr zu sein – eine, in der jeder so willkommen ist, wie er ist. Daheim waren sie als Halbelfen Anfeindungen ausgesetzt. Nitaya verliebte sich hier in den Halbelfen Minrothad Mystletain (Jpg 47035), es wurde geheiratet, und nun ist sie die Dorf-Alchemistin. Sie ist Rialtais sehr zugetan, arbeitet das Mädchen doch bereits seit vier Jahren als ihr Lehrling. Völlig Jewel-untypisch, sehr wahrscheinlich beeinflusst von Land und Leuten, fragt sie Nitaya, wie sie mit ihrem Halbelfentum zurechtkommt, mit der Ungewissheit, was danach kommt. Nitaya zeigt sich sehr überzeugt davon, nach Arvandor zurückzukehren, was Jewel nur mit einem traurigen Lächeln quittieren kann. Wenn Kithain schon zu lange dort draußen in der Welt unterwegs war, dass ihr Lied nicht mehr im Einklang mit dem Sippenlied schwingt, wie kann sich da eine Halbelfe einbilden, ihren Platz in Arvandor zu haben? Aber das spricht sie natürlich nicht aus.

 

Am Ausschank erklärt Valmaxian, dass Rialtais mit einem sehr komplexen Zaubergeflecht belegt wurde: Charm Person und Permanency, beides thaumaturgisch und im Grunde leicht zu entzaubern, aber auch noch mit einem Zauber anderer Herkunft (göttliche oder Naturmagie), und zwar einem nekromantischen, der sie im Falle der Entzauberung rasend schnell altern ließe.

 

Jaq hat derweil über einige von Morgentaus Einwohnern Erkundigungen eingeholt. Da wären die Arrowswifts, gegründet von Celephais (Jpg 47036), einer Halbelfe, die mit ihrem menschlichen Mann – vor einigen Jahren an Altersschwäche verstorben – Lethais zeugte. Dieser zeugte mit Naelan Mystletain, Schwester von Minrothad, Rialtais. Die Halbelfen geben nicht viel auf menschliche Bräuche, weshalb Lethais und Naelan eine Heirat nie für wichtig hielten – sie lieben sich, und das weiß jeder. Rialtais wiederum war vor Gorns Erscheinen eigentlich in Soraidh Goldmarrow (Jpg 47038) verliebt, einen eher weich wirkenden Halbelfen, ein paar Jahre älter, der sich als Stadtwächter zu beweisen versucht, offenbar, um seine ihn behütende Mutter Danifae (Jpg 47039) davon zu überzeugen, dass er ein Mann ist. Danifae ist Witwe. Nachdem ihr Mann gestorben war, als Soraidh noch klein war, kam sie hierher. Dann wäre da auch noch Traivallia Windwalker (Jpg 47040), eine elfische Jägerin, die hier in Morgentau viel Zeit verbringt, weil sie den verschiedenen Völkern sehr viel Neugier und Interesse entgegenbringt.

 

Dolovas versucht, Dimiona nach Fleece auszufragen, aber die Paladinin hat nur Gutes zu berichten und reagiert etwas pikiert, als man in das Gesagte hineininterpretieren könnte, dass Dolovas etwas in Zweifel zieht. Sie empfiehlt sich, geht ins Dorf und setzt sich zu Fleece und Jen, die sich, nun bar aller gesellschaftlichen Zwänge, mit herzlichen Umarmungen begrüßen – das sind alte Kameraden, die miteinander ein ganz unglaubliches, nahezu garantiert tödliches Alveranskommando überlebt haben. Fleece lässt zuerst Grüße von Raif ausrichten. Nun ja, jedenfalls hätte er grüßen lassen, hätte er gewusst, dass sie hier ist. Man spricht kurz ein wenig über ihn, dann erzählt Dimiona, dass Herzog Hembreon sie nach Ghaston Grey zurückgeschickt hatte, um Tavantras Nachfolger, Linchals Bruder Randulass, im Auge zu behalten. Das schmeckte dem offenbar nicht, weshalb er ihr befahl, sich Dolovas' Kompanie anzuschließen.

 

Am Abend findet zu Ehren der Gäste ein Essen unter freiem Himmel statt. Man amüsiert sich gut, und Jewel registriert erstaunt anhand kleinster Signale, wie gut die, die mit Fyrden Gorn interagieren, mit ihm auszukommen scheinen – er ist offenbar sozial nicht unbegabt. Jewel hat sich neben Traivallia gesetzt, mit der sie sich unterhält. Ein Teil von ihr wünscht sich, mit ihr tauschen zu können: Traivallia weiß, wer sie ist und wo sie hingehört, und doch ist sie weltoffen und neugierig und macht, was sie will, anstatt in ihrem Elfentum "gefangen" zu sein.

 

Als Fyrden Gorn einen Toast auf die beiden bevorstehenden Hochzeiten ausbringen will, schenkt ihm Soraidh demonstrativ ironisch und verbittert zugleich ein. Gorn trinkt... röchelt, fällt zu Boden, windet sich und stirbt. Morgentau ist im hellen Aufruhr, Luena schreit hysterisch "Mörder!", Dolovas versucht, sie zu beruhigen, während sie sich auf die Leiche ihres Bruders wirft, und Fleece und Jen gebieten autoritär Ruhe, und niemand möge seinen Platz verlassen. Valmaxian wirft Detect Magic: Rialtais' Amulett ist nach wie vor aktiv, von Soraidh klingt gerade ein Suggestionszauber ab, und ein aktiver Unsichtbarkeitszauber liegt auf der Stelle der Tafel vor Minrothad und Nitaya Mystletain (von dort hatte Soraidh den Krug zum Einschenken genommen), der (noch) zwei gebrochene Spruchrollen tarnt, die Valmaxian an sich nimmt und mit Knowledge (guild magic) und Read Magic als Rollen der Crakehall-Akademie in Suzail identifiziert. Er spricht auch mit dem geschockten Soraidh, der sich an eine weibliche, elfisch klingende Stimme beim Aufwachen erinnern kann. Er hatte sie auf einen Traum geschoben und vergessen, aber auf Valmaxians Drängen fällt sie ihm wieder ein.

 

Jewel schnuppert an Gorns Krug und nimmt mit ihrer feinen Nase einen Duft wahr, der nicht zum Wein gehört und den ein Mensch wahrzunehmen nicht hoffen dürfte. Sie prägt ihn sich ein, bittet Kithain, nur zur Sicherheit mitzukommen, und begibt sich mit Nitaya zur Wassermühle, um dort die Tiegel durchzuschnuppern. Bei einem ist sie sich sicher, den richtigen erwischt zu haben, und erfährt von Nitaya, dass es sich um Krötenschleim handelt. Nitaya erklärt, dass die Substanz so heißt, weil sie wie das Sekret der Gehörnten Sumpfkröte riecht, weshalb man sie im alchemistischen Volksmund Krötenschleim nennt. Sie dient als Basis für verschiedene kurative Tinkturen, ist in konzentrierter Form aber sehr giftig. Jewel untersucht das Tiegelchen und stellt an der Kruste an der Innenwand fest, dass ein Fingerbreit entnommen wurde.

 

Derweil fasst Valmaxian die Situation für Fleece, Jen und Jaq zusammen.

 

Valmaxian: Was wissen wir? Rialtais wurde mit zwei thaumaturgischen und einem Zauber ungeklärter Herkunft belegt: Einer Bezauberung, fokussiert auf Fyrden Gorn, permanentisiert, verankert mit einem nekromantischen Geflecht, das bei Entzauberung einen rapiden Alterungsprozess in Gang setzt. So war sichergestellt, dass man sowohl einen begabten Priester als auch einen kundigen Magus braucht, in exakt dieser Reihenfolge, um die Wirkung zu neutralisieren – an einem rückständigen Ort wie Morgentau ist bereits einer dieser Faktoren unwahrscheinlich, beide zusammen noch sehr viel mehr. Diese Magie geht von dem Amulett aus, das Gorn ihr umhängte. Erfolgreiche Händler bekommen zweifellos des Öfteren solcherlei nützliches Spielzeug in die Hände, die Herkunft muss daher noch nicht interessieren. Hier besteht die ins Auge springende Möglichkeit, dass Gorn mit dieser Verbindung Lethais Arrowswift auf seine Seite ziehen wollte, um seine fortdauernde Anwesenheit zu legitimieren und Lethais gegenüber ein Druckmittel zu haben, was er durch die angedachte Heirat zwischen Lethais und Luena auszubauen versuchte. Dies geschah unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, auch mit beiden Hochzeiten hatte man es eilig.

     Jedoch: Wie kann man von diesen langfristigen Bindungen profitieren? Gehen wir davon aus, Lord Randulass Indimber hätte wirklich diese albernen Befehle aufgesetzt. dann müsste ihm klar sein, dass er mit etwas Glück vielleicht ein Bein in die Tür bekommt, zumindest an einem Ort wie Morgentau, der den Begriff "provinziell" neu definiert – aber doch nicht langfristig. Ihm müsste klar gewesen sein, dass Herzog Kevanariel dies niemals zulassen würde, sobald er davon erführe. Wem nützt es dann, sich dauerhaft gebunden zu haben? Fyrden Gorn sicherlich nicht, ganz im Gegenteil, jedenfalls soweit es den Hirschlauf betrifft. Hat er jedoch andere Ziele in Morgentau, könnte er Kevanariel mit den beiden Heiraten natürlich vor vollendete Tatsachen stellen. Möglicherweise will er später einen Magier einschmuggeln, der im Verborgenen auf die magische Quelle Einfluss nimmt. Diese Heiratsansinnen dienten vermutlich nur dazu, den Anschein von Langfristigkeit in den Augen der bildungsfernen Provinziellen hier zu etablieren, während dem Fädenzieher klar ist, dass er zunächst nur versucht, den Hirschlauf in kürzester Zeit so stark wie möglich auszubeuten.

     Vogt Dolovas hat den Auftrag beschrieben, den er angeblich von Lord Indimber erhalten hat. Schwester Dimiona wurde von Lord Indimber angewiesen, Dolovas zu begleiten. Das heißt nicht, dass er Ghaston Grey mit diesem Auftrag verlassen hat, da Schwester Dimiona ganz offenkundig nicht das Vertrauen des Lords genoss und somit bei der Befehlserteilung nicht anwesend gewesen sein kann. Ich weise darauf hin, weil Lord Indimber gerade auf Grund der Tatsache, dass er seiner hochverräterischen Schwägerin auf den Grafenthron folgt, bewusst sein muss, dass er unter Beobachtung steht. Er wäre ein Narr, sich mit solchen Befehlen selber dem Vorwurf des Hochverrats auszusetzen, nur um ein paar Heiltränke zu ergattern. Also schauen wir uns den Vogt an. Als solcher kann er sich leicht Zugang zum Siegel des Grafen verschaffen. Dolovas kann diese Befehle selbst aufgesetzt haben, und er ist niemandem aus seiner Truppe Rechenschaft schuldig. Wäre er ein Verräter, so müsste kein Soldat selber einer sein, um ihm zu folgen – er ist schließlich der Einzige, der seine Befehle kennt. Mit Gorn hatte er die perfekte Tarnung. Diese Tarnung lässt er hier zurück, um den Anschein der Rechtmäßigkeit aufrecht zu erhalten, um Zeit zu gewinnen, während er sich mit der Ladung aus dem Staub macht und sie entweder weiterverkauft oder dem liefert, dem er wirklich dient. Wir wissen ja nichts über ihn. Eventuell ließe sich unter den Soldaten etwas herausfinden, aber das könnte natürlich nicht ohne Dolovas' Wissen geschehen.

     Selbstredend besteht aber auch die Möglichkeit, dass Dolovas ebenfalls nur eine Spielfigur darstellt, und vielleicht ahnt er nicht, dass ihm falsche Befehle untergeschoben worden sind. In diesem Falle würde er glauben, Lord Indimber zu dienen, während er tatsächlich unwissentlich auf Geheiß eines anderen dessen Interessen zuarbeitet. Dafür spräche die durchsichtige Lüge, die Gorn Lethais präsentiert hatte und die sehr bald auffliegen musste – dass Dolovas den Grafen von Ithmonn repräsentiere und nicht etwa den von Riatavin. Möglicherweise steckt Luena hinter dem Ganzen, die einen ungeliebten Bruder loszuwerden versuchte, um den ganzen Gewinn für sich einzustreichen – oder ihn jetzt gar zu beerben. Vielleicht hat sie Dolovas um den kleinen Finger gewickelt, als sie erkannte, dass sie den einzigen Mann in ganz Faerûn vor sich hatte, bei dem ihr das gelingen würde.

     Was dem Fädenzieher nun einen Strich durch die Rechnung macht, ist das Auftauchen Glorandals und Gorns Tod. So reizvoll es sein mag, den einen Schuldigen zu finden, besagt simpelste Wahrscheinlichkeitsrechnung, dass es derer mehr als einen geben dürfte. Offenbar hat die Verkündung der Doppelhochzeit in Morgentau alles andere als einhellige Freude ausgelöst. Warum sollte man in den zehn Tagen, die seitdem vergangen sind, untätig geblieben sein? Vergessen wir nicht, dass diese Dörfler hier dank dem Schutz des Waldes fernab gewöhnlicher Hierarchien leben und in ihrer Ahnungslosigkeit der Verlockung erliegen können, Dinge selbst in die Hand nehmen zu wollen. Nun ja, Lethais befand sich für alle ersichtlich in der Hand der Eindringlinge, zu wem also hätte man gehen sollen? Vielleicht zu jemandem, der hier Anerkennung und Respekt genießt und versprach, sich des Problems anzunehmen? Vielleicht steckt halb Morgentau unter einer Decke, vielleicht war es auch nur ein Einzelner, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass es ohne das Wissen und gegen den Willen von Dolovas geschah.

     Diverse Varianten sind denkbar. Vielleicht konnte Celephais, selbst eine Halbelfe der ersten Generation, nicht mitansehen, wie ihr Sohn und ihre Enkelin in diesen menschlichen Mechanismen zermalmt zu werden drohten. Vielleicht wollte Naelan ihre Tochter beschützen und die Heirat ihres Geliebten verhindern? Vielleicht hatte Nitaya dieses Ansinnen, die Rialtais ja angeblich wie ihre eigene Tochter behandelt? Nitaya wäre ohnedies schon von daher sehr verdächtig, weil sie sich mit Giften auskennt. Aber vielleicht hat sich die gesamte Sippe der Arrowswifts zusammengetan, vielleicht haben auch Rialtais' Freundinnen keinen anderen Ausweg gesehen? Angeblich gibt es hier keinen Magier, keine Hexe, keinen Priester. Das bedeutet aber nicht, dass sich kein vererbter, gefundener, gekaufter magischer Gegenstand in irgendjemandes Besitz befunden haben kann, den man sich für ernste Zeiten aufgehoben hatte, die man nun gekommen sah. Kein Morgentauer konnte ahnen, dass Fleece beide Hochzeiten absagen würde – zu dem Zeitpunkt musste Soraidh bereits mit dem Zauber belegt und der Krug bereitgestellt worden sein, und da war es zu spät, noch etwas zu unternehmen, ohne sich selbst zu verraten.

     Jemanden wie Soraidh mit einer entsprechenden Suggestion zu belegen, weist schon fast die Komplexität eines Taschenspielertricks auf – keine Magie, die man nicht auch dem jämmerlichsten Adepten zutrauen dürfte. Den Krug zu positionieren, so dass er ihn holen würde, um Gorn daraus einzuschenken, erweist sich schon als schwieriger, denn will man vermeiden, dass einer der eigenen Leute das Gift trinkt, dann will das gut durchdacht sein. Wäre ich derjenige, der dahintersteckt, dann würde ich diesen Krug die ganze Zeit im Auge haben wollen. Das aber würde bedeuten, ihn offen hingestellt zu haben, und das verbietet sich wegen der Verwechslungsgefahr.

     Das deckt sich soweit mit den Spruchrollen, die wir nicht vergessen sollten: eine Suggestion und ein Unsichtbarkeitszauber. Soraidh zufolge, der keinen offensichtlichen Grund hat, die Unwahrheit zu sagen, ist er heute Morgen beim Aufwachen mit der Suggestion belegt worden – dennoch lag die entsprechende Rolle heute Abend hier. Auch für die Anwesenheit der anderen Rolle gibt es keinen anderen Grund als den, dass wir sie finden sollten. Ein Akademiesiegel ist nahezu unmöglich zu fälschen, das Wasserzeichen deckt sich mit dem arkanen Muster, es sind also in der Crakehall-Akademie von Suzail gefertigte Rollen. Wie sollen die hierher gekommen sein, wenn nicht durch einen Händler, möglicherweise Gorn selbst? Sollen sie von etwas ablenken oder sollen sie die Mystletains verdächtig erscheinen lassen?

 

Fleece, Jen, Jaq und Jewel befragen der Reihe nach die Anwesenden, die den Tatort nicht verlassen dürfen, während Glorandals Elfen diskret die Szenerie umstellen, um dies zu garantieren. Von Tilla (Jpg 47041), einem der Ausschankmädchen, erfährt Fleece zu ihrem Erstaunen, dass Gorn keineswegs das erste Mal hier war – er kommt seit einem Jahr regelmäßig her und bringt Kleinodien und Schmuck aus aller Welt mit. Oh, und er sieht vielleicht nicht danach aus, aber er hat einen mächtigen Schlag bei Frauen.

 

Fleece entschuldigt sich und begibt sich mit Glorandal hoch in Lethais' Haupthaus, wohin sich die Arrowswifts zurückgezogen haben, um der aufgelösten Rialtais Ruhe zu gönnen und sie zu trösten. Autoritär schickt Fleece Celephais, Naelan und Rialtais hinaus, um dann Lethais zu grillen, denn nun weiß sie ja, dass er sie belogen hat. Dazu passt auch die Information, Gorn sei angeblich auf Malcor Grannox' Geheiß hier – das war keine Lüge, die Gorn Lethais aufgetischt hat, sondern eine, die Lethais Fleece aufgetischt hat. Fleece gelingt es, Lethais sehr finster einzuschüchtern: "Ihr habt das stärkste Motiv. Wenn Ihr Euch nicht die Mühe macht, mich von Eurer Unschuld zu überzeugen, dann, Tyr sei mein Zeuge, werde ich es höchstpersönlich sein, die den Stuhl unter Euren Füßen wegtritt, um Euch baumeln zu sehen." Lethais gesteht nun, dass Gorn schon seit einem Jahr herkommt. Er hat viele Gefallen getan und war daher in Morgentau wohlgelitten, hatte auch nie einen Hehl daraus gemacht, sich hier niederlassen zu wollen. Auch Lethais hatte ihn gemocht – bis er Naelan verführte. Ab dem Punkt war Lethais zu keiner Zusammenarbeit mehr bereit und verwies ihn des Dorfes. Und nun kam er mit den Soldaten aus Riatavin zurück, verzauberte Rialtais und zwang Lethais zur Heirat mit Luena – anderenfalls würde es seiner Tochter schlecht ergehen.

 

Auf Fleeces Frage nach den Spruchrollen – von denen sie ausgeht, dass Gorn selbst sie verkauft hat, und sie will wissen, wem – gibt Lethais zu, selbst der Käufer gewesen zu sein, angeblich für Rialtais, falls sie nach ihrer alchemistischen Ausbildung eine magische beginnen möchte. Das findet Fleece sehr, sehr dünn. Lethais beeilt sich aber, zu betonen, er sei kein Magier, er habe mit dem Mord nichts zu tun, und wie die Rollen auf den Tisch kamen, könne er sich nicht erklären. Fleece stellt ihn unter Hausarrest und geht wieder hinunter, um Jewel hochzuschicken und das Haus nach Beweisen zu durchwühlen. Dabei stellt Fleece aber fest, dass Naelan abgehauen ist. Jewel, die ja nicht wissen konnte, was oben stattfand, sah sie in Richtung Wassermühle gehen. Fleece lässt Ashe den keine Meile von hier lagernden Spider, der ja einen der Miniaturschädel hat, losschicken. Im Schattengrund verliert er keine Zeit, und er ist der Einzige, der im Dunkeln sehen kann und sich nicht durch Licht verraten würde.

 

Spider eilt also durch den Schattengrund, und hier, wo die Grenze zur Feywildnis so dünn ist, wirkt er kaum bedrohlich: Die Bäume sehen nicht sehr viel anders aus als in der materiellen Ebene, die Häuser dagegen schon viel mehr. Die Tür ist geschlossen, also wechselt Spider in die materielle Ebene zurück, öffnet sie und findet drinnen hinter einem verschobenen Regal einen offenen Geheimgang. Offenbar ist die Mühle hier absichtlich hingebaut worden, denn der Gang ist weitgehend natürlich, es wurde nur hier und da nachgeholfen, ihn begehbarer zu machen. Auf einer "Lichtung", von der drei weitere Gänge abzweigen, liegen mehrere fahl türkis leuchtende Gwen-Petryl-Steine, von denen er sich einen einsteckt. Er folgt den Geräuschen in einen der Gänge, der in einer kleinen Höhle mit Regalen endet, wo Naelan eine Feuerstelle vorbereitet und Öl ausgegossen hat und nun hastig mehrere Roben, Bücher, Rollen und einen wunderschön gedrehten Eichenstab zusammenklaubt, offenbar, um sie zu verbrennen. Spider wartet, bis sie ihn bemerkt und panisch schreiend zu Boden fällt. Er lässt sie entkommen, informiert Ashe, klaubt die Sachen zusammen, bastelt aus einem der Umhänge einen Sack und macht sich auf den Rückweg. Irgendetwas, von dem er selbst nicht sagen könnte, was genau es nun war, veranlasst ihn aber, einen anderen Gang zu nehmen. Er führt wie eine Wendeltreppe lang und steil nach unten und öffnet sich in eine natürliche Höhle. Eigentlich liegt sie im Dunkeln, aber dank Darkvision kann er ja alles sehen: Da steht ein riesiger Baum, aus dem Wassertropfen nach oben statt nach unten fallen, wie nach einem starken Regenguss, nur eben, dass der Baum aus der Decke heraus nach unten wächst. Die Tropfen verschwinden oben in der Dunkelheit der Höhle (Spiders Darkvision reicht nicht so weit) – die Quelle des Hirschlaufs. Vor dem Baum steht eine nackte Elfe (Jpg 47042) mit geschlossenen Augen, deren Hände wirken, als hielten sie etwas Unsichtbares fest. Seinem Instinkt folgend legt Spider vorsichtig den Stab auf den Boden, und er vibriert, wandert langsam über den unebenen Felsen und fliegt schließlich in die Hände der Elfe, die daraufhin die Augen öffnet...

 

Fleece, Kithain und Jen haben die Wassermühle erreicht und nehmen die aufgelöste Naelan in Empfang – sie wissen, welches Monster sie meint, von dem sie schockiert berichtet. Jen nimmt sie am Arm und führt sie ab, und Kithain und Fleece gehen hinein, um nach Spider zu sehen. Fleece nimmt ebenfalls einen der Gwen-Petryl-Steine an sich, als Kithain jetzt immer zügiger geht – in den sich drehenden, nach unten führenden Gang. Dort kommt ihr in einem Schockmoment Spider entgegen, der sich an ihr vorbeidrücken muss, um nach oben zu kommen.

 

Unten sehen Kithain und Fleece im Licht des Gwen-Petryl-Scheins ebenfalls den prächtigen Baum (Kithain reicht das schwache Licht, Fleece kann ihn nur erahnen) und die Elfe, für die Spider einen der Umhänge hier gelassen hat. Sie heißt Mithgilivyr und erklärt, dass sie aus Myth Drannor geflohen war, aber bei der Teleportation in den Wealdath muss etwas schief gelaufen sein. (Fleece erklärt es sich so, dass es ein Teleportationszauber der naturmagischen Repräsentation war, und Teleportationszauber haben immer einen Unsicherheitsfaktor. Dieser kam mit den starken magischen Strömungen dieser Quelle in Konflikt und "verhedderte sich".) Mithgilivyr fand sich hier an den Baum gebunden wieder, mit ihrem Stab als Anker, der ihr jedoch aus der Hand gefallen war – nur einen Handgriff und doch unendlich weit entfernt, denn sie konnte sich nicht bewegen. Weder Fleece noch Kithain können sich vorstellen, welchen Geist es erfordert, all diese Jahrhunderte über regungslos gefangen und doch bei Bewusstsein zu sein und seinen Verstand nicht zu verlieren. Man kann nicht erfassen, wie glücklich sie war, als vor Jahren endlich jemand diese Höhle fand. Aber diese Leute befreiten sie nicht, sondern wollten erst wissen, wer sie war, und je mehr sie erfuhren, desto mehr wollten sie wissen. Ständig versprachen sie ihr, ihr den Stab zu geben, nur noch dieses, nur noch jenes. Mithgilivyr musste sie in magischen Dingen unterrichten, und das zog sich Jahre hin... Bis nun ausgerechnet dieser Wanderer zwischen den Welten, halb von ihrer Rasse, halb von der, vor der sie geflohen war, des Weges kam und sie befreite, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Fleece will wissen, wer diese Leute waren: Lethais, Naelan, Minrothad, Nitaya und Raelis. Man geht hinauf, denn Mithgilivyr möchte endlich wieder den Himmel sehen.

 

Fleece holt Glorandal, denn er muss Mithgilivyr kennen lernen und diese unglaubliche Geschichte von ihr selbst hören. Dann lässt sie sie allein und kehrt zurück nach Morgentau, wo schon Vogt Dolovas mit einigen Soldaten aufmarschiert ist und laut mit Jen herumdiskutiert, denn er verlangt die Herausgabe von Soraidh. Fleece nimmt ihn beiseite und mit ihrer zur Schau getragenen Kompetenz nun vollends für sich ein, indem sie klar macht, dass man sich hier respektvoll auf Augenhöhe begegnet. Sie "weiht ihn ein", was Soraidhs Unschuld, Gorns bisherige Besuche (die er, wie sich herausstellt, auch Dolovas verschwiegen hatte) und seine eigenen Pläne, den Hausarrest Lethais' und den Kreis der Verdächtigen betrifft, so dass er sich ins Vertrauen gezogen und nicht als Gegenspieler, sondern als Kollege behandelt fühlt, und verspricht ihm, den Mörder noch heute Nacht zu identifizieren. Ferner meint sie, auch ihm müsse doch klar sein, wie wenig Sinn der Befehl von Randulass Indimber ergibt, und dass Dolovas ihn garantiert nicht von ihm selbst erhalten hatte. Vielleicht sollte er Luena verhören, denn die weiß garantiert mehr, als sie zugibt. Dolovas sichert Fleece respektvoll jede Zusammenarbeit zu. Im Anschluss veranlasst diese die Elfen, nun auch Minrothad, Nitaya und Raelis zu Lethais und Naelan zu bringen und dort festzuhalten.

 

Fleece kehrt wieder zur Wassermühle zurück und wartet neben Kithain, denn Glorandal und Mithgilivyr sind noch nicht fertig: Mithgilivyr erklärt ihm alles mündlich, weil sie ihm eine Verschmelzung nicht antun möchte. Auch Spider sitzt verborgen in einem Baum und beobachtet sie. Danach freut sich Mithgilivyr darauf, "nach Hause" zu gehen, und es ist klar, dass sie damit meint, dass sie ihr Schicksal erfüllt hat. Fleece lässt Mithgilivyr und Kithain allein und begleitet Glorandal zum Baumhaus der Arrowswifts. Sie hofft, dass seine Anwesenheit, seine moralische Unangreifbarkeit und Integrität die Angeklagten mürbe genug machen werden, dass sich einer verrät, denn sie geht davon aus, dass alle unter einer Decke stecken. Wenn diese fünf so konspirativ vorgegangen sind und den Fund der Quelle und ihre häufigen Besuche vor ganz Morgentau jahrelang so gut getarnt haben, also so eng verbunden waren, kann sie sich nicht vorstellen, dass einer von ihnen aus der Reihe tanzt. Der Dilettantismus mit den offensichtlich zum Finden hinterlegten Spruchrollen und der Tatsache, dass der Verdacht mit ihnen und mit dem Gift aus der Alchemistenküche auf zwei von ihnen gelenkt wurde, spricht aber wiederum für einen Einzeltäter.

 

Glorandal spricht seine maßlose Enttäuschung aus und schildert die Ausmaße ihres gemeinschaftlichen Verbrechens, und Fleeces Plan geht auf: Raelis bricht schluchzend zusammen. Sie gesteht den Mord, weil Gorn sie verführt und ihr die Sterne vom Himmel versprochen, dann aber für Naelan links liegen gelassen hatte. Glorandal sucht Fleeces Blick, und sie flüstert ihm zu, dass Vogt Dolovas es gewiss als Zeichen der guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen den Völkern und des Respekts auffassen würde, legte Glorandal den Richtspruch über Raelis in seine Hände. So blieben Glorandals Hände sauber, womit Fleece ihm erspart, ein Todesurteil aussprechen zu müssen. Glorandal sieht sie rätselhaft an: Dankbarkeit liegt in seinen Zügen, die aber von Trauer abgelöst wird. Er nickt Fleece sein Okay zu, wendet sich wieder den Angeklagten zu und meint, dass er sie morgen früh wissen lassen wird, was mit ihnen geschieht.

 

Gesagt, getan, Fleece informiert Dolovas darüber und verpackt es natürlich so, dass Dolovas kapiert, dass sie einen bei ihm gut hat. Die weinende Raelis wird grob abgeführt und ins Zeltlager gebracht. Fleece, Jewel, Jen, Jaq, Valmaxian und Ashe sitzen noch lange an der nun leeren Tafel, um sehr verspätet ihr Abendessen einzunehmen. Die gefundenen Bücher sind allesamt elfisch, weshalb sie keiner lesen kann, aber die Spruchrollen zu identifizieren, ist Valmaxian ein Leichtes. Den Fireball steckt er zwar ein, interessiert sich jedoch nicht sonderlich dafür, aber durchaus für die Teleportation (die er noch nicht mal werfen kann, weil sie zu hochstufig ist). Dazu kommt Stone to Flesh, Flesh to Stone und Levitation.

 

Jewel spricht Kithain darauf an, dass Mithgilivyr ihr etwas gegeben hat. Kithain antwortet, es seien Lebensbaumsamen gewesen. Sie kommt ja viel herum, und wenn sie einen hübschen, von Elfen bewohnten Wald findet, kann sie einen pflanzen.

 

Am nächsten Morgen hat sich ganz Morgentau wieder an der Tafel versammelt. Glorandal spricht das Urteil: Naelan, Minrothad und Nitaya werden gezeichnet und unter Todesandrohung aus dem Wealdath verbannt. Und Lethais, dem die Verantwortung für ganz Morgentau anvertraut worden war – ganz Morgentau, auch der Hirschlauf und seine Quelle –, wird zum Tode verurteilt. Fleece versteht jetzt Glorandals Gesichtsausdruck von gestern Abend: Er war ihr dankbar, dass sie sich bemühte, ihm eine weitere unangenehme Sache abzunehmen, begriff aber endlich auch seine Unzulänglichkeiten – Tugenden für einen Elfen, aber Unzulänglichkeiten für den Herrn dieser Wälder, der sich mit Politik, Unterwanderung, Spionage, Verrat und Mord befassen muss. Diese Gruppe wird nicht ewig da sein, um seine Probleme auf die Weise zu lösen, auf die sie gelöst werden müssen. Und so zahlt auch er den Preis für sein Amt, indem er den ersten und sehr gewichtigen Schritt tut, der bis über die Grenzen des Waldes hinaus deutlich machen wird, dass sich niemand, der dem Wealdath Böses will, sicher fühlen kann. Dabei bringt er sehenden Auges das größte nur denkbare Opfer: Er entfremdet sich.

 

Rialtais muss mit ansehen, wie ihre Mutter (so wie Minrothad und Nitaya) mit einem glühenden Schürhaken auf der Stirn gezeichnet wird, und dann, wie sich ihr Vater hinknien muss. Sie wirft sich schreiend auf ihn, aber Celephais holt sie von ihm runter und bändigt sie, so dass Glorandal ihn mit steinerner Miene, aber einer sicheren und eleganten Bewegung, die von seiner Kampfkunst zeugt, köpfen kann.

 

Etwas später verabschiedet sich Fleece von Glorandal und bedauert, dass sich das menschliche Blut, das durch die Adern von fünf Morgentauern floss, wieder einmal von seiner schlimmsten Seite gezeigt hat, aber Glorandal erwidert lächelnd, dass er sich davon überzeugt hat, dass nicht alle Menschen so sind. Fleece meint, dass es Segen und Fluch zugleich ist, mehr als einen Ort zu kennen, nach dem man Heimweh hat. Sie sehnt sich nach Serôs zurück, nach Calimshan, nach Hause – aber auch der Wealdath wird nun einer dieser Orte sein. Glorandal weiß, dass sie stets den Weg nach Elihir wiederfinden wird. Wenn sie sich hier zu Hause fühlt, dann will er sich auch so verabschieden, sagt er, umarmt sie sanft und bedankt sich für alles. Finglas werde sie zurück nach Brost führen.

 

Die Gruppe verabschiedet sich von Morgentau, reitet durchs Zeltlager (an Raelis' baumelnder Leiche vorbei), um sich auch von Dimiona und Vogt Dolovas zu verabschieden, und dann geht's zurück nach Brost.

 

Nach einem Schnitt sehen wir Fleece und Yuria im abgedunkelten Ratszimmer sitzen. Nur einzelne starke Sonnenstrahlen zerteilen gleißend das Zwielicht und lassen den Staub auf sich tanzen. (Dazu spielt das traurige Courage and Wisdom aus dem Hobbit.)

 

Yuria: I understand that you're not taking the easy way out, and I respect that. But the misdeeds of the accused are rather obvious. Why do you burden yourself so? Are you afraid for your conscience?

Fleece: Actually I am. I wasn't going to run away from this, so I will have to deal with them. This unwanted responsibility comes with the coat-of-arms, I guess.

Yuria: You're talking about people who wouldn't have batted an eyebrow if you had died here. No one would think less of you if you just hanged them all, if that should be your judgement.

Fleece: I'm not so sure about that, but that's not my main concern.

Yuria: What is your main concern, then?

Fleece: Well... What is any judgement worth if the main culprits go free? I'm supposed to hang the tag-alongs, but I can't hang the ones actually responsible for the crimes that took place here?

Yuria: I see. Well, Dame Jhessail, in politics you always have to strike compromises.

Fleece (bitter): Politics. Brost has never known politics of this kind until the Bulging Chest came along. The Elmanesse elves have never had any reason to assume they'd have to deal with politics of this kind when they accepted responsibility for this town.

Yuria: People will understand. They need to see that something is done. It doesn't matter if everybody ends up on the gallows who should end up there, as long as someone does.

Fleece: I know a couple of people – you wouldn't believe me in a million years if I told you whom I'm thinking of right now – who wouldn't agree with you on that.

Yuria: Maybe they don't have to deal with things like these. They're easy to criticize, but that's how the world works. Ideals in their undiluted, purest form are the gods' province, never meant to be fully embraced in their entirety by mortals. We don't have the luxury of never having to adjust our ideals, to make them work in a society that's based on rules more complicated than a magic spell thesis. I understand what you're going through. The threshold of feeling like betraying one's beliefs is different for everybody. And I assure you, Dame Jhessail, most people start out with a fine set of principles, and they all have to learn sooner or later that you can't have everything. That you have to make concessions – or perish.

Fleece: The price we pay for achieving the greater good, right?

Yuria: That's one way of putting it.

(Ab hier setzt das ruhig-majestätische Fellowship-Theme aus LotR ein.)

Fleece: When I said goodbye to my friends, I was pondering all this, and I just didn't know what to do. I was lost. I thought about having to punish Malfrade, Klamath and Stalfore – and having to let your colleagues go free. Turned my stomach. And when I got invited to Glorandal's abode, I was relieved to put all this off my mind, if only for a night. And it was a night to remember. The things I saw, the things I heard, the things I learned... they couldn't be farther away from all this. They reminded me that we're in the kingdom of Tethyr. Not the Tethyr of old, mind you, but Zaranda Star's Tethyr.

Yuria: She had to make concessions, too.

Fleece: Yes, that she did. When she absolutely had to, and only if those concessions didn't completely go against her beliefs. A lot of possible compromises she refused to make, risking defeat time and again, because victory for victory's sake alone meant nothing to her. If this kingdom was to become what she had envisioned, she had to stay true to her principles, and it is my belief that the gods allowed Tethyr to rise again because of that – against all odds. See, Queen Zaranda performed a prodigious feat, unheard of in all of our recorded history: She gave the Elmanesse and the Durmista two duchies within a human kingdom, thereby acknowledging their right to be here for all to see, and respectfully bowing before their way of life, which is in so many ways superior to our petty squabbles. We went to Morningdew and found yet another example of these "politics" and "concessions", and again they had poisoned what once was pure. But it's the ordinary townsfolk who have to pay the price whenever someone from outside decides that they want something from here. That was a harsh lesson to learn for the Elmanesse, and I'd rather they wouldn't have to and could just keep their safe distance from us, but I think they learned. (Fleece wird nun mit jedem Satz bestimmter.) I'm glad that I don't owe allegiance to a liege I don't respect. I'm glad that I don't have to scribble and quibble and wriggle like an eel to solidify my social standing or make more money or win over influential people who could be of some use to me in the future. I have the luxury of being beholden only to my conscience and the liege lords I choose. I choose the Queen, I choose the Duchy of Noromath, I choose my beliefs. And I will not be the one who allowed dirty merchant politics to be introduced to this elven duchy.

Yuria (nun langsam beunruhigt): What exactly do you mean?

Fleece: Stalfore, Malfrade and Klamath aren't alone anymore. Mortencre, Gorpane, Katarn, Orrun and Partholon keep them company in the dungeon where they all await their trial. As of this hour, their offices are being searched, and the documents we find will inform the verdicts. Moreover, the sight of 200 of Her Majesty's finest bowmen have convinced the Five Silvers to depart. No one's around to intimidate the people anymore, so they can speak freely about what transpired here, and who did what, and that also will inform the verdicts. Ancrull Northshield, Meliamne and Barnas Trufflehunter have been reinstated to the town council which will advise me in my adjudication.

Yuria: I explained to you that you can't just—

Fleece: This is Tethyr. A young and hopeful realm that's not as cynical and unprincipled as many others, at least not yet. We must see to it that it remains this way for as long as the gods will allow. I offer my sincerest thanks for your help, Yuria. But please do tell your friends in Amn they're not welcome here. (Fleece setzt sich nun gerade hin.) Based on its hostile actions on Tethyrian soil against the sovereignty of Her Majesty's duke, I hereby declare the Bulging Chest enemy of the realm and ban all its members from ever returning to the Duchy of Noromath under pain of death. The matter will be brought before the Lord Royal Chancellor, Duke Hembreon, to decide if this ban is to be extended to the whole kingdom. This is my decree, and as such will be recorded in the duchy's annals and promulgated throughout the land. Thank you for everything, Yuria – and travel safely.

 

Yuria sieht sie eine Weile lang unergründlich an, erhebt sich dann und schreitet würdevoll zur Tür hinaus. Fleece lehnt sich knarrend zurück und sieht zu dem Sonnenstrahl, der durch die halb geschlossenen Fensterläden hindurchscheint. Überblende auf denselben Raum, in dem Fleece nun dem Stadtrat ihre Entscheidungen vorträgt.

 

Elminster: Und so saß Dame Jhessail der ersten Sitzung des neuen Stadtrats vor und präsentierte ihre Urteile: Stalfore, Malfrade und Klamath sollten all ihre weltlichen Besitztümer und auf fünf Jahre die Bürgerrechte genommen werden. Im selben Zuge beauftragte sie den Stadtrat, ihnen neue Bleiben und neue Aufgaben in Morgentau zu suchen, auf dass sie sich bewähren konnten, wissend, dass Morgentau seine Alchimistin verloren hatte, und hoffend, dass Demut und ein Leben in so einem herzlichen Dorf ohne Grenzen zwischen Rassen und Ständen ihnen helfen würde, wieder zu sich selbst zu finden. Den Barden Partholon verurteilte sie wegen gezielter Unruhestiftung im Namen einer feindlichen Macht zu einem Jahr im Verlies und der Verkündung seiner Missetaten im ganzen Reich. Katarn und Orrun konnte nichts nachgewiesen werden, weshalb sie wie auch ihre Mitarbeiter nur die Verbannung traf. Auf Grund der gut versteckten Dokumente, die Jewel gefunden hatte, und diverser Zeugenaussagen verurteilte Jhessail Mortencre und Gorpane zum Tode durch den Strang. Der Stadtrat schloss sich all ihren Urteilen an, und so sprach die Bardin aus Scardale im fernen Tethyr Recht – im Namen Tyrs und des Königspaars.

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