22 - Heartwood Forest {{ currentPage ? currentPage.title : "" }}

1370 DR, Year of the Tankard: Nachdem sie aus Chessenta zurückgekehrt war, hatte die Gruppe zuerst einen Erholungsurlaub in Zazesspur eingelegt. Nun ist sie dem Hawkwing's Brook zu seiner Quelle gefolgt und hat die Starspire Mountains nach Westen umrundet, denn jetzt soll's ja nach Amn gehen, um Raziels nächstem Hinweis zu folgen. Man ist natürlich besorgt, denn im Ches haben sich schließlich Riatavin und Trailstone von Amn losgesagt und um Aufnahme ins Königreich Tethyr gebeten. Was danach geschah, sickert ja nur ganz langsam nach Süden durch (einmal abgesehen davon, dass zahlreiche Gerüchte ohnehin nicht der Wahrheit entsprechen und niemand so recht weiß, wie die Situation gerade aussieht), aber es liegt auf der Hand, dass aus diesem Konflikt ein waschechter Krieg resultieren könnte.

 

Von Weitem sehen die Helden, wie viele Reiter einen einzelnen verfolgen. Als dieser in Richtung der Gruppe abdreht, machen die Verfolger kehrt.

 

Dem elfischen Reiter (Jpg 22001) ragen drei Pfeile aus dem Rücken, und auch das Pferd ist verletzt. Er drückt Rhoedry einen Schwanenanhänger in die Hand und versucht noch, unter seine Weste zu greifen, stirbt aber dabei. Rhoedry sieht nach und findet einen blutverschmierten Brief. Jemand namens Araham schreibt, sowohl der Duke Mirthal Aendyr als auch Lady Charanda hätten viele Feinde, und so werde der Treck, der am 14. Mirtul Mosstone verlassen werde, dies unter den Augen ganz Faerûns tun – denn Araham warnt, dass ein Attentat auf Lady Charanda verübt werden soll, und man werde Zeichen zu hinterlassen wissen, die auf den Sündenbock deuten. Einiges deute darauf hin, dass sich der Attentäter vielleicht sogar im Treck verbirgt.

 

Fleece weiß, dass Lady Charanda die Bürgermeisterin von Mosstone ist, und eine elfischer Abstammung noch dazu – ihr Ururgroßvater war ein elfischer Adliger aus dem Wealdath. Man diskutiert hin und her, entschließt sich aber letztlich dazu, die Leiche des Boten und die Nachricht nach Mosstone zu bringen. Da große Eile geboten zu sein scheint, nehmen Rhoedry und Jen (und natürlich Fang und Trog) die Leiche querfeldein durch die Ausläufer des Wealdath mit, während die weniger geübten Reiter den Weg nach Mosstone nehmen, der den Wald umgeht.

 

Inmitten elfischer Ruinen tief im Wald (Jpg 22002-22007) hat Kithain Redferne (Jpg 22008) eine Meinungsverschiedenheit mit Naestra (Jpg 22009). Daraus geht hervor, dass Naestra Charanda nicht wohlgesonnen ist, während Kithain sie verteidigt.

 

In Mosstone (Jpg 22010-22011) unterhält sich Lady Charanda (Jennifer Connelly, Jpg 22012-22014) mit ihrer Vertrauten Chellendil Oakstaff (Jpg 22015) über Charandas vermissten Sohn Salandrion. Chellendil versichert ihr, "wir" suchen überall nach ihm. Sie warnt sie jedoch davor, dass sie sowohl auf Seiten der Menschen als auch auf Seiten der Elfen Feinde hat.

 

Rhoedry und Jen werden im Wald von einem Heckenschützen überfallen, dessen Pfeile stets nur knapp daneben gehen. Beide springen in Deckung, und nach einem kleinen Katz- und Maus-Spiel ruft Rhoedry dem Angreifer zu, warum sie hier sind. Der Elf gibt sich als Farendil Rothomir (Jpg 22016) zu erkennen und erklärt sich bereit, die beiden durch den Wald zu führen – jedoch nicht nach Mosstone.

 

Der Rest der Gruppe stößt auf einen kleinen Treck, der von Zazesspur nach Mosstone zieht, angeführt von dem zwielichtigen Sir Rand Barrenstone (Pete Steele, Jpg 22017-22018). Man mischt sich unters Volk (Spider und Zhai verhüllen sich wie immer und bleiben auf Abstand zu allen anderen, so gut es eben geht) und lernt auch den stets herrlich schlecht gelaunten Zwerg Tiernon Denthelm (Jpg 22019) und den reisenden Narren Flim Skrumplebee (Jpg 22020) kennen. Hier erfährt man auch, dass der große Treck, der von Mosstone aus aufbrechen soll, durch den Wealdath nach Norden führt – also genau in die Richtung, in die man ohnehin hatte reisen wollen. Man erfährt außerdem, dass seit einiger Zeit Gerüchte kursieren, dass es im Wealdath erhebliche Diamantvorkommen geben soll, was fraglos viele Leute nach Mosstone locken dürfte.

 

Der schweigsame Farendil spricht mit den beiden Menschen nur so viel wie unbedingt nötig, und nachts übernachtet er auch nicht mit ihnen. Nach ein paar Tagen – man marschiert durchs morgentliche Zwielicht (Jpg 22021-22024) – wird Rhoedry plötzlich von einem Baum gepackt und in die Höhe gerissen. Natürlich ist es kein Baum, sondern ein Treant (Jpg 22025). Farendil spricht auf Elfisch mit ihm, und der hölzerne Riese setzt ihn sanft wieder ab.

 

13 elfische Reiterinnen, Swanmaidens genannt, stoßen zu dem kleinen Treck, um ihm bis nach Mosstone Geleitschutz zu geben. Unter ihnen befindet sich auch Kithain auf ihrem Schimmel Anfauglir, begleitet von ihrem Luchs Anathar (Jpg 22026). In der Nacht treibt sich Spider allein im Wald abseits der Straße herum, als er auf jemanden aufmerksam wird, der um Geräuschlosigkeit bemüht durchs Unterholz schleicht. Spider verfolgt ihn und erkennt bald an einem kleinen Teich die hockende Kithain, die zweifellos das Ziel des Mörders ist. Als er seinen Kurzbogen spannt, macht ihn Spider unschädlich. Kithain erschrickt, aber noch sehr viel mehr, als sie sieht, was sie da gerettet hat. Kurzerhand flieht sie weiter in den Wald.

 

Farendil, Rhoedry und Jen wandern am folgenden Morgen ein niedriges Flussbett entlang, das schließlich in einen kleinen Wasserfall mündet (Jpg 22027-22031), wo sie von einem leibhaftigen Kentauren mit schwarzweiß gemusterten Leib und schwarzweißer Irokesenmähne (sh. D&D-Mini) in Empfang genommen werden, an dem die beiden Hunde sofort einen Narren fressen. Er stellt sich als Talarand vor und als weitaus unterhaltsamer und charmanter als Farendil heraus. Während dieser nun Jens und Rhoedrys Pferd (mit der Leiche des Botenreiters darauf) weiter in den Wald führt, bringt Talarand die beiden Gäste nach unten und plaudert mit ihnen über "die Welt dort draußen", als handle es sich um eine ganz alltägliche Begegnung. Der Kentaur führt Rhoedry und Jen in ein sehr idyllisches Tal (Jpg 22032-22035) und zeigt ihnen einen hohlen Baum, der ihnen für diese Nacht als Unterkunft dienen soll (Jpg 22036). Dieser erweist sich als weit geräumiger, als er von außen betrachtet sein dürfte. Rhoedry ist nach wie vor auf positive Weise sehr aufgeregt, doch Jen bleibt misstrauisch – als geborene Amnierin hat sie von Elfen keine allzu hohe Meinung und fühlt sich nicht nur vom ganzen Wald beobachtet, sondern diesem auch ausgeliefert. Den beiden bleibt jedoch keine Wahl, und so macht man es sich gemütlich und versinkt in tiefen, friedlichen Schlaf. Nicht weit entfernt unterhalten sich Tarasynora Aendryr (Jpg 22037), Uevareth Korianthil (Jpg 22038), Naestra, Farendil und Talarand über ihre Gäste – und natürlich über die Nachricht des Boten und Rhoedrys Bericht, wie dieser zu Tode gekommen ist.

 

Am nächsten Morgen kommt der kleine Treck im beschaulichen Mosstone an, das jedoch aus allen Nähten platzt. Auf Flim Skrumplebees Anraten hin spart man nicht am falschen Ende und steigt in der teuren Singing Fairy ab, einer Taverne mit Gasthäusern, die allesamt auf verschiedenen Ebenen und mit Stegen und Treppen verbunden in den Bäumen untergebracht sind (Jpg 22039-22045). Während das große Schankhaus nur wenige Yards über dem Boden schwebt, befinden sich die einzelnen "Bungalows" teilweise sogar in den Baumkronen. Raif wird sofort auf die bildhübsche Shennai (Adriana Lima, Jpg 22046) aufmerksam, die hier bedient – zweifelsohne ist sie neben der formidablen Location ein weiterer Grund dafür, dass die Singing Fairy, obwohl nicht gerade preiswert, so gut besucht ist. Die Gespräche drehen sich hier natürlich in erster Linie um die angespannte Situation zwischen Tethyr und Amn.

 

Am selben Morgen erhält Jen, die sich gerade am kleinen Teich wäscht, während Rhoedry seine Hunde Gassi führt, von Tarasynora Besuch, die sich vom Wahrheitsgehalt der Geschichte überzeugen will. Jen bleibt misstrauisch und etwas abweisend, benimmt sich jedoch und wiederholt den Bericht, den Rhoedry zuvor abgegeben hatte. Tarasynora entgegnet, sie glaube ihr, dankt ihr für den Dienst, den sie und ihr Freund sowohl dem Boten als auch Lady Charanda erwiesen haben, und geht wieder.

 

Nicht ahnend, dass Kithain mit Lady Charanda in engem Kontakt steht, hat man sie natürlich nicht ins Vertrauen gezogen. Also putzt Fleece bei der Stadtverwaltung Klinken, wird aber nicht zu Charanda vorgelassen. Sollten die Vermutungen dieses Araham, der den Brief geschrieben hat, zutreffen, und Charanda soll wirklich einem Attentat zum Opfer fallen, das irgendeine Partei als Aufhänger für einen politischen Schachzug nutzen will, dann ist niemandem zu trauen, und so kann Fleece schwerlich irgendjemandem den wahren Grund verraten, warum sie die Bürgermeisterin sprechen will. Unverrichteter Dinge zieht sie wieder ab – es wird ihr schon noch etwas einfallen, bis zur Weiterreise des Trecks sind ja noch ein paar Tage Aufenthalt in Mosstone eingeplant.

 

Talarand bringt Rhoedry und Jen zu einer Lichtung, locker mit ihnen plaudernd, ohne ihnen zu verraten, wo es hingeht, denn das sei eine Überraschung. Als sie die Lichtung erreicht haben, staunen die beiden Menschen Holzklötze. Vor ihnen stehen drei riesige Hippogriffe, die mit Zaumzeug ausgerüstet sind. Farendil lächelt nun zum ersten Mal und stellt ihnen die beiden vor, auf denen sie reiten werden: Aruil (Jpg 22047) und Iliara (Jpg 22048). Talarand wirft sogleich hilfreich ein, dass er Fang, Trog und die Pferde höchstpersönlich nach Mosstone bringen werde. Rhoedry ist völlig verdattert: Diese Tiere sollen sie reiten? Jen versucht, sich nichts anmerken zu lassen, wird aber etwas blass um die Nase. Dennoch fasst sie sich ein Herz, geht zu "ihrem" Hippogriff, wendet sich dann Farendil zu und dankt ihm förmlich für die Gastfreundschaft und die Hilfe, was dieser mit einem Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung quittiert. Er rät, die Hippogriffe höflich zu behandeln, und hilft Jen beim Aufsteigen. Mit Rhoedry hat er mehr Probleme, da dieser sich unbewusst gegen die Hilfe wehrt, während er immer noch hilflos lächelt, worüber Talarand wiederum herzlich lachen kann. Letztlich kann Farendil ihn in den Sattel bugsieren, besteigt seinen Hippogriff, und man hebt ab und sieht den Wealdath aus der sprichwörtlichen Vogelperspektive (Jpg 22049-22051).

 

Kithain sucht Fleece auf, die den Markt durchstöbert, und fragt sie vorsichtig nach dem Tiefling. Fleece erwidert, sie habe bereits von gestern Nacht gehört. Kithain erklärt, sie sei dankbar für seine Tat – aber mitten in der Nacht einem solchen Wesen im Wald zu begegnen, habe ihr Furcht eingejagt. Fleece versteht das nur zu gut und stellt sich erst einmal förmlich vor. Raif stößt hinzu, der Fleece ein gut verpacktes Outfit zeigt, das er soeben beim teuersten Schneider der Stadt erstanden hat. Fleece lässt sich die Adresse des Schneiders geben und stellt ihm dann Kithain vor, die etwas scheu reagiert, aber Raif nicht aus den Augen lässt. Auch die anderen sieht man einkaufen und sich neu einkleiden. Nach und nach wird man auf panische Schreie und verwunderte Ausrufe aufmerksam – drei riesige Vögel steuern den Markt an (den größten offenen Platz zum Landen). Alle machen Platz, und majestätisch landen die Tiere. Fleece fällt fast vom Glauben ab, als sie sieht, wer darauf sitzt... Kithain ist dieser Anblick weitaus vertrauter (wenngleich sie noch nicht gesehen hat, dass Menschen diese Hippogriffe reiten), und so läuft sie zu Farendil. Fleece hilft Rhoedry beim Absteigen, während Jen dies ohne Hilfe tut und sich, nicht wissend, ob die Hippogriffe intelligent sind, bei Iliara für den Flug bedankt. Rhoedry, kaum, dass er wieder festen Boden unter seinen Stiefeln hat, plumpst erst mal auf den Hosenboden, lacht aber ungläubig darüber, dass er soeben eine Erfahrung gemacht hat, die er sich nie hätte träumen lassen. Farendil informiert Kithain, die daraufhin losläuft. Rhoedry und Jen bedanken sich bei Farendil, der mit den Hippogriffen wieder abhebt, und so macht man sich auf zur Singing Fairy, um sich auszutauschen.

 

Am Abend ist die Fairy gut besucht, und nach den Strapazen der Reise hat man sich herausgeputzt (Raif: Jpg 22052, Fleece: Jpg 22053, Ashe: Jpg 22054, Raveena: Jpg 22055). Spider und Zhai sind natürlich nicht anwesend. Kithains Reaktion auf Spider hat allen wieder in Erinerung gerufen, wie er auf andere Leute wirkt, und Zhai hat hier ausnahmsweise sogar noch weniger als er verloren, ist Mosstone den Elfen doch freundschaftlich verbunden. Eine Drow würde einen Tumult sondergleichen auslösen. Raif, der natürlich darauf aus ist, Shennai zu beeindrucken, rät Fleece verschwörerisch, den Hinterwäldlern hier mal zu zeigen, wie man in Amn zu feiern versteht, und so fragt sie brav die Hausherrin, ob sie aufspielen dürfe. Die kleine Band, die sie auf der Herreise kennen gelernt hat, stimmt ein und legt mit einem feurigen amnischen Stück los. Raif, der dank seines neuen Outfits blendender denn je aussieht, schnappt sich die nicht minder umwerfende Raveena und legt mit ihr eine heiße Sohle aufs Parkett, die natürlich bei den weniger Weitgereisten "Ooohs" und "Aaahs" hervorruft. Man geht zu dem unvertrauten Rhythmus ganz gut mit, und damit alle anderen auch tanzen können, spielt Fleece als nächstes einen fröhlichen Volkstanz. Um uns in die Stimmung zu versetzen, in die Fleece die Gäste versetzt, haben wir tief in die Achtziger-Jahre-Kiste gegriffen und Walking On Sunshine von Katrina & The Waves, When Tomorrow Comes von den Eurythmics, If She Knew What She Wants von den Bangles und viele, viele andere Songs aufgelegt, was fabelhaft funktioniert hat. Auf Grund unserer eigenen Partystimmung (und unseres Strohrum-Pegels) war der Perform-Check eigentlich nur noch Formsache – als da aber auch noch eine natürliche 20 fiel, die das Ergebnis auf sagenhafte 35 katapultierte, resultierte daraus eben, was hin und wieder auch bei realen tourenden Bands passiert: Man spielt Show auf Show, aber aus irgendeinem Grund gerät eine zu einem Ereignis, das alle wegbläst und von dem die Fachpresse noch jahrelang redet. Fleece legt also den Auftritt ihres bisherigen Lebens hin, steckt sämtliche Anwesenden an, was sie noch weiter beflügelt, was wiederum die Gäste noch mehr mitreißt. Die Stimmung wird immer phänomenaler, und von draußen kommen immer mehr Passanten rein und machen mit, bis es draußen letztlich so aussieht wie vor In-Discos um Mitternacht: Die Leute stehen draußen auf der Treppe und unter dem Boden der Fairy um den Baum herum, um wenigstens so die Musik mitzubekommen, und bald wird sogar draußen getanzt. Es ist fast wie ein Aufatmen, denn endlich fällt von ihnen die Anspannung der letzten Tendays ab, die die Angst vor einem Krieg zwischen Tethyr und Amn mit sich bringt.

 

Zögernd bewegt sich Kithain auf die Singing Fairy zu. Dort wollte sie aus Neugier sowieso hin, nur um mal von Weitem zu lauschen, doch was sie hört – und die Reaktionen, die sie hier draußen beobachtet –, weckt in ihr den Wunsch, hineinzugehen. Raif sitzt derweil außer Puste mit einigen Einwohnern zusammen und sieht gedankenverloren lächelnd Fleece zu, wie sie in ihrem Element aufgeht und die Menge im Griff hat. Er bemerkt nicht, dass sein ursprünglicher Plan längst aufgegangen ist und Shennai trotz der vielen Arbeit immer wieder zu ihm rübersieht. Theon seufzt hilflos lächelnd, zögert kurz und stupst dann Raif an, um ihn auf Shennais Versuche, Blickkontakt herzustellen, aufmerksam zu machen. Auch ohne Dialog wird dem Zuschauer klar, dass Theon ahnt, dass Raif über Fleece Shennai glatt vergessen könnte, und ihn zu seinem Glück zwingt, denn der Spatz in der Hand ist nun mal besser als die Taube auf dem Dach.

 

Da die Treppe unpassierbar ist, klettert Kithain kurzerhand behände am Stamm hoch und übers Geländer. Die vielen Leute auch hier draußen auf der Plattform schrecken sie ab, und doch fasst sie sich ein Herz und zwängt sich hindurch und hinein in die verräucherte, laute, zum Bersten gefüllte gute Stube. Die Luft raubt ihr fast den Atem, die Lautstärke setzt wie bei einem Tier den Fluchtreflex in Lauerstellung, aber die Fröhlichkeit spricht Kithain ganz tief drinnen massiv an.

 

Schnitt auf ein Zelt am Rande der Stadt, das aus den anderen deutlich heraussticht, weil es so feudal und exotisch aussieht. Darin sitzt Davram Bashere (Andy Garcia, Jpg 22056) mit einem Schergen (Jpg 22057). Bashere hat bereits gehört, dass Charandas Sohn verschwunden ist – er hat also nichts damit zu tun –, und befürchtet, die Weiterreise des Trecks könnte sich dadurch verzögern. Also wäre es vielleicht angebracht, bei der Suche nach dem Kleinen zu helfen, damit es auch nach Zeitplan weitergehen kann. Hier erfährt der Zuschauer auch, dass Charanda mit dem Treck mitreisen wird, um ein Signal für die Freundschaft zwischen Menschen und Elfen zu setzen. Kein Wunder, dass es sowohl unter den Menschen als auch unter den Elfen Hardliner gibt, die sich die alten Zeiten zurückwünschen. Ferner stellt sich heraus, dass Bashere in den Wealdath will, um Einhörner zu jagen...

 

Fleece nutzt eine wohlverdiente Spielpause, um sich zur sehr verloren aussehenden Elfe inmitten all der Menschen zu gesellen und mit ihr kurz an die frische Luft zu gehen. Kithain scheint von den Menschen fasziniert zu sein, merkt aber auch an, dass das längst nicht alle Elfen so sehen. Fleece bricht das Eis, indem sie das Schwinden der Elfen bedauert und kurz davon erzählt, dass sie aus den Dales stammt, wo man ja eine ganz ähnliche Situation wie Mosstone hat: Man hat seit Menschengedenken Tür an Tür gelebt und sich gut verstanden, und das Wissen, dass die geheimnisvollen Nachbarn nach und nach die heimatlichen Gestade verlassen, erfüllt sie mit Melancholie. Nicht, dass jeder Dalesman schon einen Elfen gesehen hätte, bei Weitem nicht – aber man wusste halt, sie waren da. So gerät man ins Plaudern, und Fleece entlockt Kithain, dass die Swanmaidens oft ausgesandt werden, mit Lady Charanda zusammenzuarbeiten, und sich daher gut verstehen. Fleece fragt vorsichtig an, ob Kithain ein Treffen arrangieren könne, doch die Elfe erwidert lächelnd, dass das nicht nötig sei – die Bürgermeisterin sei bereits im Bilde.

 

Raif schleppt Shennai ab (Jpg 22058-22060), Fleece und Rhoedry genießen es ebenfalls, endlich mal für sich zu sein, aber Rhoedry ist nicht so ganz bei der Sache und starrt an die Decke, während Fleece ihn reitet. Sie schnippt mit den Fingern vor seiner Nase herum.

 

Fleece: Hey!

Rhoedry: What?

Fleece: Feel like joining me?

Rhoedry: What?

Fleece: I'm working like a dog here, and you're off in dreamland.

Rhoedry: No, sorry, no, it's just... Can you believe that all that's happening to us is actually, you know... happening to us?

Fleece: Meaning?

Rhoedry: Come on. The key hunting, doing quests for amazons, you and Raveena hanging out with merfolk, having a bout with the Ravager, nearly drowning, riding bloody giant eagles for Malar's sake? Everything. I mean, can you believe it?

Fleece: Can you believe we ended up together? (Rhoedry sieht sie nur an.) So enjoy it while it lasts.

 

Zwei Bungalows weiter kommentiert Elminster Raifs Unglauben: Da schläft er mit einer atemberaubenden Frau, von der er früher in den Dales nicht mal hätte träumen dürfen, und muss doch immer wieder feststellen, dass seine eifersüchtigen Gedanken zu Fleece und Rhoedry wandern.

 

Am nächsten Morgen bekommt die Gruppe, als sie gerade beim Frühstück zusammensitzt, unerwarteten Besuch: Lady Charanda höchstpersönlich, begleitet von Chellendil Oakstaff und Kithain. Nach einigem Small Talk fällt das Gespräch natürlich zuerst auf die politische Lage, hat man doch nun jemanden vor sich sitzen, der besser Bescheid weiß als der "Ich hab gehört, dass..."-Schuster von nebenan. Charanda erklärt, dass der Handel mit Anchorome das westliche Amn reich gemacht hat, aber der Einfluss und die Wichtigkeit des östlichen Amn schwanden. Auch hat das Council of Six dem Ersuchen dieser Städte nicht stattgegeben, sie an dem Handel teilhaben zu lassen – stattdessen spielte sich der lukrative Überseehandel von der Küste aus nur nach Norden und Süden ab. Da die mächtigen Handelshäuser und -familien Amns in Riatavin und Trailstone nur wenig Besitztümer haben, genießen sie dort auch nicht den Einfluss, der nötig wäre, die Städte von diesem Schritt abzuhalten, von dem sie sich Anteil am Handel des aufstrebenden, wenn nicht gar florierenden Königreichs versprechen. Das Council of Six hatte also Unterhändler in diese beiden Städte geschickt, und Tethyr ebenso. Erstere behandelten Letztere jedoch wenig respektvoll, und ein Affront gegen einen Unterhändler des Königspaars ist ein Affront gegen das Königspaar selbst, das dem Ersuchen Riatavins und Trailstones plötzlich sehr viel gewogener war. Das Council of Six, seit jeher gewohnt, stets die absolute Kontrolle zu genießen, vergriff sich im Ton, denn die Unterhändler ließen sich sogar dazu hinreißen, Drohungen auszusprechen. Da es sich hier um internationale Beziehungen handelte, mussten die Drohungen ernst genommen werden, und da sich Tethyr nicht erpressen lässt, hat es Truppen nach Riatavin und Trailstone entsandt, um "die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten". Das wiederum wird das Council of Six nun nicht auf sich sitzen lassen können... Nach einigen Spekulationen, ob die Situation weiter eskalieren wird, kommt man auf den Grund für Charandas Anwesenheit zu sprechen: Es geht zunächst um den Treck und das geplante Attentat und schließlich um ihren Sohn. Charanda heuert die Gruppe offiziell an, um nach ihm zu suchen. Man schwärmt also ziellos aus und hört und sieht sich um. Am Abend festigt Fleece ihren Ruf als Kassenmagnet und überzeugt den Besitzer der Singing Fairy, die Gruppe umsonst hier wohnen zu lassen – dafür lockt sie schließlich auch das Volk an, das hier sonst wegen der Preise nicht trinken würde. Die Abenteurer bekommen auch mit, dass man sich sorgt, ob die geplante Weiterreise der Karawane pünktlich stattfinden wird – oder ob man ohne Lady Charanda durch den Wealdath ziehen wird.

 

Kithain wagt sich wieder neugierig zur Singing Fairy, um dem lustigen Menschentreiben zuzuhören. Wie sie draußen auf dem umlaufenden Balkon steht, springt Spider vom Dach und gesellt sich zu ihr, der sich leichthin nach ihrem Befinden erkundigt, was ihr aber fast einen Herzanfall beschert. Schon wendet sie sich um, um die Flucht zu ergreifen, da ragt ihr schon ein Pfeil aus der Brust, und sie sackt leblos zusammen. Spider tritt aus dem Schatten und weist einen zu Tode erschrockenen Gast, der gerade austreten wollte, an, Theon Baratheon zu verständigen, um das Leben der Elfe zu retten, visiert den Punkt an, aus dem der Schuss kam, und legt seinen bis dato weitesten Shadow Jump hin, der ihn sehr viel Energie kostet. Tatsächlich ist er in einen Baum gesprungen, den gerade eine vermummte Gestalt hinabklettert. Spider springt ihr mit einem zweiten Shadow Jump hinterher, und ein kurzer, harter Kampf entbrennt, in dem sich herausstellt, dass der verhüllte Attentäter Spider hoffnungslos überlegen ist. Mit einem Schnitt über die Innenseite seines Oberschenkels durchtrennt er Spiders Arterie und flieht. Da er verbluten würde, nähme er jetzt die Verfolgung auf, kehrt er mittels Shadow Jump zur Fairy zurück, was ihn seine letzten Kräfte kostet. Auf dem Balkon ist ohnehin schon die Hölle los, doch als obendrein der Tiefling auftaucht, bricht endgültige Panik aus – schließlich muss er ja Kithains Attentäter sein. Theon hat Kithain bereits versorgt und kümmert sich nun um den zusammenbrechenden Spider, der rasch Bericht erstattet, bevor er es nicht mehr kann.

 

Am nächsten Morgen erfährt die Gruppe, dass sich Salandrion unter ungeklärten Umständen wieder angefunden hat. Fleece stellt die Theorie auf, dass möglicherweise die Elfen des Wealdath – oder jedenfalls eine Fraktion davon – Salandrion entführt hat, um Charanda vor dem Attentat zu bewahren. Entweder haben es sich die Entführer anders überlegt, oder Elfen, die damit nicht einverstanden waren, haben ihn zurückgebracht – oder derjenige, der das Attentat im Schilde führt, hat auf diese Weise dafür gesorgt, dass das Attentat stattfinden kann...

 

Die Abreise steht nun unmittelbar bevor. Klar ist, dass Zhai und Spider unmöglich mitreisen können. Da jemand dafür sorgen muss, dass sie eine Überfahrt nach Amn bekommen, erklärt sich Raveena bereit, ebenfalls zurückzubleiben, und Ashe tut es ihr gleich. Man hat sich eine gute Adresse in Trademeet geben lassen, die Woodland Lodge, und vereinbart, dort auf die anderen zu warten, je nachdem, wer zuerst dort ist.

 

Auf der Fahrt über die Straße, die schon lange keine größere Karawane mehr benutzt hat (Jpg 22061-22062), belauert man sich misstrauisch. Jen etabliert sich als Feindbild für Sir Rand, während Fleece sich mit ihm gut stellt. Eines Nachts – wenige Stunden, nachdem man einen Plan geschmiedet hat, wie man Charandas Tod in einer brennenden Kutsche vortäuschen kann – weckt Kithain Fleece und Rhoedry und entführt sie ein Stück in den Wald, um unter sechs Augen mit ihnen reden zu können. Gerade erklärt sie, dass sie ein Gespräch zwischen zwei Soldaten Sir Rands belauscht habe, das nichts Gutes bedeuten kann, als schon die Hölle losbricht – Kampfeslärm und Schreie sind vom Lager zu hören. Schnell laufen die drei zurück und sehen, dass ein heilloses Durcheinander ausgebrochen ist. Offenbar ist der Übergriff von Sir Rands Männern auf Charanda durch die Swanmaidens vereitelt worden, und nun – wehe, wenn sie losgelassen – attackieren sie alles, was sich bewegt. Raif und Theon haben Mühe, die Menschen in ihrer Nähe zu beschützen, aber Sir Rand und seine engeren Vertrauten gehen nun konzentriert gegen die Swanmaidens vor und metzeln sie nieder, um an Charanda heranzukommen. Fleece erschafft mit Major Image die Illusion eines riesigen Teufels (Jpg 22063) zwischen Charandas und Sir Rands Leuten, während Rhoedry diese Ablenkung nutzt, um aus dem Unterholz heraus gezielt die Reihen der Angreifer mit wohlplatzierten Pfeilen auszudünnen. Derweil fragt der Scherge aufgeregt Bashere in seinem Zelt, was denn nun zu tun sei. Bashere ist ebenso überrascht wie alle anderen, trifft aber bereits seine Vorbereitungen. So eine Chance, meint er, biete sich so schnell nicht wieder. Zwar sahen seine Pläne ganz anders aus, aber dieser brutale und unerwartete Übergriff komme geradezu wie gerufen.

 

Nachdem Jen Sir Rand schwer verletzt hat, ergreifen seine Männer die Flucht in den Wald. Charanda ist noch am Leben, die Gefahr scheint ausgestanden – als sich plötzlich zwei Vrocks materialisieren (Jpg 22064-22065)... Jen und Rhoedry ergreifen Charanda, bugsieren sie in ihre Kutsche und schließen sich mit ihr ein. Während Jen damit beschäftigt ist, die Kutsche zu verrammeln, muss sich Rhoedry schwer zusammenreißen, um nicht in Panik auszubrechen – von Dämonen ist er bislang verschont geblieben. Als das panische Geschrei langsam erstirbt (die meisten sind einfach Hals über Kopf in den Wald gelaufen, einige dagegen den Vrocks zum Opfer gefallen), klopft Bashere an die Tür zu Charandas Kutsche. Als niemand aufmacht, bricht er die Tür mit einem Zauber auf und schaut von den Vrocks flankiert ruhig hinein. (Die Vrocks sind beide jeweils CR 9, und die Gruppe ist nicht nur vom Kampf angeschlagen, ihr fehlen auch noch vier Mitglieder.) Niemandem müsse etwas zustoßen, er wolle nur Lady Charanda – und die sei er liebend gern bereit, einzutauschen, und zwar gegen eine der Swanmaidens. Jen und Rhoedry bleibt keine Zeit zum Staunen, denn Bashere schickt Jen los, eine überlebende Swanmaid zu suchen und ihm zu bringen, Charanda und Rhoedry bleiben solange bei ihm. Jen kocht vor Wut und spuckt vor ihm aus, muss sich aber fügen, passiert die beiden Dämonen und macht sich auf die Suche.

 

Sie findet Theon, Raif und Fleece und natürlich auch Kithain. Diese hat keine Ahnung, was Bashere von einer Swanmaid will, erklärt sich aber bereit, den Tausch zu vollziehen. Gesagt, getan, Bashere spielt fair und lässt seine Geiseln gehen. Danach zwingt er Kithain, mit einer magischen Flöte, die nur ein Elf spielen kann, ein Einhorn zu rufen...

 

Am nächsten Morgen finden die Abenteurer die völlig verzweifelte und am Boden zerstörte, aber lebende Kithain vor, die weinend neben einem toten Einhorn kniet, dem man das Horn abgehackt und das Herz aus der Brust entnommen hat. Das war der einzige Grund für Bashere gewesen, mitzureisen: schlicht und ergreifend, um seltene Zauber- und Ritualkomponenten zu besorgen. Mit dem Attentat hatte er nichts zu tun, er hat nur die Gunst der Stunde genutzt.

 

Die Karawane reist weiter zu einem alten Handelsposten, den Twin Towers of Tethir, und legt dort eine dringend notwendige Rast ein. Kithain erklärt dort Fleece, dass sie, als sie die Gruppe kennen gelernt hatte, sofort spürte, dass ihr Lebensschicksal außerhalb des Wealdath liegt. Ob es mit der Gruppe zu tun hat, kann sie nicht sagen, aber allein fände sie sich in der Welt da draußen nie zurecht. Sie bittet darum, sich den Abenteurern vorerst anschließen zu dürfen. Fleece lässt darüber abstimmen und fragt Jen gar zweimal. Aber mit einer Halbdrow in der Gruppe kann sie schlecht einer Elfe den Zutritt verwehren, und so nimmt Kithain Abschied vom Wealdath.

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