36 - The Queen Of Air {{ currentPage ? currentPage.title : "" }}

1371 DR, Year of the Unstrung Harp: Es klopft an der Tür, Fleece öffnet Sanozar (Jake Gyllenhaal, Jpg 36001), der einen verwirrten und verzweifelten Eindruck macht und nach der Königin der Lüfte fragt, die er sucht. Fleece will ihn abwimmeln, aber er verschafft sich Zutritt. Nervös ruft Fleece nach Raif, der unten den Krach hört, seinen Challenger nimmt, runterläuft und ihn zieht, während er fragt, was los ist. Sanozar zieht aus einem Reflex ebenfalls blank, Raif entwaffnet ihn und stößt ihn die Stufen hinunter auf die Straße, läuft hinterher, bedroht ihn mit dem Schwert und schreit ihn an, was ihm einfalle. Da tritt Raina auf den Plan, die sich an Raif vorbeidrängelt, nachhakt, was der im Staub liegende Sanozar eben gesagt hatte, und mit feuchten Augen bestätigt, sie sei die Königin der Lüfte...

 

Schnitt auf Raina, Raif und Fleece, die im Wohnzimmer sitzen, während Raina ihre Lebensgeschichte erzählt (nachdem ihr Sanozar offscreen vom Grund seines Kommens berichtet hatte und sich nun draußen die Beine vertritt): Sie ist die Tochter eines amnischen Tuchhändlers, die ihrer kleinen Schwester sehr verbunden war, obwohl diese immer merkwürdige Anfälle hatte und als sonderbar galt. Eines Tages fielen ihrem Vater elfische Pflanzensamen in die Hände, die er kurzerhand zur Probe anbaute. Daraus entwickelten sich wunderschöne Orchideen. Eines Tages fiel ihr Vater bei einem großen Ankauf calishitischer Seide auf schlechte Ware herein und geriet in finanzielle Nöte. Als ihn einer seiner Geschäftspartner aus Calimshan, Nizam, besuchte, war er gezwungen, auf sein Angebot einzugehen, als dieser der Orchideen und Tamina ersichtig wurde: Er wollte die Orchideen und Tamina und war im Gegenzug bereit, ihn vor dem Ruin zu bewahren. Als Raina alt genug geworden war, reiste sie auf eigene Faust nach Calimshan, geriet dort aber in Sklaverei und wurde im Namen von Valryn Ballaize gekauft und zu einer seiner Agentinnen herangezogen. Iari lernte sie erst kurz, bevor sie auf die Gruppe traf, kennen, betont aber, dass im Gegensatz zu ihr Iari ihre gemeinsame Legende glaubt, und dass sie von all dem nichts erfahren dürfe, schon gar nicht so kurz vor der Geburt. Iari denke ja, dass sie Raina schon lange kennt, und bringt ihr freundschaftliche Liebe entgegen, und da man inzwischen ja schon mehr als ein Jahr miteinander verbracht hat, falle es schwer, diese nicht zu erwidern.

 

Fleece hält sich mit Äußerungen zurück und lässt sich nicht anmerken, was sie von dieser Überraschung hält, während Raif stocksauer ist, dermaßen betrogen worden zu sein. Raina ist das von vornherein klar, und sie vermeidet jeden Blickkontakt, während sie erzählt. Abschließend meint sie, Tamina werde in Calugarul auf der Insel Nykkar gefangen gehalten und habe Sanozar geschickt, Raina zu finden, damit sie endlich jemand befreit. Früher, wenn sie ihre schmerzhaften Anfälle hatte, hatte Raina sie immer mit einem Märchen von der Königin der Lüfte abgelenkt und getröstet, die alle Schmerzen wegtrage. Das verdeutlicht ihr, dass Sanozar die Wahrheit gesagt haben muss. Die beste Gelegenheit, sie zu befreien, sei das nahende Mittsommerfest zwischen den Monaten Flamerule und Eleasis, denn dann herrsche auf Nykkar viel Besucherandrang, und Fremde fielen nicht so schnell auf. Dann gelte es laut Sanozar, zwei Schlüssel zu finden, die ihre Gemächer öffnen. Raina bittet die beiden inständig, ihr zu helfen.

 

Fleece rät Raina, sich zu Sanozar zu gesellen, denn was sie ihnen hier eröffnet hat, muss erst mal verdaut und besprochen werden. Sie spricht mit Raif unter vier Augen, und es gelingt ihr kaum, den wütenden Burschen zu beruhigen. Nun wisse man ja gar nicht mehr, was wahr ist und was nicht, meint er – vielleicht sei dies ja auch ein Manöver Ballaizes, weil er Rainas Entdeckung nahen glaubte, vermutlich habe sie sich deshalb an ihn rangeworfen. Und nur, weil sie es jetzt behauptet, müsse man ihr glauben, dass Iari auf Grund von Gehirnwäsche oder was auch immer von ihrer gemeinsamen Legende überzeugt ist, während sich die beiden wahrscheinlich darüber ins Fäustchen lachen, was für Idioten ihnen hier auf den Leim gegangen sind?

 

Raina ist fest entschlossen, Sanozar zu begleiten, und bezweifelt, dass die Gruppe ihr nun, da ihr Geheimnis offengelegt ist, helfen wird. Daher kontaktiert sie zuerst die beiden Außenstehenden, bei denen sie sich die besten Chancen ausrechnet: Jaqeera und Valmaxian. Beiden bietet sie einen Teil ihres Ersparten an. Jaq schlägt ein, da sie von irgendetwas leben muss und es momentan nichts anderes zu tun gibt, als darauf zu warten, dass die Ausgrabungen etwas zutage fördern, und Valmaxian kann Raina mit dem Hinweis auf ein Portal ködern, von dem Sanozar erzählt hat.

 

Am Abend, als alle im Haus sind, findet in Rainas und Iaris Abwesenheit (die Karnia unter dem Vorwand eines Last-Minute-Einkaufs mitgenommen hat) das Tribunal statt. Was Jen betrifft, kann Rainas Schwester sonstwo verrotten und Raina sich gern dazugesellen – Verrat ist Verrat. Spider, Zhai und Ashe stimmen ihr zu. Rhoedry ist sehr schweigsam und hält sich zurück. (Der Zuschauer weiß, was ihm durch den Kopf gehen muss.) Fleece verteidigt Raina mit der Begründung, dass sie ebenso ein Opfer Ballaizes ist wie so viele andere auch. Raif ist ihr vehementester Gegner und wiederholt seine Argumente, dass all dies vermutlich nur ein Schachzug Ballaizes ist, die Gruppe von hier wegzubekommen, um über die Ausgrabungsstätte herzufallen, und dass er Iari ebenso misstraut wie Raina. Jetzt werden der werdenden Mutter gegenüber natürlich alle so tun, als sei nichts gewesen, weil es ja sein könnte, dass sie wirklich nicht ahnt, was vor sich geht, aber insgeheim bleibt der Zweifel, ob man sich ihr gegenüber nicht einfach nur lächerlich macht. Kithain täte nichts lieber, als die verhasste Stadt zu verlassen, und würde gern eine Reise unternehmen. Jewel kann Raina nicht verdammen – sie weiß sehr gut, wie es sich anfühlt, mit den Gewissensbissen eines Verräters leben zu müssen, und wenn man sich noch so erfolgreich einredet, keine Wahl gehabt zu haben...

 

Nach einem Schnitt steht Raina mit Sanozar an Bord eines Schiffes, das die kurze Strecke nach Nykkar zurücklegen soll, und mit ihnen "Pacal" (Antonio Banderas) und Valmaxian, der sich den ihm zustehenden Urlaub für Feldforschungen genommen hat. Fleece, Jewel, Kithain und Nefirti gehen an Bord, und im letzten Augenblick, als man die Stelling schon einholen will, kommt Raif angelaufen, wirft seinen Rucksack an Deck und springt über die Reling. Raina will etwas sagen, aber Raif winkt nur mürrisch ab. ("Shut up.")

 

Nur wenige Tage, nachdem sie abgelegt haben – Fleece übt mit Jaq fleißig die Landessprache –, erfährt man durch das Journal von Rhoedry, dass Almraiven von den Tashalari belagert wird. Fleece will umkehren, muss aber auch einsehen, dass niemand in die Stadt kann.

 

Das Schiff hat es nicht mehr weit bis Nykkar, als es in einen Sturm gerät, in dem es einen Mastbruch erleidet, und obendrein herrscht nach dem Sturm Flaute. Zudem sehen die Abenteurer am Morgen nach dem Sturm Jaq erstmalig im ungeschminkten Original, da sie bisher nie eine Nacht in ihrer Gegenwart verbracht hatten, ohne dass sie zuerst aufgestanden wäre und sich hergerichtet hätte, und momentan hat sie andere Probleme, als ihre Maske aufzusetzen. Jedoch hat man sich so sehr an Pacals männliche Gesellschaft gewöhnt, dass es sehr merkwürdig ist, nun vor Augen gehalten zu bekommen, dass es ihn nicht gibt und diese Unbekannte ihn verkörpert. Man wusste zwar von Valmaxian, dass eine Frau dahintersteckt, aber kennen gelernt hat sie in dem Sinne noch niemand.

 

Die Wasserfässer sind im Sturm leckgeschlagen, und so gehen die Vorräte rasch zur Neige, und wie auf Bestellung kommt eine Sklavengaleere herangerudert. Man ist erschöpft, durstig und entmutigt, und an Bord der Galeere sind zu viele Sklavenfänger zu sehen, als dass sich Widerstand lohnte. Alle lassen die Köpfe hängen, doch Valmaxian meint, seine Erfahrung habe gezeigt, dass, wenn man sehe, dass man es mit einem Gildenmagier zu tun hat, geneigter ist, den Rückzug anzutreten, woraufhin Jaq mürrisch versetzt: "I'm stuck on a shipwreck with a gaudy wizard with a head full of brains – and the common sense of a grain weevil." Fleece, die von Jen weiß, was sie erwarten würde, wenn man jetzt aufgibt, reißt sich zusammen und feuert die Seeleute und ihre eigene Truppe an. Man macht sich bereit, doch bevor Fleece zu singen beginnen kann, ist sie die Erste, die von einem Fangnetz der enternden Sklavenfänger von den Beinen geholt und zur Untätigkeit verdammt wird, weil es ihr nicht gelingt, sich zu befreien. Kithain zögert, ihren Bogen einzusetzen, doch Jewel wirkt auf sie ein, was sie ihr antun würden, geriete sie ihnen in die Hände. Raina und Raif räumen ordentlich auf, Valmaxian, der viele Mage Hands vorbereitet hat, schickt jede Runde einen Gegner ins Wasser, und Jaq beschwört die Illusion eines Seedrachen am Heck der Sklavengaleere herauf, die die hintersten Sklavenjäger panisch ins Wasser springen lässt. Damit verschafft sie Jewel Deckung, die an Bord der Galeere springt und das Schloss der Kette knackt, die durch die Ruderbänke geht und die Rudersklaven an Ort und Stelle hält, die nun ihrerseits in den Kampf eingreifen, zwar unbewaffnet, aber in großer Anzahl. Das bringt die Wende, und die übrig gebliebenen Sklavenjäger ergeben sich. Man tauscht kurzerhand die Schiffe – die Sklavenjäger dürfen auf dem Wrack zu ihren Göttern beten und auf deren Segen hoffen, und der Rest setzt die Reise mit den nun befreiten Galeerensklaven fort.

 

Fleece macht sich mit ihnen bekannt und erfährt, dass einige von ihnen eigentlich eine reisende Truppe von Bänkelsängern aus Tethyr sind. Über Zarandas Schwertzug kommt man ins Gespräch, und dank Fleeces Erzählungen werden die Abenteurer für die Befreiten zu noch größeren Helden, als sie es ohnehin schon waren. Man überlegt, wie man die nun befreiten Sklaven von hier wegbekommen soll, ohne dass sie woanders in Gefangenschaft geraten.

 

Als die Küste Nykkars in Sichtweite kommt, hält ein Fischerboot auf die Galeere zu. Der Fischer Mahabor (Pete Postlethwaite) scheint mehr als ein einfacher Fischer zu sein und berichtet davon, wie in Calugarul die Vorbereitungen auf das Fest auf Hochtouren laufen. Ein Schiff, das jetzt in den Hafen einläuft, würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. Er bietet Sanozars Gruppe an, ihm zu folgen, Nykkar weitläufig zu umrunden und an der Westküste vor Anker zu gehen. Jaq misstraut ihm, aber Sanozar verbürgt sich für ihn.

 

Mahabor geleitet die Galeere in eine versteckte Grotte, die scheinbar als Umschlagplatz für Schmuggler genutzt wird, und von dort aus gehen alle ins Dorf Condomar. Die abgerissenen Gäste sind das Aufregendste, das die meisten Bewohner Condomars in ihrem ganzen Leben gesehen haben, zumal sich zwei Elfen und eine Mulhorandi darunter befinden, von den hübschen Ladies Fleece und Raina und dem Frauenschwarm Pacal mal ganz abgesehen. Mahabor bringt sie in Orelianas (Susan Coffey, Jpg 36002) Haus unter, wo "Pacal" die Gruppe formvollendet vorstellt und sich für die Gastfreundschaft bedankt. Der stets aufmerksamen Jewel fällt das krude in den Ofen eingemeißelte Symbol des Herdfeuers der Shiallia auf, und von Fleece weiß sie, dass Shiallia in Calimshan nicht angebetet wird. Oreliana stellt sich als hier gestrandete Missionarin heraus, deren Schiff vor Nykkars Küste auf Grund gelaufen ist. Die Arme hat hier ihre liebe Mühe, die Ungläubigen zu bekehren. Den Absprung hat sie nicht geschafft, weil sie hier so verständnisvoll geduldet wird und sich nützlich machen kann und ohnehin nicht wegkommt, da Nizam über die Insel herrscht wie über sein persönliches Königreich und seine Sklavenjäger zwischen Nykkar und der Küste das Meer unsicher machen. Hier gibt es nichts, das die Halassaren des Festlands interessieren würde, keine Bodenschätze irgendwelcher Art. Daher konnte Nizam, der mit seinem ersten Reichtum Calugarul – den einzigen Ort Nykkars, der mit viel Phantasie als Stadt durchgehen mochte – ausbaute, stets schalten und walten, wie er wollte. Er baut in großem Stil die Orchideen an, die er einst aus Amn mitgebracht hatte, und hat Tamina zum Orakel "herangezogen" und ordentlich die Werbetrommel gerührt, so dass sie zu einer lokalen Berühmtheit geworden ist, die Besucher anlockt (und damit neue potenzielle Kunden für das Rauschkraut, das Nizam aus den Orchideeen gewinnt) und auch als Prestigeobjekt dient. Dazu meint Sanozar, dass eine (teure) Audienz bei dem Orakel daraus besteht, dass beide dieses Rauschkraut rauchen, weshalb Jaq (immer noch als Pacal) auch mutmaßt, dass das alles nur PR ist, die letztlich einen simplen Drogentrip zur rätselhaften Weissagung aufbauscht.

 

Fleece setzt sich mit dem Anführer der Bänkelsänger zusammen und schlägt ihm vor, dass die Befreiten die Sklaven der hochherrschaftlichen Gruppe spielen sollen. Natürlich können sie von hier aus auch zum Festland rudern, aber dort haben sie weder angemessene Kleidung noch Geld und schreien geradezu danach, erneut versklavt zu werden, da sie eindeutig entflohene Sklaven sind. Reisen sie jedoch gemeinsam zurück, sei sich Fleece sicher, dass sie in Almraiven etwas für sie tun könne.

 

"Pacal" mischt sich unters Volk, um den Leuten etwas auf den Zahn zu fühlen (Jewel würde es auch gern, aber hier spricht kaum jemand Chondathanisch). Jaq erfährt dabei, dass Oreliana hier geduldet wird, da man keinen Dorfpriester oder anderweitigen Seelsorger hat, selbst wenn das bedeutet, dass sich eine Götzenanbeterin um diese Belange kümmert. Sie erfährt auch, dass sie mit Sanozar verbandelt ist, und dass Mahabor der Anführer des "Untergrunds" ist, wenn man hier überhaupt davon sprechen kann. Ferner erzählt man ihr, dass Sklaven sofort von Marzanna der Ruhelosen eingefangen werden, die eine brutale Gruppe von exotischen Söldnern anführt – entkommen kann man von der Insel ja nur per Schiff.

 

Fleece begibt sich zu Oreliana, um sie auszuhorchen, und erfährt wie Jaq, dass sie und Sanozar ein Paar sind. Dazu schweigt sich Fleece diskret aus, weiß sie doch, dass Sanozar seine geliebte Tamina befreien will, aber als Oreliana erwähnt, dass er zwei Schlüssel sucht, die Nizams Schatzkammer öffnen (während er der Gruppe ja erzählt hatte, sie dienten dazu, Tamina zu befreien), packt sie aus und berichtet von Sanozars Version. Oreliana rauscht wütend ab, um sich in ihrer Kammer zu verkriechen und auszuheulen. Fleece gibt ihr ein Weilchen, gesellt sich dann zu ihr, stellt fest, dass sie sich in der Zwischenzeit betrunken hat, und erfährt, dass Sanozar Tamina erst seit wenigen Wochen kennt – er war in Nizams Residenz eingedrungen und ihr zufällig über den Weg gelaufen –, also hatte er die Gruppe auch in diesem Punkt belogen.

 

Fleece läuft Raif und "Pacal" über den Weg, man tauscht sich aus (Raif flippt aus, weil die Gruppe schon wieder belogen und benutzt wurde) und beschließt, Sanozar zu suchen. Den findet man auch, wie er gegen die Tür einer kleinen Lehmhütte hämmert und brüllt, der Bewohner solle herauskommen, Sanozar habe schon immer gewusst, dass er falsches Spiel treibe. Raif will ihn sich vorknöpfen, aber Fleece macht ihm mit einem Blick den Ernst der Lage deutlich. Raif rennt also ein paarmal gegen die Tür, während man aus dem nach hinten liegenden Fenster eine Taube fliegen sehen kann. Fleece und "Pacal" laufen also ums Haus herum, aber es ist stockfinstere Nacht (Fleece regt sich auf, wo Jewel sei, wenn man sie braucht). Jaq hört schnelle Schritte und rennt in die Dunkelheit, Fleece folgt ihr in Ermangelung von Alternativen und ruft nach hinten, dass "er" wegläuft. Als sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann man einen wegrennenden Schemen ausmachen, der bergauf läuft, aber er hat einen deutlichen Vorsprung. Jaq wirft Expeditious Retreat und rast nur so los. Mühelos holt sie den Flüchtenden ein, umrundet und stellt ihn. Endlich kommen auch die anderen angelaufen. Plötzlich holt jedoch ein Bolzen den unauffälligen Mann von den Beinen. Die meisten sind perplex, aber Jaq wirft sich zu Boden, und als niemand reagiert, reißt sie Fleece am Hosenbein herunter, worauf auch die anderen folgen. Fleece flüstert, dass der Schütze über einen Zauber (sei es nun in Spruch- oder Trankform) verfügen muss, der ihm Nachtsicht verleiht, dass sie also immer noch auf dem Präsentierteller liegen. Sie rappeln sich also auf, stürmen bergan, finden auf der Anhöhe aber niemanden vor.

 

Man rennt nach Condomar zurück und informiert Mahabor, der sich sogleich aufmacht, Reiseproviant zusammenzustellen. Garantiert ist man aufgeflogen, was bedeutet, dass man zusehen muss, von hier zu verschwinden. Eilig packt man seine Siebensachen, schnappt sich die betrunkene Oreliana, verabschiedet sich von Mahabor (den man mit an Bord nehmen möchte, der aber seine Leute nicht verlassen will, denn er weiß, einer muss für die Sache geradestehen, und bevor es einer muss, der gar nichts angestellt hat...) und geht an Bord der Galeere, mit der man im Mondschein erst mal aufs Meer hinausrudert, um weit genug von der Küste entfernt zu sein.

 

An Bord fällt man erst einmal über Sanozar her, treibt ihn in die Enge, bis er zugibt, die Gruppe belogen zu haben, und Raif möchte ihn am liebsten über Bord werfen. Raina bettelt die Gruppe an, jetzt nicht aufzugeben; Sanozar wird an den Bug verbannt, und man diskutiert darüber, welche seiner Äußerungen nun gelogen und welche wahr gewesen sein könnten, kommt aber zu keinem Ergebnis. Derweil erklärt Jaq, das all die Details, die sie bisher aufgeschnappt haben, ein deutliches Bild ergeben: Nizam will zu den wahrhaft Mächtigen gehören, zu den Halassaren, aber als Herr über Nykkar wird er einfach nicht ernst genommen, weil es dort nichts von Wert gibt. Also hat er es mit einem gekonnten und groß angelegten Schwindel zu etwas Interessantem gemacht, indem er Tamina zu einer Prophetin aufbaute. Dabei raucht sie nur gemeinsam mit denen, die sich eine Audienz leisten können, Rauschkraut, und der Mensch will betrogen werden – der Calishit in so einem Fall erst recht, was die Illusion perfekt macht.

 

Jewel führt ein interessantes Gespräch mit Kithain, in dem diese laut darüber nachdenkt, nach Tethyr zurückzukehren. Jewel bedrängt sie, das nicht zu tun. Trotz ihrer Angst vor der Welt da draußen war sie ihrem Schicksal gefolgt, was bedeutet, dass ihr Gefühl sie nicht betrogen hat. Sie dürfe jetzt nicht aufgeben – sie sei viel stärker.

 

Fleece versucht, Jaq auszuhorchen, scheitert aber, da Jaq freundlich, aber teils unauffällig und elegant, teils bestimmt auf jede persönliche Frage ausweicht. Fleece orakelt jedoch, dass der Kerl, als der sie auftritt und den sie Pacal nennt, etwas Besonderes sein muss. Als das Gespräch beendet ist, setzt sich Fleece hin und kontrolliert das Tagebuch, das sie mit Rhoedry teilt, und zu ihrem Erschrecken hat er just erst vor einer Stunde geschrieben, dass Almraiven gefallen ist und die Flüchtlinge nach Westen an der Südküste entlangziehen werden.

 

Fleece trommelt die teils unter, teils an Deck in den Ruderbänken befindlichen Abenteurer wieder zusammen und schlägt vor, mit Charm Person und Suggestion herauszufinden, wo Sanozar gelogen und wo er die Wahrheit erzählt hat, gibt aber zu bedenken, dass es keine Garantien gibt, denn wenn der Zauber fehlschlägt, merkt man das nicht. Valmaxian, der liest und gar nicht zuzuhören scheint, entgeht aber offenbar nicht das Geringste, denn ohne von seinem Buch aufzusehen merkt er an, mit Detect Magic könne man das sehr wohl feststellen, jedoch sei Charm Person insofern keine sichere Bank, weil es Sanozars Wünsche nicht unterdrückt, und Suggestion wiederum sei zu spezifisch. Fleece, verärgert darüber, von einem Fachmann auf etwas hingewiesen worden zu sein, das sie selber hätte wissen müssen, fragt schnippisch nach, ob Valmaxian den Feuerball beherrsche ("Ich bin ein Architekt, kein Mörtelmischer."), und regt sich dann darüber auf, dass sie komischerweise noch keinen Magier kennen gelernt habe, der diesen klassischsten aller Zauber, das Trademark schlechthin, beherrscht, woraufhin Jewel sie fragt, ob man sich vielleicht wieder auf das Thema konzentrieren könne.

 

Man sieht hinüber, als man bemerkt, dass Nefirti Sanozar vorn am Bug wütend bedroht und ihm auch eine Heidenangst einjagt – aber er bleibt bei seiner Version der Geschichte. Jewel wiederum spielt im Good-Cop-Bad-Cop-Spiel die Gute und ermuntert ihn, die Wahrheit zu sagen. Die anderen jedoch können Nefirti nicht recht einschätzen und wissen nicht, wie weit sie gehen wird. Jaq spricht sich kurz mit Fleece ab, wirkt Masks (Jpg 36003-36010) und Menacing Visage, stürmt auf Sanozar zu, packt ihn und grollt ihn an, dass es ihr reiche. Dabei wechselt die Illusion von der beunruhigend aussehenden Jaq für einen Lidschlag zu etwas Monströsem (ähnlich Bilbo in Fellowship of the Ring) und zur dritten Maske, die mit der ersten identisch ist, so dass es so aussieht, als habe ihre menschliche Hülle kurz ihr wahres Ich durchscheinen lassen, als sie die Kontrolle verlor. Gleichzeitig wirft Fleece von hinten Inhibit auf Sanozar, so dass sich dieser in Jaqs Griff fühlt, als verlasse ihn auf unnatürliche Weise alle Kraft. Dank Menacing Visage und einem durch die Begleitumstände ordentlichen circumstance bonus landet Jaqs Intimidate-Wurf bei über 30, und der winselnde Ganove singt wie ein Vögelchen: Man wartet in Calugarul auf die Gruppe, es ist alles eine orchestrierte Falle. Irgendjemand ist von außen auf Nizam zugetreten und hat ihn quasi angeheuert, und Sanozar meint, aufgeschnappt zu haben, dass das geschehen sei, um sie aus Almraiven fortzukriegen – Ballaize steckt also hinter der ganzen Sache. Aus Tamina eine nützliche Information herauszubekommen, die er gegen die Gruppe verwenden kann, dürfte Ballaize leicht gefallen sein. Und so ließ er Sanozar auftragen, den Code mit der Königin der Lüfte Raina gegenüber zu benutzen. Wahrscheinlich hatte Ballaize gehofft, so die ganze Gruppe aus Almraiven herauszukriegen und nicht nur einen Teil. Ferner sei Tamina Nizams Tochter, die er mit der Frau von Rainas Vater bei einem Besuch mit anschließendem Seitensprung der Frau gezeugt hatte – deshalb hatte er sie damals mitgenommen. Natürlich habe Sanozar keine Wahl gehabt, denn Nizams Hofzauberer habe ihn mit einem Fluch belegt, der ihn das Leben kosten werde, wenn er nicht tut, wie ihm geheißen – aber niemand mag ihm das so recht glauben.

 

Raina zieht blank und schickt sich an, Sanozar zu töten, aber Fleece stellt sich ihr in den Weg, und Jewel leistet ihr argumentative Schützenhilfe. Sie sieht zu Sanozar und sagt dann zu Raina, das dort sei sie selbst. Die Gruppe habe sie für ihren Verrat nicht getötet, und Raina sei nun wirklich die Letzte, die das Recht habe, sich wegen Sanozars Verrats zu seiner Richterin aufzuschwingen. Jeder von ihnen könnte zu einem Sanozar geworden sein, hätte ihnen Lady Luck nicht etwas bessere Karten zugeteilt und ihnen an den Scheidepunkten etwas Glück mit auf den Weg gegeben, und das solle man besser nicht vergessen. Auf diesem Schiff werde heute niemand sterben.

 

Alle stimmen überein, dass es mit diesem Wissen Selbstmord wäre, offenen Auges in die Falle zu laufen und blind auf sein Glück zu vertrauen, dass sich irgendwie schon alles richten werde. Raina möchte dennoch an Land abgesetzt werden, aber Fleece redet auf sie ein, dass so viele Menschen machtlos dem Schicksal ihrer Lieben gegenüberstehen. Wenn jede Frau ihrem Mann in den Krieg und jeder Mensch seinem zum Tode verurteilten Freund aufs Schafott folgen würde, wäre Faerûn öd und leer. Jetzt seien die Gefühle noch zu frisch, aber morgen früh werde sie ihre Machtlosigkeit einsehen und feststellen, dass ihr sicherer Tod Tamina wenig nützen wird.

 

Derweil untersucht Valmaxian Sanozar mit Detect Magic und stellt fest, dass der Gauner keinerlei Fluch oder sonst irgendeinem magischen Effekt unterliegt. ("No discernable magical aura. I surmise from the absence of which that either he's been lying, or he's been duped. Both possibilities are equally probable, given that we're dealing with an undereducated backwoodsman.")

 

In einer Montage sehen wir am nächsten Tag sowohl die Party, auf der Nizam den großzügigen Gastgeber mimt, aber immer wieder fragende Blicke mit seinen Leuten tauscht, da ja schließlich alle das Auftauchen der Gruppe erwarten, um die Falle zuschnappen zu lassen, als auch die Gruppe an Bord der Galeere, die nach Norden rudert...

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